Das Weihnachtsoratorium

von Dr. Bernhard Schrammek 6. Dezember 2024

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Inhalt

Konzerthausorchester Berlin
Thomanerchor Leipzig
Thomaskantor Andreas Reize Dirigent
Christina Germolus Sopran
Marie-Claude Chappuis Alt
Patrick Grahl Tenor
Peter Harvey Bass

Johann Sebastian Bach (1685–1750)

Gelobet seist du, Jesu Christ
Kantate zum 1. Weihnachtsfeiertag BWV 91

1. Chor: Gelobet seist du, Jesu Christ
2. Choral und Rezitativ (Sopran): Der Glanz der höchsten Herrlichkeit
3. Arie (Tenor): Gott, dem der Erden Kreis zu klein
4. Rezitativ (Bass): O Christenheit!
5. Duett (Sopran, Alt): Die Armut, so Gott auf sich nimmt
6. Choral: Das hat er alles uns getan

 

Jauchzet, frohlocket
Kantate zum 1. Weihnachtsfeiertag BWV 248/I

1. Chor: Jauchzet, frohlocket
2. Rezitativ (Evangelist): Es begab sich aber zu der Zeit
3. Rezitativ (Alt): Nun wird mein liebster Bräutigam
4. Arie (Alt): Bereite dich, Zion
5. Choral: Wie soll ich dich empfangen
6. Rezitativ (Evangelist): Und sie gebar ihren ersten Sohn
7. Rezitativ (Bass) und Choral: Er ist auf Erden kommen arm
8. Arie (Bass): Großer Herr, o starker König
9. Choral: Ach mein herzliebes Jesulein

 

Pause
 

Johann Sebastian Bach

Fallt mit Danken, fallt mit Loben
Kantate zum Neujahrstag BWV 248/IV

1. Chor: Fallt mit Danken, fallt mit Loben
2. Rezitativ (Evangelist): Und da acht Tage um waren
3. Rezitativ (Bass) und Choral: Immanuel, o süßes Wort!
4. Arie (Sopran): Flößt, mein Heiland
5. Rezitativ (Bass) und Choral: Wohlan, dein Name soll allein
6. Arie (Tenor): Ich will nur dir zu Ehren leben
7. Choral: Jesus richte mein Beginnen

 

Ehre sei dir, Gott, gesungen
Kantate zum Sonntag nach Neujahr BWV 248/V

1. Chor: Ehre sei dir, Gott, gesungen
2. Rezitativ (Evangelist): Da Jesus geboren war zu Bethlehem
3. Chor und Rezitativ (Alt): Wo ist der neugeborne König der Jüden?
4. Choral: Dein Glanz all Finsternis verzehrt
5. Arie (Bass): Erleucht auch meine finstre Sinnen
6. Rezitativ (Evangelist): Da das der König Herodes hörte
7. Rezitativ (Alt): Warum wollt ihr erschrecken?
8. Rezitativ (Evangelist): Und ließ versammlen alle Hohepriester
9. Terzett (Sopran, Alt, Tenor): Ach, wenn wird die Zeit erscheinen?
10. Rezitativ (Alt): Mein Liebster herrschet schon
11. Choral: Zwar ist solche Herzensstube

 

Sanctus in D BWV 232.1

Zum Programm

Von 1723 bis zu seinem Tod 1750 war Johann Sebastian Bach als Thomaskantor in Leipzig tätig. In dieser Funktion leitete er den traditionsreichen Chor der Thomasschule und führte mit den Knabensängern im Laufe der Zeit rund 150 eigene Kantaten sowie solch herausragende Werke wie die Matthäus- und die Johannes-Passion, das Weihnachts-Oratorium und das Magnificat zum ersten Mal auf. Auch heute – drei Jahrhunderte später – ist der Thomanerchor Leipzig führend in der kontinuierlichen Interpretation Bachscher Kirchenmusik. An jedem Wochenende (außerhalb der Schulferien) ist der Chor mit einer Bach-Kantate in der heimischen Thomaskirche zu hören. Gemeinsam mit dem Konzerthausorchester präsentieren die Thomaner heute ein weihnachtliches Bach-Programm inklusive drei Kantaten aus dem berühmten Weihnachts-Oratorium.

Die Thomaskirche und -schule in Leipzig. Gravur 1723

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Der Choralkantaten-Jahrgang

Vor genau 300 Jahren befand sich Johann Sebastian Bach in seinem zweiten Amtsjahr als Leipziger Thomaskantor und zugleich vermutlich im arbeitsreichsten Jahr seines Lebens. Hatte er sich doch im Frühsommer 1724 vorgenommen, einen kompletten Jahrgang mit Choralkantaten zu komponieren und aufzuführen. Beginnend mit dem 1. Sonntag nach Trinitatis schuf er also für jeden Sonn- und Feiertag eine Kantate, deren textliche und musikalische Gestalt sich an einem zum Evangelium passenden Choral orientierte. Die Texte dazu dichtete ein uns unbekannter Librettist. Bis zum März 1725 hielt Bach dieses Prinzip durch und präsentierte den Gemeinden in den Leipziger Hauptkirchen auf diese Weise rund 40 neue Choralkantaten. Mit dem Osterfest brach er den Zyklus jedoch ab, vermutlich weil weitere Textlieferungen seines Librettisten ausblieben. Um das gigantische Jahrgangs-Projekt dennoch zu vollenden, ergänzte er in späteren Jahren noch etliche weitere Choralkantaten.

