15.00 Uhr
Expeditionskonzert mit Joana Mallwitz
Herzlichen Glückwunsch, lieber Christoph Eschenbach: Wir ehren unseren ehemaligen Chefdirigenten, der das Konzerthausorchester Berlin von Herbst 2019 bis Sommer 2023 geleitet hat, zum 85. Geburtstag mit einem Konzert, bei dem er, wie sollte es anders sein, am Pult im Großen Saal steht.
Ausgewählt für diesen besonderen Anlass hat er das Werk eines Spätvollendeten: Erst mit über 40 Jahren begann Anton Bruckner (1824 – 1896), Sinfonien zu schreiben. Dass er wie Beethoven auf insgesamt neun „Kathedralen nie gehörter Klänge“ (Lorin Maazel) kam, ist ein echtes Wunder – und angesichts seines Charakters doppelt: Die Sechste hat er, der ewige Mit-Sich-Haderer, tatsächlich innerhalb von zwei Jahren in der endgültigen Fassung fertiggestellt. Er nannte sie seine „keckste“ Sinfonie, und als solche steigt sie nicht langsam aus einem musikalischen Urnebel auf, sondern beginnt direkt und mit akzentuiertem Rhythmus. Uraufgeführt wurde sie in Teilen 1883, stark gekürzt 1899, komplett erst 1935. Bruckner konnte sie lediglich einer Orchesterprobe ein einziges Mal vollständig hören.
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