16.00 Uhr
Neujahrskonzert
Konzerthausorchester Berlin
Joana Mallwitz Dirigentin
Sheku Kanneh-Mason Violoncello (Artist in Residence)
Programm
Sofia Gubaidulina (*1931)
„Märchenpoem“ für Orchester (1971)
Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975)
Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Es-Dur op. 107
Allegretto
Moderato
Cadenza
Allegro con moto
PAUSE
Pjotr Tschaikowsky (1840 – 1893)
Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36
Andante sostenuto – Moderato con anima – Moderato assai, quasi andante – Allegro vivo
Andantino in modo di canzona
Scherzo: Pizzicato ostinato – Allegro
Finale: Allegro von fuoco
„Es gibt Komponisten, die ihre Werke sehr bewusst bauen, ich zähle mich dagegen zu denen, die ihre Werke eher ‚züchten’. Die von mir verinnerlichte Welt bildet gleichsam die Wurzeln eines Baumes, die daraus gewachsene Komposition seine Zweige und Blätter.“
Was die Komponistin Sofia Gubaidulina hier beschreibt, ist ein Bekenntnis: Alles, was wir jemals von ihr hören werden, ist in seiner tiefsten Essenz immer mit ihr als Mensch verbunden, untrennbar. Ihre „verinnerlichte Welt“ beschreibt dabei das Ergebnis ihrer Sozialisation, ihre Art auf die Welt zu blicken und Fragen, Forderungen und Wünsche an sie zu formulieren, genauso aber auch das Konglomerat an Erfahrungen und Glaubenssätzen, das sie als Mensch und ja, als Frau geprägt hat.
Komponist*innen sind nämlich nie frei von der Umwelt, in der sie aufwachsen und leben. Ihr Werk erhebt sich nicht über die Umstände, denen es entsprungen ist. Vor diesem Hintergrund ist Gubaidulinas Bekenntnis auch ein demütiges: Sie ist ganz und gar Mensch, und was sie erschafft, wird nie übermenschlich oder „genial“ sein.
Denn ihre Aussage geht noch weiter: Die Kompositionen sind die Zweige und Blätter des Baumes ihrer verinnerlichten Welt, und dementsprechend könne man sie „zwar als neu bezeichnen, aber es sind eben dennoch Blätter, und unter diesem Gesichtspunkt sind sie immer traditionell, alt.“ Was bedeutet das? Vielleicht auch nicht mehr als die Erkenntnis: Selbst Revolutionen und neue Systeme, auch Visionen und Utopien entstehen immer auf Grundlage dessen, was uns bereits zu eigen ist. Egal, was wir tun, am Ende sind wir doch nur Menschen – und Kunst ist immer genauso persönlich wie politisch.
Gubaidulinas „Märchenpoem“ für Orchester
Dieses Märchen hat Sofia Gubaidulina nicht mehr losgelassen: Die tschechische Erzählung „Die kleine Kreide“ begleitet ein Stück Schulkreide durch sein Leben – wie es Zahlen schreibt, Buchstaben und geometrische Symbole, aber nie Blumen, Wälder oder das Meer. Es wird immer kleiner und landet irgendwann im Müll, einer ereignis- und tatenlosen Finsternis. Aber dann nimmt eines der Kinder den Kreiderest auf, trägt ihn nach draußen und malt mit ihm auf der Straße all die schönen Bilder, die die kleine Kreide sich erträumt hat. Vor lauter Glück merkt sie nicht, wie sie sich dabei in Staub auflöst.
„Das Märchen gefiel mir derart und erschien mir so symbolhaft für das Schicksal eines Künstlers, dass bei mir eine sehr persönliche Beziehung zu dieser Arbeit entstand“, sagt Sofia Gubaidulina über die Geschichte, die sie 1971 das erste Mal hört. Sie sieht eine Verbindung zum Dasein als Künstlerin – der Verpflichtung sich mit anderer Arbeit als der Kunst finanziell über Wasser halten zu müssen, vielleicht, und darüber die Kraft für das zu verlieren, was eigentlich ihre Bestimmung wäre. Egal, was der*die Künstler*in aber tut – ob nun lohnarbeiten oder Kunst erschaffen –, beides führt dazu, dass sie sich nach und nach auflöst, dass sie altert und irgendwann stirbt.