Mit besonderem Aufwand war dieses Projekt während der an liturgischen Feiern sehr dichten Weihnachtszeit verbunden. Zwischen dem 25. Dezember 1724 und dem 6. Januar 1725 legte Bach seinen Musikern gleich sechs neu komponierte Choralkantaten vor. Den Anfang machte am 1. Weihnachtsfeiertag die Kantate „Gelobet seist Du, Jesu Christ“ (BWV 91). Sie basiert auf dem gleichnamigen Choral von Martin Luther, der in bildreicher Poesie die Weihnachtsbotschaft vermittelt und gleichzeitig mit theologischen Aussagen verknüpft. So werden volksnah weihnachtliche Begriffe wie „Kindlein“, „Krippe“ oder „Engel“ verwendet, aber Christus auch als Mensch und Gott sowie als Licht der Welt bezeichnet. In der letzten Strophe fügt Luther dann einen direkten Bezug auf die Gemeinschaft der Christen ein, wenn es heißt „Das hat er alles uns getan“.

Bachs Textdichter ist beim Erarbeiten des Kantatenlibrettos sehr nah am Choral geblieben, drei Strophen übernahm er wörtlich, die vier weiteren sind durch prägende Formulierungen in den Rezitativen und Arien leicht zu erkennen. Die Kantate beginnt mit einem feierlichen Eingangschor, für den Bach ein weihnachtliches Festorchester mit Streichern, drei Oboen sowie Hörnern und Pauken auffährt. Mit lebhaften Bewegungen korrespondieren diese Instrumentengruppen miteinander, während der Chor die erste Choralstrophe zeilenweise vorträgt. Als größtmöglicher Kontrast zu dieser opulenten Besetzung wird der zweite Choralvers im folgenden Rezitativ von der Sopransolistin einstimmig gesungen und dabei durch zeitgenössische Dichtung gleichsam kommentiert. Die Tenorarie „Gott, dem der Erden Kreis zu klein“ wird von den drei Oboen begleitet, wobei die erste Oboenstimme in unmittelbarer Textauslegung („...den weder Welt noch Himmel fassen“) große Tonsprünge spielt. Ein markantes, violinbegleitetes Duett („Die Armut, so Gott auf sich nimmt“) leitet zum Schlusschoral über, in dem die Hörner mit obligaten Partien nochmals festliche Akzente setzen.

Ein Sanctus als Bonus

Als wäre Bach der gewaltige Kantaten-Aufwand zum Weihnachtsfest 1724 noch nicht genug Arbeit gewesen, fügte er mit dem Sanctus in D noch einen glänzenden Bonus-Track zum Feiertagsprogramm hinzu. Dabei nahm er eine Tradition der lutherischen Kirche in Leipzig auf, wonach an den drei hohen Festen Weihnachten, Ostern und Pfingsten Teile des Messordinariums, vorzugsweise das Sanctus, nicht von der Gemeinde mit einem deutschsprachigen Lied, sondern von Chor und Orchester in einer feierlichen Fassung und in lateinischer Sprache dargeboten wurden.

In seiner Sanctus-Komposition spielt die Zahl 3 als Symbol für die Dreifaltigkeit eine überragende Bedeutung: Bach besetzt das Stück mit 3 Sopranstimmen, 3 weiteren Chorstimmen, 3 Oboen, 3 Trompeten zuzüglich einem Streichorchester und Basso continuo. Darüber hinaus lässt er die Chorstimmen im ersten Teil („Sanctus…“) zahlreiche Triolen singen und wechselt für den zweiten Teil („Pleni sunt coeli“) in den 3/8-Takt. – Bach war selbst mit diesem Sanctus so zufrieden, dass er es genau 25 Jahre später in seine h-Moll-Messe übernahm.

Heilige Dreifaltigkeit. Ikone aus dem 14. Jh.

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Das Weihnachts-Oratorium

Zehn Jahre nach dem Choralkantaten-Jahrgang nahm Bach für die weihnachtliche Festzeit 1734/35 wiederum ein gewaltiges Kompositionsprojekt in Angriff: Für die drei Weihnachtsfeiertage, das Neujahrsfest, den Sonntag nach Neujahr und das Epiphanias-Fest entwarf er einen sechsteiligen Kantatenzyklus. Darin wird der biblische Bericht von der Geburt Jesu über die Anbetung der Hirten bis hin zum Eintreffen der Weisen aus dem Morgenland als eine durchgängige Handlung vertont. Die Aufteilung der entsprechenden Auszüge aus dem Lukas- und Matthäus-Evangelium auf die sechs Sonn- bzw. Feiertage glich Bach der liturgischen Leseordnung an. Somit hörten die damaligen Leipziger Gottesdienstbesucher die Weihnachtsbotschaft gleich zweimal hintereinander: zunächst in gesprochener und danach in gesungener Form.

