Akademie für Alte Musik Berlin

von Dr. Bernhard Schrammek 18. Oktober 2024

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Inhalt

Akademie für Alte Musik Berlin
Carlo Vistoli  Altus
Xenia Löffler  Oboe
Georg Kallweit  Konzertmeister

Georg Friedrich Händel (1685–1759)
Concerto grosso G-Dur op. 3 Nr. 3 HWV 314
Largo e staccato – Allegro
Adagio
Allegro 

Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Sinfonia aus der Kantate „Ich geh und suche mit Verlangen“ BWV 49

„Ich habe genug“ – Kantate für Altus, Oboe, Streicher und Basso continuo BWV 82
Arie „Ich habe genug“
Rezitativ „Ich habe genug“
Arie „Schlummert ein, ihr matten Augen“
Rezitativ „Mein Gott! Wann kommt das schöne Nun“
Arie „Ich freue mich auf meinen Tod“


PAUSE


Antonio Vivaldi (1678 – 1741)
Stabat mater für Altus, Streicher und Basso continuo f-Moll RV 621
„Stabat mater dolorosa“. Largo 
„Cuius anima gemente“. Adagissimo
„O quam tristis et afflictis“. Andante
„Quis est homo qui non fleret“. Largo
„Quis non posset contrastarsi“. Adagissimo
„Pro peccatis suae gentis“. Andante
„Eia mater fons amoris“. Largo
„Fac ut ardeat cor meum“. Lento 
„Amen“. Allegro

Konzert für Violine, Oboe, Streicher und Basso continuo B-Dur RV Anh. 18 (nach RV 364)
Allegro
Grave
Air
Allegro 

Nisi Dominus (Psalm 127/126) für Altus, Streicher und Basso continuo g-Moll RV 608
„Nisi Dominus“. Allegro
„Vanum est vobis“. Largo
„Surgite postquam sederitis“. Presto
„Cum dederit dilectis suis“. Largo – Andante
„Sicut sagittae“. Presto – Allegro 
„Beatus vir“. Andante
„Gloria patri“. Larghetto
„Sicut erat in principio“. Allegro
„Amen“. Allegro 

London – Leipzig – Venedig

Drei barocke Musikmetropolen bilden die Fixpunkte des heutigen Konzerts mit Musik, die in einem engen zeitlichen Rahmen zwischen 1710 und 1730 entstanden ist: In London machte Georg Friedrich Händel mit seinen mitreißenden Kompositionen Furore, das sächsische Leipzig war der wichtigste Wirkungsort von Johann Sebastian Bach, und die Lagunenstadt Venedig wurde musikalisch zu dieser Zeit von Antonio Vivaldi beherrscht. Das Programm mit dem Countertenor Carlo Vistoli ermöglicht auf diese Weise einen Vergleich zwischen der Kirchenmusik Bachs und Vivaldis. So steht eine in bester lutherischer Tradition komponierte Solokantate in deutscher Sprache von Johann Sebastian Bach zwei lateinischsprachigen Kompositionen Vivaldis gegenüber, die für die katholische Liturgie vorgesehen waren. Darüber hinaus darf ein Concerto grosso von Georg Friedrich Händel mit einem Concerto von Antonio Vivaldi konkurrieren. – Angesichts der unbestrittenen Spitzenklasse aller drei Komponisten wird es aber wohl zu keinem „richtigen“ Wettbewerb kommen.

Georg Friedrich Händel: Concerto grosso G-Dur op. 3 Nr. 3

Händels „Flickenteppich“

Im Jahre 1730 übernahm John Walsh jun. den Musikverlag seines Vaters und versuchte sich rasch als führender englischer Musikalienhändler zu etablieren. Dafür waren ihm alle Mittel recht, insbesondere wenn es um die Publikation von Werken des damals unbestritten populärsten Londoner Musikers Georg Friedrich Händel ging. So veröffentlichte Walsh jun. 1734 eine Sammlung mit sechs Concerti grossi von Händel und gab ihr die verlagsinterne Opus-Zahl 3. Dies geschah allerdings ganz offensichtlich ohne Mitwirkung und Billigung des Komponisten, so dass auch einige nicht-authentische Sätze in den Band gelangten. Erst auf Händels massiven Einspruch nahm Walsh in der Zweitauflage notwendige Veränderungen und Korrekturen vor.