Der Unterschied liegt in der Einstellung: Während der nicht-künstlerischen Arbeit ist die Künstlerin unglücklich und leidet an ihrer Vergänglichkeit, beim Erschaffen von Kunst hingegen vergisst sie das Altern und Sterben – selbst, wenn selbiges durch die zehrende künstlerische Arbeit sogar noch deutlich schneller voranschreiten mag.
Man möchte hinzufügen: Das Märchen lässt sich natürlich auf alle Menschen übertragen, ob sie nun Künstler*innen sind oder nicht. Empfinden sie das, womit sie ihre Lebenszeit füllen (müssen), nicht als richtig oder eigen, werden sie wahrscheinlich genauso empfinden wie ein*e nicht künstlerisch arbeitende Künstler*in.
Sofia Gubaidulina
In ihrem etwa 12-minütigen Werk „Märchenpoem“ verleiht Gubaidulina der Geschichte einen zu Herzen gehenden Klang. Angelehnt an die Chronologie der Erzählung, teilt die Komponistin ihre Musik grob in zwei Teile: Zu Beginn schneiden sich die Töne lautmalerisch als krächzende, harte Klänge ins Ohr, zeichnen die grobe physische Gewalt nach, der das Kreidestück an der Schultafel ausgeliefert ist. In ihrer betonten Atonalität erfassen sie aber auch die Resignation und Perspektiv- und Sinnlosigkeit seines Lebens. Der gleichförmige Dienst spiegelt sich in einem resignierten, starren Marsch wider, der aus den anfänglichen Klängen heraus erwächst.
Erst nach und nach dringen harmonische, impressionistisch anmutende Klänge an die Oberfläche, Klavier und Harfe übernehmen die Einleitung in den zweiten Teil der Komposition: Erst vorsichtig, dann aber mit wachsender Sicherheit bricht sich eine immer größer werdende Freude Bahn – bevor die Musik sich, wie das Kreidestück auch, in ihre Einzelteile, in Staub und Stille auflöst. Die Stille ist dabei nicht das Ende – sondern der Anfang: „Es muss still sein, wenn man die Welt atmen hören will“, sagt Sofia Gubaidulina. „Stille ist für mich die Voraussetzung, um Musik schreiben zu können.“
Schostakowitschs Cellokonzert Nr. 1 Es-Dur op. 107
Als Sofia Gubaidulina 1959 ihr Kompositionsstudium bei Nikolai Peiko am Moskauer Konservatorium beendet, steht sie einer kritisch gesinnten Prüfungskommission gegenüber. Sie befinde sich auf einem kompositorischen Irrweg, bescheinigten ihr die Mitglieder dieser Jury, ihre Klangsprache entspreche nicht dem sowjetischen Ideal. Einer von ihnen aber sprach ihr ermutigend zu: Dmitri Schostakowitsch wusste aus eigener Erfahrung, wie schwer es sein, kann in einem repressiven politischen System Künstler*in zu sein.
Im gleichen Jahr schreibt Schostakowitsch sein erstes Cellokonzert Nr. 1 Es-Dur op. 107 und widmet es seinem Schüler und Freund Mstislaw Leopoldowitsch Rostropowitsch. Schostakowitschs Name rehabilitiert sich zu dieser Zeit nach und nach, denn Josef Stalin war seit mehreren Jahren tot – dessen diktatorische Herrschaft samt Schikanen und Drohungen gegenüber Künstler*innen wie Schostakowitsch und seiner Familie hatten letzteren mehrfach an den Rand des Selbstmords getrieben. Immer wieder spiegelt der Komponist seine Angst, seinen Überlebenskampf, seine Zweifel und Hoffnung in einem musikalischen Anagramm: D-S-C-H, in deutschen Notenbuchstaben d-es-c-h. Musikalisch lässt er es in Werken wie seinem 8. Streichquartett oder der 10. Sinfonie mit der musikalischen Umwelt interagieren, auf sie reagieren, verschwinden oder triumphieren – als leiste „der Einzelne […] Widerstand gegen die ganze Welt“. (Albert Breier)
Dmitrii Schostakowitsch, 1960
Auch in seinem Cellokonzert spielt das D-S-C-H-Motiv eine zentrale Rolle: In abgewandelter Form eröffnet es den ersten Satz und taucht auch später immer wieder leicht verändert als ferne Erinnerung im Laufe des Konzerts auf.
