Bloß nicht verpassen – Konzerttipps für Oktober

von Konzerthaus Berlin 12. Oktober 2023

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Amalia Aubert © Tobias Kruse / OSTKREUZ

Worauf wir uns in den nächsten Wochen besonders freuen

„Haydn war ein Teamarbeiter und das spürt man, finde ich. Ich mag auch seine Fröhlichkeit, diesen Witz, der zu seinem Wesen gehört.“

Zwei Orchesterkonzerte mit Christoph Eschenbach am Pult empfiehlt Amalia Aubert allen, die ein Faible für Wiener Klassik haben. Auf dem Programm am 21. und 22. Oktober stehen zwei Haydn-Sinfonien, die Mozarts Klavierkonzert KV 488 mit Solist Tom Borrow einrahmen. In der Mozart-Matinee am Sonntagmorgen begleitet unsere Solo-Bratscherin außerdem Familien mit Kindern ab 6 Jahre moderierend durch Haydns „Londoner“-Sinfonie. Wir wollten von ihr wissen: Lieber Mozart oder Haydn?

„Alle lieben Mozart, weil er so genial war. Man fragt sich: „Wo bekommt er nur diese Melodien her – direkt von Gott?“ Haydn fühle ich mich näher, er ist menschlicher. Er konnte schön singen, wurde Sängerknabe und hat sich langsam hochgearbeitet in der Welt. Im Schloß der Esterhazys hat er dann lange mit seinem Orchester  zusammengearbeitet und konnte schauen, was die Musiker gut umsetzen, was beim Publikum gut ankommt. Er war ein Teamarbeiter und das spürt man, finde ich. Ich mag auch seine Fröhlichkeit, diesen Witz, der zu seinem Wesen gehört: Es gibt kein Stück, wo nicht etwas anders oder „verquer“ ist, wo es keine Überraschung gibt. Trotzdem setzte er Maßstäbe, vor allem bei seinen Streichquartetten, die ich sehr liebe. Das Schöne ist: Bei unserem Konzert muss man sich ja nicht zwischen Mozart oder Haydn entscheiden. Wir spielen beide, und beide sind toll!“

„...eines der drei schönsten, wenn nicht das schönste Stück Kammermusik für Klarinette.“

Julius Ockert

Unser Solo-Klarinettist Julius Ockert freut sich ganz besonders darauf, am 13. Oktober in einem Kammerkonzert mit vier Streicher-Kollegen und -kolleginnen Johannes Brahms' herrliches Klarinettenquintett zu spielen: „Es ist eines der drei schönsten, wenn nicht das schönste Stück Kammermusik für Klarinette. Für Streichquartett und Klarinette haben wir nicht viele Werke: Es gibt Mozarts berühmtes Klarinettenquintett, und das zweite große ist das von Brahms. Bei ihm kommen unglaublich schöne Klangfarben zum Vorschein, denn die Instrumente mischen sich ganz wunderbar. Die Art und Weise, wie Brahms das Stück geschrieben hat, lässt keine Wünsche offen: Es gibt Kantilenestellen, Volksmusikmelodien und traumhafte Harmonien. Man kann wirklich eintauchen, es ist so leicht bei dieser Musik!"

„... alle kennen die „Moldau“, aber Smetana hat auch sehr schöne Kammermusik komponiert, die ich besonders schätze.“

Petr Matěják

Petr Matěják aus den 1. Geigen freut sich ebenfalls auf das Kammerkonzert am 13. Oktober, denn vor Brahms' Klarinettenquintett steht das Streichquartett Nr. 1 „Aus meinem Leben“ von Bedřich Smetana auf dem Programm: „Ich komme aus Tschechien und bin mit seiner Musik aufgewachsen. Das internationale Musikfestival ‚Prager Frühling‘ wird jedes Jahr mit dem Zyklus ‚Má Vlast‘ eröffnet. Neben diesen sinfonischen Dichtungen, von denen ja vor allem die ‚Moldau‘ weltberühmt ist, und bekannten Opern hat Smetana aber auch sehr schöne Kammermusik komponiert, die ich besonders schätze. Sein erstes Streichquartett von 1876, das wir heute spielen, erzählt musikalisch Episoden seiner Lebensgeschichte und gibt dann sehr eindrücklich wieder, was für eine Katastrophe ihm widerfahren ist: Plötzlich bricht der vierte Satz ab und die Geige spielt ein extrem hohes e – Smetana hat den Beginn seines Gehörleidens komponiert. Er wurde leider bald vollkommen taub, aber er hat trotzdem bis fast zu seinem Tod weiterkomponiert.“

Fotos: Tobias Kruse / OSTKREUZ

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