Die Besonderheit der Sammlung op. 3 besteht in der instrumentalen Besetzung, die neben den üblichen Streichern auch Holzbläser vorsieht. Das Concerto grosso G-Dur op. 3 Nr. 3 entstand bereits vor 1720 und setzt sich komplett aus Entlehnungen früherer Händel-Werke zusammen. So entspricht der 1. Satz der Einleitungsmusik zu einem Anthem, also einem geistlichen Chorwerk, das Händel für den Herzog von Chandos komponiert hatte, der 2. Satz ist die Übernahme aus einem „Te Deum“ und der Schlusssatz stellt die Orchesterfassung einer Cembalofuge dar. Trotz dieser unterschiedlichen Herkunft wirkt die Komposition im neuen Kontext nicht als Flickenteppich, sondern wie aus einem Guss.

Johann Sebastian Bach: Sinfonia aus der Kantate „Ich geh und suche mit Verlangen“ BWV 49

Kleine Orgelkonzerte in Kantaten

Im Frühsommer 1723 trat Johann Sebastian Bach sein Amt als Leipziger Thomaskantor an und wechselte damit bereits zum wiederholten Male den Beruf. In Arnstadt, Mühlhausen und Weimar war er vorrangig als Organist tätig gewesen, in Köthen zum Hofkapellmeister aufgestiegen, und nun in Leipzig wurde er Kantor an einer städtischen Schule. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit standen die tägliche Arbeit mit einem Knabenchor und die musikalische Umrahmung der Gottesdienste in den Hauptkirchen der Messestadt.

Das Herzstück der Leipziger Kirchenmusik bildete im frühen 18. Jahrhundert die Kantate. An jedem Sonn- und Feiertag außerhalb der Advents- und Fastenzeit wurde eine solche mehrsätzige Komposition von Chor, Gesangssolisten und Orchester direkt nach dem Evangelium dargeboten und stellte somit einen direkten poetischen und musikalischen Kommentar zum verkündeten Bibelwort dar. Obwohl in der Notenbibliothek der Thomasschule ein ausreichender Bestand von Kirchenkompositionen vorhanden war, entschied sich Bach direkt nach seiner Amtsübernahme für eine Neuausrichtung des Repertoires auf der Basis eigener Werke. Allein in den ersten fünf Dienstjahren komponierte er in Leipzig rund 150 neue Kantaten.

Eine Besonderheit innerhalb dieser Leipziger Kantatenproduktion fällt dabei im Herbst 1726 auf: Gleich in mehreren Werken setzt Bach die Orgel als exponiertes Soloinstrument ein und nutzt dabei als musikalisches Material frühere, meist in Köthen angefertigte Konzertsätze. Dies ist auch der Fall in der Kantate „Ich geh und suche mit Verlangen“, die erstmals am 20. Sonntag nach Trinitatis 1726 aufgeführt wurde. Der überdimensionale Eingangssatz, eine Sinfonia, ist eine Adaption des Schlusssatzes eines Instrumentalkonzerts und setzt die Orgel mit virtuosem Spiel eindrucksvoll in Szene. Einige Jahre später arbeitete Bach die Komposition erneut um und formte daraus für sein Leipziger Collegium musicum das Cembalokonzert E-Dur (BWV 1053).

Johann Sebastian Bach: Kantate „Ich habe genug“ BWV 82

Musikalische Gelassenheit

Am 2. Februar – 40 Tage nach dem Weihnachtsfest – feiert die Christenheit das Fest der Darstellung des Herrn. Erinnert wird an diesem Tag an das Reinigungsopfer, das Maria nach jüdischer Vorschrift 40 Tage nach der Geburt Jesu im Tempel in Jerusalem dargebracht hat. Daraus resultiert auch der volkstümliche Name des Festes, Mariae Reinigung. Dem Bericht des Evangelisten Lukas zufolge wurde diese Zeremonie durch das Zeugnis des Simeon begleitet, der in dem neugeborenen Kind den Messias erkannte und Gott mit den Worten pries: „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast.“