Zu den agilen, dynamischen Ecksätzen stellt Schostakowitsch einen geisterhaft schönen 2. Satz und eine zu einem ganzen dritten Satz ausgedehnte Solokadenz. Dabei ist dieses Cellokonzert nicht im Ansatz vergleichbar mit fröhlichen Werken wie der Operette „Moskau, Tscherjomuschki“ oder der Filmmusik zu „Die Stechfliege“, die Schostakowitsch nach Stalins Tod schrieb, sichtlich erleichtert und befreit. Im Cellokonzert scheint vor allem unterdrückte Angst und angestaute Trauer aus der Musik herauszubrechen – über allem liegt ein trüber Schleier, schwebt eine beklemmende Klage. Selbst angedeutete Freude entpuppt sich immer wieder als böse Karikatur. Ist Schostakowitsch ein „traumatisierter Humorist, der schon lange das Lachen verlernt hat“, wie harmonia mundi in einem Booklettext suggeriert – oder formuliert er nicht vielmehr äußerst akkurat ebenjene ästhetische und inhaltliche Diskrepanz, die er jahrzehntelang unter Stalins Herrschaft gespürt hat?
Wie auch in seinem 1. Klavierkonzert stellt er dem Soloinstrument dazu verschiedene Partner zur Seite, die die Gedanken, die Angst, die irre werdende Hoffnung spiegeln: Das Horn betritt etwa im zweiten Satz prominent die Bühne als eine Art zweites Soloinstrument, die Pauke unterbricht und verlenkt dagegen den Lauf der melodischen Erzählung immer wieder durch schroffe Einwürfe. Die melancholische, nachdenkliche Elegie zu Beginn verwandelt sich so, nach dem Paukenschlag, in einen schaurigen Traum, kinderliedhaft irritiert durch das Plingplong der Celesta.
Bevor die Musik im vierten Satz dann wieder energiegeladen nach vorne drängt, findet sich das Solo-Cello aber erst einmal in einem von der Außenwelt vollkommen abgeschirmten Zwischenraum wieder: ganz allein folgt es den eigenen Gedanken, zunächst ruhig und konzentriert, aber dann immer ungestümer und unkontrollierter. Wie der Cellist Johannes Moser im Gespräch mit dem BR beschreibt, verliert diese Stimme zum Ende regelrecht den Verstand.
Ein Werk wie dieses beleuchtet das fragile Zusammenspiel zwischen Individuum und Gesellschaft, zwischen dem*der einzelnen Künstler*in und der Politik: Ohne die äußeren Umstände zu kennen, würde man diese Musik nicht verstehen. Ohne die äußeren Umstände wäre diese Kunst schließlich nie in dieser Form entstanden. Sie sind wie die Farbpalette, mit denen ein Maler die Bilder in seinem Kopf auch für andere sichtbar werden lässt.
Tschaikowskys Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36
So muss auch das dritte Werk dieses Abends betrachtet werden: Pjotr Tschaikowsky lebt nicht so, wie er in einer gerechten Welt gekonnt hätte. Als homosexueller Mann würde er auch heute in Russland diskriminiert: Zwar ist Homosexualität seit 1993 nicht mehr gesetzlich verboten, Präsident Wladimir Putin hat allerdings am 30. Juni 2013 ein Gesetz erlassen, das positive Äußerungen über Homosexualität über Medien wie das Internet und in Anwesenheit von Minderjährigen unter Strafe stellt. Es gilt bis heute. Zu Tschaikowskys Lebenszeit werden Menschen, die der „Sodomie“ für schuldig befunden werden, gerichtlich verurteilt. Gleichzeitig wächst ab den 1860er Jahren die homosexuelle Community rasant – es gibt, wie Rodrigo López und Pablo Herón schreiben, eine alternative Subkultur mit Badehäusern, Vereinen, Straßen und Plätzen, die von Homosexuellen besucht werden. Gleichzeitig wächst Pjotr Tschaikowsky in einem Land auf, in dem sein Begehren – und letztendlich er als Mensch – per Gesetz verboten sind.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum er sich in den Sommermonaten 1877, während er an seiner 4. Sinfonie arbeitet, übereilt dafür entscheidet, die junge Studentin Antonia Miljukowa zu heiraten – sehr wahrscheinlich, um Gerüchten über seine sexuelle Orientierung den Wind aus den Segeln zu nehmen. Glücklich macht ihn das nicht. Kurz nach der Hochzeit begeht er einen Selbstmordversuch, auf den ein physischer und psychischer Zusammenbruch folgt – fast 48 Stunden ist er ohne Bewusstsein. Als er sich wieder gefangen hat, bittet er seinen Bruder darum, die Scheidung in die Wege zu leiten und reist von der Schweiz über Paris nach Florenz, Rom, Venedig und Wien, um wieder zu Kräften zu kommen. An der 4. Sinfonie arbeitet er in dieser Zeit auch weiter – finanziell und seelisch unterstützt durch seine enge Freundin Nadeshda von Meck. Die ihr gewidmete Komposition wird für die Überwindung dieser Krise stehen – nicht aber für die Überwindung des diskriminierenden politischen und gesellschaftlichen Systems.