In Anlehnung an die reiche Oratorientradition des 17. und 18. Jahrhunderts überschrieb Bach das Libretto der sechs Kantaten mit dem Titel „Oratorium, Welches Die heilige Weynacht über In beyden Haupt-Kirchen zu Leipzig musiciret wurde“. Die biblischen Geschehnisse werden dabei in Rezitativen und Chören erzählt, hauptsächlich durch den Evangelisten, aber auch durch andere beteiligte Personen, wie den Hirten, dem verkündigenden Engel oder dem König Herodes. Ergänzt werden diese Teile durch Arien, Chöre und Choräle, deren Texte die Weihnachtsgeschichte in zeitgemäßer, barocker Sprache reflektieren. Der Autor dieser Dichtungen bleibt – wie so oft bei Bachschen Kantaten – anonym, obgleich gewisse stilistische Analogien auf Bachs bevorzugten Poeten Christian Friedrich Henrici, genannt „Picander“ (1700–1764) hinweisen.

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Meisterhafte Parodie

Vermutlich stand Bach für die Konzeption dieses umfangreichen Werkes nur die knapp vierwöchige Adventszeit zur Verfügung, während der in Leipzig traditionell keine Kantatenaufführungen stattfanden. Um das insgesamt 64 musikalische Nummern umfassende Oratorium in dieser kurzen Zeit vollenden zu können, bediente sich der Thomaskantor der Parodietechnik: Für fast sämtliche Arien und Chöre nutzte er die Musik aus bereits komponierten Kantaten und unterlegte sie mit dem neuen, weihnachtlichen Text. Als Hauptquellen dienten ihm dabei zwei Huldigungsmusiken, die er im Jahr zuvor für Mitglieder der kursächsischen Herrscherfamilie geschrieben hatte: „Lasst uns sorgen, lasst uns wachen“ (BWV 213), eine musikalische Schilderung der Wahl des Herkules, entstanden im September 1733 zum Geburtstag des sächsischen Kurprinzen Friedrich, sowie „Tönet ihr Pauken! Erschallet Trompeten!“ (BWV 214) zum Geburtstag der Kurfürstin Maria Josepha im Dezember desselben Jahres. Mit poetischer Eleganz wandelte Bachs Librettist diese stark anlassbezogenen Huldigungsverse in zeitlose Weihnachtstexte um.

Das Weihnachts-Oratorium nun deswegen als billiges, zeitsparendes Parodiewerk zu bezeichnen, wäre freilich ein fataler Fehlschluss. Im Gegenteil: Das Umarbeiten mancher Arie auf den neuen Anlass dürfte Bach ebenso viel Arbeitszeit wie eine Neukomposition gekostet haben. Ein besonders einprägsames Beispiel dafür ist die populäre Altarie „Bereite dich Zion mit zärtlichen Trieben“. Sie stammt aus der „Herkules-Kantate“ und ist dort dem Protagonisten in den Mund gelegt, der mit den Worten „Ich will dich nicht hören, ich will dich nicht wissen“ der allegorischen Gestalt der Wollust eine Absage erteilt. Um die Musik glaubwürdig auf die neue Aussage, also die Vorbereitung der Gemeinde auf das Kommen Jesu, umzumünzen, verändert Bach das Ausdrucksspektrum des Stücks grundlegend: Er wandelt die Artikulation vom ursprünglich ruppigen Staccato in ein mildes Legato um und stellt der Violine eine warme Oboe d’amore zur Seite.

Schließlich darf nicht die große Leistung Bachs unterschätzt werden, das Flickenwerk der Parodien mit einem übergreifenden Rezitativbericht zu füllen. Bach schafft hier – wie schon in den Passionen – ein weiteres Meisterwerk der biblischen Deklamation. Und auch in den Chorsätzen der Engel, Hirten oder Weisen, in den Accompagnato-Rezitativen und natürlich in den eingeflochtenen weihnachtlichen Chorälen verlässt sich Bach nicht auf Altes, sondern fertigt jeweils passende Neukompositionen an.

Maria mit dem Kinde. Gemälde von Bartolomé Esteban Murillo, 17. Jh.

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Kantaten I, IV und V

Die erste Kantate, deren Aufführung für den 1. Weihnachtsfeiertag vorgesehen ist, stellt die unmittelbaren Geschehnisse der Geburt Jesu in den Mittelpunkt. Der überdimensionale Eingangschor führt mit festlichen Trompeten- und Paukenklängen in das Weihnachtsgeschehen ein Die zärtliche Altarie „Bereite dich Zion“ weist auf das bevorstehende Ereignis hin, die standesgemäße „Begrüßung“ des neugeborenen Kindes erfolgt dann mit der festlichen Bassarie „Großer Herr, o starker König“.