Die Gedanken des Simeon stehen im Mittelpunkt der Kantate „Ich habe genug“ (BWV 82, der ursprüngliche altertümliche Titel lautet „Ich habe genung“), die Bach für das Fest Mariae Reinigung 1727 komponiert hat. Der Text der Eingangsarie ist Simeon direkt in den Mund gelegt; er deutet in zeitgemäßer Poesie die Begegnung mit dem Heiland als die Erfüllung des Lebens. Ab dem zweiten Satz der Kantate wird diese Aussage in unterschiedlichen Facetten auf den gläubigen Christen erweitert: Zunächst wird die Nachahmung gefordert („Lasst uns mit diesem Manne ziehen!“), danach die Sehnsucht nach dem Tod und dem ewigen Leben beschworen („dort werd ich schauen süßen Friede“). – Erst vor wenigen Jahren wurde erforscht, dass der Dichter dieser Kantate ein Bach-Schüler war: Es handelt sich um Christoph Birkmann, der einige Jahre zum Studium in Leipzig weilte und später als Pfarrer an der Kirche St. Egidien in seiner Geburtsstadt Nürnberg wirkte.

Um die Ich-Bezogenheit der Texte zu verstärken, entschied sich Bach für die Form der Solokantate. Die Singstimme wird dabei von einem einfachen Streichorchester sowie einer obligaten Oboe begleitet. Die erste Arie wird maßgeblich vom kunstvollen Spiel des Soloinstruments Oboe beherrscht, das dem gesamten Stück einen schwärmerischen Ausdruck verleiht. Im Zentrum der Kantate steht als großer Ruhepol die Arie „Schlummert ein, ihr matten Augen“, die mit lang ausgehaltenen Tönen, Fermaten und Orgelpunkten die Gefühle eines auf das ewige Leben vertrauenden Menschen vermittelt. In der abschließenden dritten Arie wendet sich nochmals der musikalische Gestus: Im tänzerischen 3/8-Takt wird die innere Vorfreude auf die himmlische Herrlichkeit dargestellt.

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Antonio Vivaldi: Stabat Mater

Vom Priester zum Geigenlehrer auf Lebenszeit

Die berufliche Karriere des Venezianers Antonio Vivaldi begann im Priesterseminar. Offenbar aus taktischen Gründen entschied sich der hochbegabte Geiger für eine theologische Ausbildung, da ihm im geistlichen Stand der soziale Aufstieg sicher war, den er sich als freier Musiker erst mühevoll hätte erarbeiten müssen. Konsequenterweise hat Vivaldi den kirchlichen Dienst dann auch niemals ernsthaft verfolgt und bereits 1706, drei Jahre nach seiner Weihe, das Priesteramt quittiert. Offiziell begründete er es mit seinem Atemleiden, das ihm die Ausübung der priesterlichen Pflichten massiv erschwere. Der wahre Grund jedoch mag ein anderer gewesen sein: Schon 1703 erhielt er eine Anstellung als Violinlehrer und Kaplan am Ospedale della Pietà, einer ausschließlich von Mädchen und Frauen bewohnten Bildungseinrichtung in Venedig, in der Musikunterricht eine herausragende Rolle spielte. Vivaldi hatte hier als 25-jähriger seine Lebensstellung gefunden und blieb dem Ospedale della Pietà, von einigen Unterbrechungen abgesehen, bis 1738 kontinuierlich verbunden.

Auch wenn Vivaldi also seinen geistlichen Beruf nur sehr kurz ausübte, blieb er der Kirchenmusik eng verbunden. Er schuf im Laufe seines Lebens eine große Anzahl von Psalmvertonungen, Hymnen und Antiphonen sowie geistlichen Motetten. Viele dieser Kompositionen kamen in den liturgischen Feiern des Ospedale della Pietà zur Aufführung, einige entstanden für auswärtige Anlässe.

Seine Vertonung des „Stabat mater“ (RV 621) komponierte Antonio Vivaldi mit großer Wahrscheinlichkeit im Frühjahr 1712 als Auftragswerk für eine Kirche in Brescia. Das Stück wurde dort im Rahmen der Vesper am Fest der Sieben Schmerzen Mariens dargeboten. Damit handelt es sich um das früheste überlieferte kirchenmusikalische Werk Vivaldis überhaupt. Der aus dem Mittelalter stammende Text zählt zur liturgischen Gattung der Sequenz und reflektiert in sehr persönlicher Weise die Leiden der Gottesmutter Maria beim Kreuzestod Jesu. Vivaldi wählte in seiner Fassung nur die ersten zehn Verse (von 20) der Sequenz und unterteilte sie wiederum in neun musikalische Abschnitte für Alt und Streichorchester. Besonders eindrucksvoll an dieser Stabat-mater-Vertonung ist der einheitliche Grundton der Trauer und des Schmerzes. Alle Sätze sind ausnahmslos langsam und in Moll-Tonalität verfasst, enthalten Seufzer-Motive und ergreifende Akkorde.

