15.00 Uhr
Expeditionskonzert mit Joana Mallwitz
„Welch atembeklemmende Lustbarkeit, die Welt aus den Fugen gehen zu sehen!“ Schrecken und Verlockung zugleich barg diese Aussicht zu Beginn der 1920er Jahre für das „Kind dieser Zeit“ Klaus Mann. Kaum war der Erste Weltkrieg als „Kolossalorgie des Hasses und der Zerstörung“ überlebt, ließ die Krise der Hyperinflation Menschen aller Schichten in existenzielle Not rutschen. Aufruhr, Aufbruch und wachsende gesellschaftliche Gegensätze, aber auch Flucht in Vergnügung, Rausch und Grenzüberschreitungen aller Art prägten Alltag und Künste in den 1920er Jahren. Und spiegelten sich in der Musik der Epoche, für die die Menschen in Operetten, Varietés, Revuen, Tanzsäle und Jazzlokale strömten.
Konzertdesigner Iñigo Giner Miranda taucht als Conférencier des Abends aus der Tiefe der Zeit im Kleinen Saal auf und verwandelt ihn mit Cellist Eckart Runge und Pianist Jacques Ammon in einen schillernden Ort, an dem dieses kreative, rauschhafte Jahrzehnt in Stücken von Bloch, Weill, Hindemith, Korngold sowie von Runge und Ammon arrangierter Filmmusik aus „Babylon Berlin“ auflebt. Einspielungen alter Radiomitschnitte, Projektionen von Filmaufnahmen und Schattentheater mit Hilfe zeitgenössischer Projektoren sind daran beteiligt, eine faszinierende Welt zu schaffen, die neben Berlin auch das Paris der 1920er Jahre aufleuchten lässt.
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