Zwei Wochen lang bringt das Festival „Aus den Fugen“ im Konzerthaus visionäre Werke zusammen, die Scharniere zwischen Epochen bilden, Künstler*innen, die auf eine Welt aus dem Lot reagieren und Formate, die den normalen Ablauf im Konzertsaal aus den Angeln heben.

„Alles Mögliche kann hier stattfinden, kein Stein des klassischen Konzerts bleibt auf dem anderen“, berichtete die Presse begeistert über das Festival „Aus den Fugen“ vor zwei Jahren. Auch in seiner zweiten Ausgabe wagt es den Versuch, mit künstlerischen Mitteln auf eine Weltlage zu reagieren, die oft aus den Fugen scheint. Deren Nachrichten und rasend schnelle Entwicklungen uns verunsichern. Wie schaffen wir es, wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen, wenn so vieles um uns herum ins Wanken gerät?

Vielleicht mit Musik als Mittel der Resilienz. So wie unsere ehemalige Artist in Residence: Patricia Kopatchinskaja beschwört gemeinsam mit einem Ensemble die Kraft von Musik angesichts von Krieg. Das erste ausschließlich mit Schwarzen und ethnisch diversen Musiker*innen besetzte Orchester „Chineke!“ gibt sein Berlin-Debüt, Mitglieder des Kyiv Symphony Orchestra spielen Werke politisch Verfemter und Verfolgter. Anläßlich der Jubiläumsfeierlichkeiten der Gedenkstätte Yad Vashem führen das Konzerthausorchester Berlin und Chefdirigentin Joana Mallwitz „Vessels of Light“ von Lera Auerbach auf.

Immer wieder stellen wir den Ablauf des Konzerts auf den Kopf, wie beim Orgel-Impro-Battle, beim Voguing-Happening „Our People“ und beim Wandelkonzert zum hoffnungsfrohen Festivalabschluss. Wenn etwas aus den Fugen gerät, kann man es neu zusammensetzen. Wer macht mit?

Zu Gast sind unter anderem Patricia Kopatchinskaja (Violine), Frederick Ballentine (Tenor), Kunal Lahiry (Klavier), Isata Kanneh-Mason (Klavier), Sheku Kanneh-Mason (Cello), New Piano Trio, Kristina Reiko Cooper (Cello), Kaunas State Choir, Castalian String Quartet, Vocalconsort Berlin und die Jazzrausch Bigband.