Die Neujahrskantate „Fallt mit Danken, fallt mit Loben“ ist die abgeschlossenste unter den sechs Kantaten des Weihnachts-Oratoriums. Die Verkündigung des Evangeliums beschränkt sich hierbei auf ein einziges Rezitativ, in dem von der Namensgebung Jesu die Rede ist. Dies geschah nach dem biblischen Bericht am achten Tag nach der Geburt. Entsprechend gestaltet Bachs Librettist den Text dieser Kantate als ein fiktives Gespräch mit Jesus, dessen Name nicht weniger als 17 Mal genannt wird. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Choral „Jesu, du mein liebstes Leben“ von Johann Rist, der vom Sopran zeilenweise zu zwei Bass-Rezitativen ergänzt wird. Durch den barocken Echo-Effekt kommt Jesus schließlich in der Arie „Flößt mein Heiland“ selbst zu Wort. Auch musikalisch unterscheidet sich diese Kantate von den anderen fünf, vor allem durch den Einsatz von zwei Hörnern, die im Eingangschor und im Schlusschoral den Gesang wirkungsvoll umspielen.

Für den Sonntag nach Neujahr ist die Kantate „Ehre sei dir, Gott, gesungen“ vorgesehen. Im Mittelpunkt steht hier die Ankunft der Weisen aus dem Morgenland und ihre Suche nach dem neugeborenen Kind. Der Stern von Bethlehem, dem die Weisen gefolgt sind, wird vom Dichter als poetische Metapher übernommen und zum „Licht“ umgedeutet, das in alle Herzen scheinen soll. Bach stellt an den Beginn der Kantate einen rasant-mitreißenden Eingangschor und stellt anschließend einen Dialog zwischen den Weisen („Wo ist der neugeborene König?“) und der „gläubigen Seele“ („Sucht ihn in meiner Brust“) dar. Die Bassarie „Erleucht auch meine finstre Sinnen“ wird von einer sanften Oboe d’amore begleitet, bevor im Terzett – wie in einer Predigt – eine theologische Botschaft transportiert wird: Die Herrschaft Jesu steht nicht etwa in ungewisser Zeit bevor, sondern hat mit seiner Geburt bereits begonnen.

Ankunft der Weisen aus dem Morgenland. Gemälde von Bartolomé Esteban Murillo

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  • Gesangstexte

    Gelobet seist du, Jesu Christ

    1. Chor
    Gelobet seist du, Jesu Christ,
    dass du Mensch geworden bist
    von einer Jungfrau, das ist wahr,
    des freuet sich der Engel Schar.
    Kyrie eleis!

    2. Choral und Rezitativ (Sopran)
    Der Glanz der höchsten Herrlichkeit,
    das Ebenbild von Gottes Wesen,
    hat in bestimmter Zeit
    sich einen Wohnplatz auserlesen.
    Des ewgen Vaters einigs Kind,
    das ewge Licht von Licht geboren,
    itzt man in der Krippe findt.
    O Menschen, schauet an,
    was hier der Liebe Kraft getan!
    In unser armes Fleisch und Blut
    (Und war denn dieses nicht verflucht,
    verdammt, verloren?)
    verkleidet sich das ewge Gut.
    So wird es ja zum Segen auserkoren.

    3. Arie (Tenor)
    Gott, dem der Erden Kreis zu klein,
    den weder Welt noch Himmel fassen,
    will in der engen Krippe sein.
    Erscheinet uns dies ewge Licht,
    so wird hinfüro Gott uns nicht
    als dieses Lichtes Kinder hassen.

    4. Rezitativ (Bass)
    O Christenheit! Wohlan, so mache dich bereit,
    bei dir den Schöpfer zu empfangen.
    Der große Gottessohn
    kömmt als ein Gast zu dir gegangen.
    Ach, lass dein Herz durch diese Liebe rühren;
    er kömmt zu dir, um dich vor seinen Thron
    durch dieses Jammertal zu führen.

    5. Duett (Sopran, Alt)
    Die Armut, so Gott auf sich nimmt,
    hat uns ein ewig Heil bestimmt,
    den Überfluss an Himmelsschätzen.
    Sein menschlich Wesen machet euch
    den Engelsherrlichkeiten gleich,
    euch zu der Engel Chor zu setzen.

    6. Choral
    Das hat er alles uns getan,
    sein groß Lieb zu zeigen an;
    des freu sich alle Christenheit
    und dank ihm des in Ewigkeit.
    Kyrie eleis!


    Weihnachts-Oratorium Teile I, IV und V

    ERSTER TEIL

    1. Chor
    Jauchzet, frohlocket! Auf, preiset die Tage,
    rühmet, was heute der Höchste getan!
    Lasset das Zagen, verbannet die Klage,
    stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an!
    Dienet dem Höchsten mit herrlichen Chören,
    lasst uns den Namen des Herrschers verehren!

    2. Rezitativ (Evangelist)
    Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzet und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißet Bethlehem; darum, dass er vom Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.

    3. Rezitativ (Alt)
    Nun wird mein liebster Bräutigam,
    nun wird der Held aus Davids Stamm
    zum Trost, zum Heil der Erden
    einmal geboren werden.