In einem seiner Briefe formuliert der Komponist das Programm der Sinfonie: Er schreibt von einer „Schicksalsgewalt“, die sich bereits in den ersten Takten erhebt, ein „Fatum“, das uns beständig kontrolliere und Glück und Frieden keine Chance lasse. „Man muss sich ihm unterwerfen“, schreibt der resignierte Tschaikowsky, „und seine Zuflucht in vergeblichen Sehnsüchten suchen.“ Die Träume scheinen in der Musik immer wieder auf, doch das unaufhaltbare Schicksal holt sie immer wieder ein. Im Andantino dann „taucht ein Schwarm von Erinnerungen […] auf, und sie sind traurig, weil so vieles schon hinter ihnen liegt.“ Nach der „launigen Arabeske“ im dritten Satz – voller Gassenhauer und einer Militärparade – fordert der Komponist im vierten Satz etwas, was zunächst nur persönlich klingt, aber gesellschaftspolitisch große, verändernde Kräfte entfalten kann: „Wenn Sie in sich selbst keinen Anlass zur Glückseligkeit finden, blicken Sie auf andere.“ Oder konkreter: Seid füreinander da. Und zwar umso mehr, je schwieriger das Leben ist.
Das Konzerthausorchester Berlin spielt seit der Saison 2023/24 unter Leitung von Chefdirigentin Joana Mallwitz. Sie folgt damit Christoph Eschenbach, der diese Position ab 2019 vier Spielzeiten innehatte. Als Ehrendirigent ist Iván Fischer, Chefdirigent von 2012 bis 2018, dem Orchester weiterhin sehr verbunden.
1952 als Berliner Sinfonie-Orchester (BSO) gegründet, erfuhr das heutige Konzerthausorchester Berlin von 1960 bis 1977 unter Chefdirigent Kurt Sanderling seine entscheidende Profilierung und internationale Anerkennung. Seine eigene Spielstätte erhielt es 1984 mit Wiedereröffnung des restaurierten Schauspielhauses am Gendarmenmarkt. Zehn Jahre später wurde das BSO offizielles Hausorchester am nun umgetauften Konzerthaus Berlin und trägt seit 2006 dazu passend seinen heutigen Namen. Dort spielt es pro Saison mehr als 100 Konzerte. Außerdem ist es regelmäßig auf Tourneen und Festivals im In- und Ausland zu erleben. An der 2010 gegründeten Kurt-Sanderling-Akademie bilden die Musiker*innen hochbegabten Orchesternachwuchs aus.
Einem breiten Publikum auf höchstem Niveau gespielte Musik nah zu bringen, ist dem Konzerthausorchester wesentliches Anliegen. Dafür engagieren sich die Musiker*innen etwa bei „Mittendrin“, wobei das Publikum im Konzert direkt neben Orchestermitgliedern sitzt, als Mitwirkende in Clipserien im Web wie dem mehrfach preisgekrönten #klangberlins oder in den Streams „Spielzeit“ auf der Webplattform „twitch“. Die Verbundenheit mit Berlin zeigt sich im vielfältigen pädagogischen und sozialen Engagement des Orchesters mit diversen Partnern in der Stadt.
Seit der Saison 2023/24 ist Joana Mallwitz Chefdirigentin und Künstlerische Leiterin des Konzerthausorchesters Berlin.
Spätestens seit ihrem umjubelten Debüt bei den Salzburger Festspielen 2020 mit Mozarts „Cosi fan tutte“ zählt Joana Mallwitz zu den herausragenden Dirigent*innenpersönlichkeiten ihrer Generation. Ab 2018 als Generalmusikdirektorin am Staatstheater Nürnberg tätig, wurde sie 2019 als „Dirigentin des Jahres“ ausgezeichnet. In den vergangenen Jahren war sie an der Nationale Opera Amsterdam, dem Opera House Covent Garden, an der Bayerischen Staatsoper, der Oper Frankfurt, der Royal Danish Opera, der Norwegischen Nationaloper Oslo und der Oper Zürich zu Gast.
