11.00 Uhr
Familienführung
Unsere Solo-Englischhornistin Iria Folgado stammt aus der Region Galicien ganz im Nordwesten Spaniens. Sie freut sich auf das Espresso-Konzert am 14. Februar mit einem besonderen Schwerpunkt – Kammermusik vom sogenannten „celtic fringe“ Europas:
„Ecos de Breogán ist eine musikalische Reise über den Atlantik. Ich spiele mit einem Streichquartett Kammermusik für Oboe und Englischhorn, die im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts auf den britischen Inseln komponiert wurde, und Stücke des galicischen Komponisten Fernando Buide Del Real. Zum Titel des Konzerts, der auch Titel meines Debutalbums ist, gibt es eine irische Legende: Breogán war ein keltischer König von Galicien, der in Brigantia, der heutigen Stadt A Coruña, einen hohen Turm errichtete. Von der Spitze dieses Herkulesturms erhaschte sein Sohn Íth einen Blick auf die britischen Inseln, zu denen er aufbrach, um ein neues Land zu gründen. Die Musik des Projekts ist von keltischer Folklore und Kultur beeinflusst, in der diese Nationen verankert sind. Im Dezember habe ich ein Ecos de Breogán-Konzert direkt im Herkulesturm in A Coruña gegeben – und nun bringen wir die Musik an den Gendarmenmarkt.“
Dramaturg Dietmar Hiller empfiehlt die Konzerte des Konzerthausorchesters mit dem niederländischen Barockspezialisten Ton Koopman am 17./18. Februar:
„Für mich als Organist ist Ton Koopman eines meiner persönlichen Idole. Mit bleibender Bewunderung lausche ich seinen Gesamtaufnahmen der Orgelwerke von Bach, Buxtehude oder Sweelinck, seiner exemplarischen Bach-Kantatenproduktion aus den Jahren 1994–2005, seinem brillanten Cembalospiel vor allem bei Bach und Händel oder den mitreißenden Aufnahmen der Sinfonien von Haydn und Mozart mit dem Amsterdam Baroque Orchestra, mit dem er aber auch die großen oratorischen Werke von Bach, Händel, Haydn und Mozart zum Klingen gebracht hatte.
Und so freut es mich ganz besonders, dass der „alterswilde“ Maestro, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiern wird, sich von unserem Orchester in seinen Intentionen so verstanden fühlt, dass er nach den ersten gemeinsamen Konzerten 2022 nun einer Wiedereinladung des Orchesters folgt – und dabei mit Werken von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Jean-Féry Rebel ein faszinierend-verwirrendes Spiel um Chaos und Ordnung in Musik und Leben präsentieren wird.
Solistin bei Mozarts Klavierkonzert Es-Dur KV 271 ist die junge russische Pianistin Alexandra Dovgan (Jahrgang 2007).“
Wenn man selbst ein Instrument spielt oder gespielt hat, nimmt es einen besonderen Platz im persönlichen Musik-Kosmos ein: Bei Dörthe Behnke aus unserem Veranstaltungsmanagement-Team ist es das Klavier. Elf Tage Hommage an Elisabeth Leonskaja sind für sie ein Fest. Besonders freut sie sich auf das Solo-Rezital am 25. Februar im Großen Saal:
„Oft werden und wurden sie gespielt: Beethovens letzte drei Klaviersonaten. Ich freue mich nun sehr auf die Interpretationen von Elisabeth Leonskaja. Wenn die ,Grande Dame‘ des Klaviers mit ihrer großen Wärme und Zugewandtheit, ihrer ausgeprägten Lebensfreude und Authentizität in die Tasten eintaucht, wird das für mich ein sehr besonderer Moment. Wie spannt eine so große Pianistin mit ihrer langen Lebenserfahrung hier den Bogen? Wie setzt sie gerade bei der letzten Sonate den Punkt? Ich bin sehr gespannt!
Generell liebe ich Klavier-Rezitals in unserem Großen Saal: Ein Flügel allein auf großer Bühne bietet den Pianist:innen viel Raum und schafft gleichzeitig eine sehr intime Konzert-Atmosphäre. Dann den Blick auch ein wenig durch den schönen Saal schweifen zu lassen und über Kronleuchter, Komponisten-Büsten und die kunstvoll verzierte Decke zu fliegen: Darauf freue ich mich ebenfalls!“
Dramaturg Andreas Hitscher, der bei unserer Hommage an die große Pianistin Elisabeth Leonskaja federführend war, haben wir natürlich als allererstes nach seinen Konzertfavouriten während dieser Wochen gefragt:
„Natürlich freue ich mich auf die „Schlachtrösser“, die bei den elf tollen Tagen, die das Konzerthaus Elisabeth Leonskaja im Februar und März widmet, nicht fehlen: beide Brahms-Konzerte und die letzten drei Beethoven-Sonaten.
Aber ganz besonders auf die „kleinen Stücke“, die sie am 28. Februar im Werner-Otto-Saal spielt: Feinzeichnungen von Schönberg und Webern, dazu die Sonate von Alban Berg, der Romantik noch viel näher als der Zweiten Wiener Schule.
Überhaupt steckt in den Kompositionen der drei, die hier erklingen, viel Poesie und ganz viel Tradition. Ich weiß, dass Elisabeth Leonskaja diese Musik seit ihrem Studium spielt. Gehört habe ich sie damit noch nicht. Spannend!
Und dann, gar nicht so lange davor geschrieben, vielleicht ein Kontrast, ganz gewiss eine Rarität! Oder wann haben Sie zum letzten Mal ein Melodram gehört? Richard Strauss – ich habe übrigens gelesen (besorgter Blick aus dem Fenster), er hätte Schönberg empfohlen, lieber Schnee zu schippen als zu komponieren – hat sich hier eine traurige Geschichte zur Vorlage genommen. Umso mehr – da bin ich mir sicher – rühren die Pianistin und ihre langjährige Vertraute Corinna Kirchhoff damit unser Herz.
Apropos: Vom Herz hinter und in der Musik erzählen Elisabeth Leonskaja und ein ganz neuer Film über sie. Premiere ist am 27. Februar: Gleiche Zeit, gleicher Ort.”
Johannes Jahnel, unser Konzertmeister der Zweiten Geigen und Mitglied im Konzerthausquartett, freut sich besonders auf ein Konzert am 29. Februar:
„Das gemeinsame Musizieren im Konzerthaus Quartett ist für mich jedes Mal ein musikalisches Highlight. Und dieses Mal im Februar wird es um so mehr ein Highlight, da wir die große Ehre und Freude haben, gemeinsam mit Elisabeth Leonskaja das Schumann Klavierquintett aufzuführen. Wie sehr freue ich mich auf diese Zusammenarbeit! Ich liebe Frau Leonskajas Tiefe im Klang und ihre inspirierende Musikalität und Ausstrahlung. Ergänzt durch eine ins Theatralische gehende erste Hälfte mit dem Streichquartett von Giuseppe Verdi und der Italienischen Serenade von Hugo Wolf wird es sicherlich ein ganz besonderer Konzertabend.“