    Nun wird der Stern aus Jakob scheinen,
    sein Strahl bricht schon hervor;
    auf, Zion! und verlasse nun das Weinen,
    dein Wohl steigt hoch empor.

    4. Arie (Alt)
    Bereite dich, Zion, mit zärtlichen Trieben
    den Schönsten, den Liebsten bald bei dir zu sehn.
    Deine Wangen müssen heut viel schöner prangen,
    eile, den Bräutigam sehnlichst zu lieben.
        
    5. Choral
    Wie soll ich Dich empfangen,
    und wie begegn’ ich dir?
    0 aller Welt Verlangen,
    0 meiner Seelen Zier!
    0 Jesu, Jesu! setze
    mir selbst die Fackel bei,
    damit, was Dich ergötze,
    mir kund und wissend sei.

    6. Rezitativ (Evangelist)
    Und sie gebar ihren ersten Sohn, und wickelte ihn in Windeln, und legte ihn in eine Krippen, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

    7. Rezitativ (Bass) und Choral
    Er ist auf Erden kommen arm,
    wer kann die Liebe recht erhöhn,
    die unser Heiland für uns hegt?
    Dass er unser sich erbarm,
    ja, wer vermag es einzusehen.
    Wie ihn der Menschen Leid bewegt?
    Uns in dem Himmel mache reich,
    des Höchsten Sohn kommt in die Welt,
    weil ihm ihr Heil so wohl gefällt,
    und seinen lieben Engeln gleich.
    So will er selbst als Mensch geboren werden.
    Kyrieleis!

    8. Arie (Bass)
    Großer Herr, o starker König,
    liebster Heiland, o wie wenig
    achtest Du der Erden Pracht.
    Der die ganze Welt erhält,
    ihre Pracht und Zier erschaffen,
    muss in harten Krippen schlafen.

    9. Choral
    Ach, mein herzliebes Jesulein!
    Mach Dir ein rein sanft Bettelein,
    zu ruhn in meines Herzens Schrein,
    dass ich nimmer vergesse Dein.

    VIERTER TEIL

    1. Chor
    Fallt mit Danken, fallt mit Loben
    vor des Höchsten Gnadenthron!
    Gottes Sohn will der Erden
    Heiland und Erlöser werden,
    Gottes Sohn dämpft der Feinde Wut und Toben.

    2. Rezitativ (Evangelist)

    Und da acht Tage um waren, dass das Kind beschnitten würde, da ward sein Name genennet Jesus, welcher genennet war von dem Engel, ehe denn er im Mutterleibe empfangen ward.

    3. Rezitativ (Bass) und Choral
    Immanuel, o süßes Wort!
    Mein Jesus heißt mein Hort,
    mein Jesus heißt mein Leben.
    Mein Jesus hat sich mir ergeben,
    mein Jesus soll mir immerfort
    vor meinen Augen schweben.
    Mein Jesus heißet meine Lust,
    mein Jesus labet Herz und Brust.
    Jesu, du mein liebstes Leben,
    meiner Seelen Bräutigam,
    Komm! Ich will dich mit Lust umfassen,
    mein Herze soll dich nimmer lassen,
    der du dich vor mich gegeben
    an des bittern Kreuzes Stamm!
    Ach! So nimm mich zu dir!
    Auch in dem Sterben sollst du mir
    das Allerliebste sein;
    in Not, Gefahr und Ungemach
    seh ich dir sehnlichst nach.
    Was jagte mir zuletzt der Tod für Grauen ein?
    Mein Jesus! Wenn ich sterbe,
    so weiß ich, dass ich nicht verderbe.
    Dein Name steht in mir geschrieben,
    der hat des Todes Furcht vertrieben.

    4. Arie (Sopran)
    Flößt, mein Heiland, flößt dein Namen
    auch den allerkleinsten Samen
    jenes strengen Schreckens ein?
    Nein, du sagst ja selber nein,
    Nein!
    Sollt ich nun das Sterben scheuen?
    Nein, dein süßes Wort ist da!
    Oder sollt ich mich erfreuen?
    Ja, du Heiland sprichst selbst ja,
    Ja!

    5. Rezitativ (Bass) und Choral
    Wohlan, dein Name soll allein
    in meinem Herzen sein!
    Jesu, meine Freud und Wonne,
    meine Hoffnung, Schatz und Teil,
    So will ich dich entzücket nennen,
    wenn Brust und Herz zu
    dir vor Liebe brennen.
    mein Erlösung, Schmuck und Heil,
    Doch, Liebster, sage mir:
    Wie rühm ich dich, wie dank ich dir?
    Hirt und König, Licht und Sonne,
    ach! wie soll ich würdiglich,
    mein Herr Jesu, preisen dich?

    6. Arie (Tenor)
    Ich will nur dir zu Ehren leben,
    mein Heiland, gib mir Kraft und Mut,
    dass es mein Herz recht eifrig tut!
    Stärke mich,
    deine Gnade würdiglich
    und mit Danken zu erheben!