Konzertengagements führten sie zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, HR- und SWR-Sinfonieorchester, den Dresdner Philharmonikern, dem Philharmonia Orchestra London, den Münchner Philharmonikern, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Orchestre National de France, dem Orchestre de Paris und den Göteborger Symphonikern und als Porträtkünstlerin zum Wiener Musikverein.
Nach ihrem langjährigen Engagement als Kapellmeisterin am Theater Heidelberg trat Mallwitz zur Spielzeit 2014/2015 als jüngste Generalmusikdirektorin Europas ihr erstes Leitungsamt am Theater Erfurt an. Dort rief sie die Orchester-Akademie des Philharmonischen Orchesters ins Leben und begründete das Composer in Residence-Programm „Erfurts Neue Noten“. Ihre ebenfalls in dieser Zeit konzipierten „Expeditionskonzerte“ wurden auch am Staatstheater Nürnberg und als Online-Format ein durchschlagender Erfolg.
In Hildesheim geboren, studierte Joana Mallwitz an der Hochschule für Musik und Theater Hannover Dirigieren bei Martin Brauß und Eiji Oue sowie Klavier bei Karl-Heinz Kämmerling und Bernd Goetzke.
Joana Mallwitz ist Trägerin des Bayerischen Verfassungsordens und des Bundesverdienstkreuzes. Sie lebt mit Mann und Sohn in Berlin.
In ihrer Debütsaison 2023/24 nahm Joana Mallwitz mit dem Konzerthausorchester Berlin Werke von Kurt Weill auf. Sie erschienen vor kurzem bei Deutsche Grammophon, wo die Chefdirigentin Exklusivkünstlerin ist. Im Frühsommer 2024 kam „Momentum“, ein Dokumentarfilm von Günter Atteln über ihren Weg ans Konzerthaus Berlin, in die Kinos.
Cellist Sheku Kanneh-Masons Karriere und Auftritte führen ihn in alle Welt. Ob er für Kinder in einer Schulaula, in einem Underground-Club oder in den führenden Konzertsälen der Welt als Solist mit Orchestern wie den Los Angeles Philharmonic, dem Orchestre de Paris oder dem Royal Philharmonic Orchestra auftritt – Sheku sieht seine Aufgabe darin, Musik allen zugänglich zu machen. Neben seiner Karriere als Cello-Solist tourt er regelmäßig mit seiner Schwester Isata am Klavier durch Europa und Asien. Seit seinem Debüt 2017 ist er jeden Sommer bei den BBC Proms aufgetreten. Shekus Album „Elgar“ kam 2020 auf Platz 8 der offiziellen britischen Albumcharts. Damit war er der erste Cellist in den britischen Top 10.
Sheku Kanneh-Mason ist Absolvent der London Royal Academy of Music, wo er bei Hannah Roberts studierte. 2022 wurde er dort zum ersten Menuhin-Gastprofessor für Performance Mentoring ernannt. Er ist Botschafter für die Juvenile Diabetes Research Foundation, Future Talent und Music Masters. 2020 wurde auf der New Year's Honours List zum Mitglied des Most Excellent Order of the British Empire (MBE) ernannt. Er spielt ein Matteo-Goffriller-Cello aus dem Jahr 1700, das ihm als Dauerleihgabe zur Verfügung steht.
Nach etwas ruhigeren Tagen nach Weihnachten hat die Saison wieder voll an Fahrt aufgenommen. Unser langsamer Aufzug natürlich nicht. An dessen Tempo könnten auch neun unserer Cellisten und Cellistinnen nicht drehen, die am 30. Januar mit unserem Artist in Residence, Cellist Sheku Kanneh-Mason, oben im Kleinen Saal zum Konzert verabredet sind. Also bloß frühzeitig unten starten! Wir sind mit den Cellistinnen Viola Bayer und Nerina Mancini schon mal vorgefahren.
Was ist schöner als ein Cello? 10 Celli im Ensemble, wenn unsere Cellogruppe gemeinsam mit Artist in Residence Sheku Kanneh-Mason ein Konzert gibt! Außerdem ist der junge Cellist wieder als Solist beim KHO zu hören – mit Schostakowitschs Cellokonzert Nr. 1.
Hier schon einmal 11 erstaunliche Fakten rund um dieses wunderbare Instrument, in dessen Kantilene wohl jeder schon einmal geschwelgt hat.