Der indisch-amerikanische Pianist und frühere BBC Young Generation Artist Kunal Lahiry und der mit einem Grammy ausgezeichnete Tenor Frederick Ballentine kreieren im Konzerthaus einen Raum und ein Lied-Programm für die Berliner Voguing Community, eine für Black- und LGBTQ-Communities wichtige Subkultur. In den 1970er und 80er Jahren noch gesellschaftlich marginalisiert, entwickelten queere schwarze und Latino New Yorker*innen den Tanzstil „Voguing“ als Möglichkeit, sich selbst künstlerisch auszudrücken und zu finden. In den so genannten Ballrooms geht es also um mehr als um gute Musik und Tanz: Die Bühne wird zum emotionalen Laufsteg für die Eroberung von Respekt, Anerkennung und Zugehörigkeit. An diesem Abend werden Lahiry und Ballentine das Geschehen von der Bühne aus leiten und die Ballroom Community einladen, ein zutiefst bewegendes Programm von Liedern mitzuerleben, die von klassischen Komponisten über traditionelle Spirituals und Songs des „AIDS Quilt Songbook“ bis hin zu Künstler*innen wie Nina Simone reichen. Es wird ein Konzert wie kein anderes, ein Brückenschlag zwischen zwei Welten und ein Moment, um die verlorene Generation schwarzer und LGBTQ-Menschen zu verstehen und ihrer zu gedenken sowie der aktuellen Generation eine Stimme und Bühne zu geben. Es veranschaulicht, wie Ballentine es ausdrückt, „unsere Trennung vom Ganzen, unsere ständige Unterdrückung, unsere verlorenen Lieben und Seelen – aber, was am schönsten ist, unsere Widerstandsfähigkeit“.