    7. Choral
    Jesus richte mein Beginnen,
    Jesus bleibe stets bei mir,
    Jesus zäume mir die Sinnen,
    Jesus sei nur mein Begier,
    Jesus sei mir in Gedanken,
    Jesu, lasse mich nicht wanken!

    FÜNFTER TEIL

    1. Chor
    Ehre sei dir, Gott, gesungen,
    dir sei Lob und Dank bereit’.
    Dich erhebet alle Welt,
    weil dir unser Wohl gefällt,
    weil anheut
    unser aller Wunsch gelungen,
    weil uns dein Segen so herrlich erfreut.

    2. Rezitativ (Evangelist)
    Da Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande zur Zeit des Königes Herodis, siehe, da kamen die Weisen vom Morgenlande gen Jerusalem und sprachen:

    3. Chor und Rezitativ (Alt)
    Wo ist der neugeborne König der Jüden?
    Sucht ihn in meiner Brust,
    hier wohnt er, mir und ihm zur Lust!
    Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande und
    sind kommen, ihn anzubeten.
    Wohl euch, die ihr dies Licht gesehen,
    es ist zu eurem Heil geschehen!
    Mein Heiland, du, du bist das Licht,
    das auch den Heiden scheinen sollen,
    und sie, sie kennen dich noch nicht,
    als sie dich schon verehren wollen.
    Wie hell, wie klar muss nicht dein Schein,
    geliebter Jesu, sein!

    4. Choral
    Dein Glanz all Finsternis verzehrt,
    die trübe Nacht in Licht verkehrt.
    Leit uns auf deinen Wegen,
    dass dein Gesicht
    und herrlichs Licht
    wir ewig schauen mögen!

    5. Arie (Bass)
    Erleucht auch meine finstre Sinnen,
    erleuchte mein Herze
    durch der Strahlen klaren Schein!
    Dein Wort soll mir die hellste Kerze
    in allen meinen Werken sein;
    dies lässet die Seele nichts Böses beginnen.

    6. Rezitativ (Evangelist)
    Da das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm das ganze Jerusalem.

    7. Rezitativ (Alt)
    Warum wollt ihr erschrecken?
    Kann meines Jesu Gegenwart
    euch solche Furcht erwecken?
    O! solltet ihr euch nicht
    vielmehr darüber freuen,
    weil er dadurch verspricht,
    der Menschen Wohlfahrt zu verneuen.

    8. Rezitativ (Evangelist)
    Und ließ versammlen alle Hohepriester und Schriftgelehrten unter dem Volk und erforschete von ihnen, wo Christus sollte geboren werden. Und sie sagten ihm: Zu Bethlehem im jüdischen Lande; denn also stehet geschrieben durch den Propheten: Und du Bethlehem im jüdischen Lande, bist mitnichten die kleinest unter den Fürsten Juda; denn aus dir soll mir kommen der Herzog, der über mein Volk Israel ein Herr sei.

    9. Terzett (Sopran, Alt, Tenor)
    Ach, wenn wird die Zeit erscheinen?
    Ach, wenn kömmt der Trost der Seinen?
    Schweigt, er ist schon würklich hier!
    Jesu, ach so komm zu mir!

    10. Rezitativ (Alt)
    Mein Liebster herrschet schon.
    Ein Herz, das seine Herrschaft liebet
    und sich ihm ganz zu eigen gibet,
    ist meines Jesu Thron.

    11. Choral
    Zwar ist solche Herzensstube
    wohl kein schöner Fürstensaal,
    sondern eine finstre Grube;
    doch, sobald dein Gnadenstrahl
    in denselben nur wird blinken,
    wird es voller Sonnen dünken.

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Das Konzerthausorchester Berlin spielt seit der Saison 2023/24 unter Leitung von Chefdirigentin Joana Mallwitz. Sie folgt damit Christoph Eschenbach, der diese Position ab 2019 vier Spielzeiten innehatte. Als Ehrendirigent ist Iván Fischer, Chefdirigent von 2012 bis 2018, dem Orchester weiterhin sehr verbunden.

1952 als Berliner Sinfonie-Orchester (BSO) gegründet, erfuhr das heutige Konzerthausorchester Berlin von 1960 bis 1977 unter Chefdirigent Kurt Sanderling seine entscheidende Profilierung und internationale Anerkennung. Seine eigene Spielstätte erhielt es 1984 mit Wiedereröffnung des restaurierten Schauspielhauses am Gendarmenmarkt. Zehn Jahre später wurde das BSO offizielles Hausorchester am nun umgetauften Konzerthaus Berlin und trägt seit 2006 dazu passend seinen heutigen Namen. Dort spielt es pro Saison mehr als 100 Konzerte. Außerdem ist es regelmäßig auf Tourneen und Festivals im In- und Ausland zu erleben. An der 2010 gegründeten Kurt-Sanderling-Akademie bilden die Musiker*innen hochbegabten Orchesternachwuchs aus.

 Einem breiten Publikum auf höchstem Niveau gespielte Musik nah zu bringen, ist dem Konzerthausorchester wesentliches Anliegen. Dafür engagieren sich die Musiker*innen etwa bei „Mittendrin“, wobei das Publikum im Konzert direkt neben Orchestermitgliedern sitzt, als Mitwirkende in Clipserien im Web wie dem mehrfach preisgekrönten #klangberlins oder in den Streams „Spielzeit“ auf der Webplattform „twitch“. Die Verbundenheit mit Berlin zeigt sich im vielfältigen pädagogischen und sozialen Engagement des Orchesters mit diversen Partnern in der Stadt.

Thomanerchor

Der Thomanerchor Leipzig wurde 1212 gegründet, ist die älteste kulturelle Einrichtung der Stadt Leipzig und einer ihrer erfolgreichsten Kulturbotschafter. Seine wichtigste Aufgabe besteht in der Pflege der zumeist geistlichen Chormusik. Die Werke von Johann Sebastian Bach, der das Amt des Thomaskantors von 1723 bis 1750 innehatte, bilden dabei das musikalische Zentrum. Regelmäßige Auftritte in den „Motetten“ der Thomaskirche Leipzig sowie die musikalische Gestaltung der Sonntagsgottesdienste stehen im Fokus der intensiven Chorarbeit und erreichen Woche für Woche mehr als 2.000 Zuhörer. Heute gehört der Thomanerchor Leipzig zu den Spitzenensembles des deutschen und europäischen Musiklebens und ist in Konzert- und Medienproduktionen weltweit gefragt. Seit 2021 ist Andreas Reize der 18. Thomaskantor nach Johann Sebastian Bach.

Der Thomanerchor mit seinem Kantor Andreas Reize

Andreas Reize

Aufgewachsen in Solothurn (Schweiz), war Andreas Reize Mitglied der Singknaben der St. Ursen Kathedrale Solothurn. Er studierte in Bern, Zürich, Luzern, Basel und Graz Kirchenmusik, Orgel, Klavier-Pädagogik und Cembalo sowie Chor- und Orchesterleitung. Wegweisend für seine Entwicklung waren die Studienjahre bei Johannes Prinz in Wien und

Graz sowie die Begegnungen mit Nikolaus Harnoncourt bei Hospitationen am Opernhaus Zürich und an der Styriarte Graz. 2007 bis 2021 leitete Andreas Reize die Singknaben der St. Ursen-Kathedrale Solothurn, den ältesten Knabenchor der Schweiz, von 2011 bis 2021 zudem den Zürcher Bach Chor und den Gabrielichor Bern. 2001 gründete Andreas Reize das cantus firmus vokalensemble und consort und 2006 den cantus firmus kammerchor. Seit August 2021 ist Andreas Reize Thomaskantor der Stadt Leipzig. Er führt in den Motetten und Gottesdiensten in der Thomaskirche mit dem Thomanerchor und dem Gewandhausorchester Leipzig wöchentlich eine Bach-Kantate auf und ist für die Konzerte und Oratorienaufführungen des Chors verantwortlich. Seit März 2022 leitet er an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig eine Klasse für Chorleitung. Im Dezember 2023 wurde er zum Honorarprofessor ernannt.

Mit dem Thomanerchor gastiert er regelmäßig in den Musikzentren weltweit und bei Festivals im In- und Ausland. Dazu kommen Fernseh- und CD-Produktionen mit dem Weihnachts-Oratorium, dem Weihnachtsliederabend, der h-Moll-Messe, der Matthäus- und Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach. In der Spielzeit 2024/25 steht er mit „Amadis – der Ritter“ von Johann Christian Bach erstmals am Pult der Oper Leipzig.

Christina Germolus

Christina Germolus wurde in Dresden geboren und begann ihre Gesangskarriere nach Abschluss ihres Studiums an der Musikhochschule Dresden beim RIAS Kammerchor, dem sie von 2005 bis 2013 als Ensemblemitglied angehörte. Darüber hinaus war sie freiberuflich, aber auch im Rahmen der Ensembletätigkeit häufig als Solistin zu hören. Ihr Repertoire reicht von den alten Meistern bis zur Moderne. An der Uraufführung von Tigran Mansurians „Requiem“ war sie ebenso solistisch beteiligt wie an Aufführungen und der CD-Produktion von Dieterich Buxtehudes „Membra Jesu nostri“. Bei harmonia mundi ist sie als Solistin in Einspielungen von Johann Sebastian Bachs „Matthäuspassion“ unter René Jacobs und Frank Martins „Le Vin herbé“ unter Daniel Reuss zu hören. Im Rahmen der Batzdorfer Barockfestspiele konnte man sie 2011 in der Hauptrolle der Produktion „Eines Schatten Traum“ auch auf der Opernbühne erleben. Darüber hinaus gibt sie Liederabende und arbeitet mit renommierten Ensembles sowie unter der Leitung namhafter Dirigenten wie Hans-Christoph Rademann, René Jacobs, Rinaldo Alessandrini, Sigvards Kļava und Kaspars Putniņš. Mit Christoph Hagel und den Berliner Symphonikern war Chritina Germolus bei Mozarts „La Finta Giardiniera“ und der „Zauberflöte“ sowie bei Orffs „Carmina Burana“ zu hören.

Marie-Claude Chappuis

Marie-Claude Chappuis singt regelmässig unter der Leitung von berühmten Dirigenten wie Riccardo Chailly, Daniel Harding, Emmanuelle Haïm, René Jacobs, Zubin Mehta, Jonathan Nott oder Christophe Rousset. Zu den Meilensteinen ihrer bisherigen Karriere zählen „Ido­me­neo“ (Idamante), inszeniert und dirigiert von Niko­laus Harnoncourt in Graz und Zürich, Giovanni Paisiellos „Il Ma­trimo­nio Inaspettato“ (Contessa) unter Riccardo Muti bei den Salz­bur­ger Festspielen und „La Damnation de Faust“ (Marguerite) un­ter Sir Roger Norrington in Leipzig. Ausserdem ist sie zu Gast am Maggio Fiorentino, am Theater an der Wien, der Berliner Staatsoper, am Opernhaus Zürich, am Théâtre des Champs-Elysées in Paris, am Teatro alla Scala, am Teatro Real in Madrid und am Grand Théâtre de Genève.

Ebenso aktiv ist sie auf der Konzertbühne und sang kürzlich mit dem Gewand­haus­or­ches­ter Leipzig, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Giardino Armonico, dem London Phil­harmo­nic Orchestra und den Wiener Philharmonikern. Eine vielseitige Diskographie belegt ihre künstlerische Arbeit. Gerade erschienen sind Bachs Messe in h-Moll mit der Akademie für Alte Musik Berlin, dem RIAS Kammerchor und René Jacobs (Harmonia Mundi) sowie „Les Fables de La Fontaine“ mit La Chapelle Harmonique (B-Records) und „Sur l’Alpe“ (Label Musicadorata).

Patrick Grahl

Der in Leipzig geborene Patrick Grahl war zunächst Mitglied des Thomanerchores unter Georg Christoph Biller, anschließend erhielt er dort auch seine Gesangsausbildung an der Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“ bei Berthold Schmid und schloss sein Studium mit dem Meisterklassenexamen (mit Auszeichnung) ab.

Auf der Opernbühne war er unter anderem als Don Ottavio („Don Giovanni“) am Teatro La Fenice in Venedig und mit weiteren Partien an der Opéra National de Lyon, in Helsinki und Budapest zu erleben. Seit seiner Auszeichnung 2016 mit dem 1. Preis des XX. Internationalen J. S. Bach-Wettbewerbs in Leipzig ist er ein viel gefragter Konzert- und Oratoriensänger, dessen Arbeit zahlreiche CD- und Rundfunkaufnahmen dokumentieren.

Neben seinen Engagements auf der Konzert- und Opernbühne gibt Patrick Grahl Solo- sowie Ensembleliederabende bei der Schubertiade in Schwarzenberg und Hohenems.

Seine Lied-CD „Dichterliebe“, begleitet von Daniel Heide, ist beim Label CAvi erschienen;   2024 gemeinsam mit Klara Hornig die CD „Das ferne Lied“ mit z.T. erstmals eingespielten Werken der Komponisten Wilhelm Weismann und Rudolf Wagner-Régeny bei Rondeau Production

Beim Hänssler Verlag hat die Gaechinger Cantorey unter Hans-Christoph Rademann zum Bachjubiläum 2023/24 mit dem Projekt „Vision Bach“ eine Gesamtschau von Bachs erstem Kantatenjahrgang verwirklicht, bei der Patrick Grahl maßgeblich beteiligt war.

Peter Harvey

Die Diskographie des britischen Baritons Peter Harvey umfasst über 150 Aufnahmen von Werken aus acht Jahrhunderten, mit einem Schwerpunkt auf dem Hochbarock. Als einer der führenden Interpreten der Werke Bachs verbindet ihn eine enge Beziehung mit der Internationalen Bachakademie Stuttgart und Hans-Christoph Rademann und der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen und Rudolf Lutz. Neben John Eliot Gardiner, Philippe Herreweghe, Masaaki Suzuki, Christophe Rousset, Hervé Niquet, Ton Koopman, Paul McCreesh und zu deren Lebzeiten Gustav Leonhardt und Michel Corboz musizierte er Bachs Werke auch mit Klangkörpern wie dem Boston Symphony Orchestra/Bernhard Haitink, dem Orchestre symphonique de Montréal/Kent Nagano, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und den Osloer Philharmonikern/beide mit Herbert Blomstedt. Neben dem deutschen und englischen Barock hat Peter Harvey sich auch einen Namen mit seinen Aufnahmen des französischen Barockrepertoires gemacht, ebenso mit seinen preisgekrönten Aufnahmen von Haydns „Schöpfung“ und Faurés „Requiem“. Aktuell zählen zu seinen künstlerischen Projekten auch die Zusammenarbeit mit Lars Ulrik Mortensen/Concerto Copenhagen, Iván Fischer/Budapest Festival Orchestra, Daniel Reuss/Orchestra of the 18th Century und Richard Egarr/Residentie Orkest.

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