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Antonio Vivaldi: Nisi Dominus

Für die kirchenmusikalische Praxis am Ospedale della Pietà schuf Vivaldi eine Reihe von Psalmkompositionen, darunter auch Nisi Dominus (RV 608). Angelegt ist das Stück als neunsätzige Kantate für Alt-Solo und Streichorchester mit großer Abwechslung und Sinn für das vertonte Wort. Auf den brillanten, schwungvollen Eingangssatz folgt ein ruhiger, sanfter Abschnitt, in dem die Altstimme lediglich vom Basso continuo begleitet wird („Vanum est vobis“). Seinen größten Ausdruck erreicht Vivaldi in dem Satz „Cum dederit“, einer unvergleichlich suggestiven Darstellung des Schlafes („Denn der Herr gibt es den Seinen im Schlaf“). Gleich danach überrascht Vivaldi wieder mit einem völlig kontrastierenden Effekt, wenn Unisono-Linien der Streicher die im Text erwähnten fliegenden Pfeile imitieren („Sicut sagittae“). Schließlich endet die Psalmvertonung noch mit einer ungewöhnlichen Instrumentalfarbe, indem eine Viola d’amore den Beginn der Doxologie „versilbert“.

Antonio Vivaldi: Konzert für Violine und Oboe

Im neuen Gewand in Dresden

Auch wenn die Mehrheit der knapp 500 Instrumentalkonzerte Vivaldis für das Ospedale della Pietà geschaffen und dort in den wöchentlichen Konzerten aufgeführt wurde, so hat Vivaldi nicht ausschließlich für diesen Personenkreis komponiert. Etliche Werke entstanden beispielsweise für den Dresdner Hofgeiger Johann Georg Pisendel, den Vivaldi 1716 in Venedig kennengelernt und unterrichtet hatte. Vom Talent des deutschen Geigers zeigte sich Vivaldi so begeistert, dass er Pisendel bei dessen Abschied zahlreiche seiner Kompositionen mitgab, einige davon sind sogar ausdrücklich mit der Widmung „fatto per Monsieur Pisendel“ bezeichnet. Am kursächsischen Hof löste Pisendel damit eine regelrechte Vivaldi-Begeisterung aus. Noch heute lagert daher in Dresden eine der größten Vivaldi-Notensammlungen außerhalb Italiens. Ein besonders schönes Beispiel für den schöpferischen Umgang mit den Werken Vivaldis am Dresdner Hof ist das Konzert B-Dur für Violine, Oboe, Streicher und Basso continuo (RV Anh. 18). Der erste Satz des Werkes basiert auf einem Violinkonzert Vivaldis (RV 364a), allerdings hat ein unbekannter Bearbeiter noch eine Solostimme für Oboe hinzugefügt. In den drei folgenden Sätzen löst sich der Dresdner Anonymus (ein Oboist?) dann weitgehend vom Vivaldischen Vorbild und komponiert – freilich im Stil des Italieners – ein eigenes Konzert.

Akademie für Alte Musik Berlin

1982 in Berlin gegründet, gehört die Akademie für Alte Musik Berlin (kurz „Akamus“) heute zur Weltspitze der historisch informiert spielenden Kammerorchester.

Seit mehr als vier Jahrzehnten beweist das Orchester immer wieder seine Wandlungsfähigkeit mit aufregenden Konzertprojekten und musikalischen Entdeckungsreisen. So leistete „Akamus“ Wesentliches für die Wiederentdeckung der Musik Carl Philipp Emanuel Bachs und Georg Philipp Telemanns. Konsequent und wohl überlegt hat das Ensemble sein Kernrepertoire in Barock und Klassik nach und nach bis ins 19. Jahrhundert ausgeweitet, so jüngst mit seinem vielbeachteten Zyklus „Beethovens Sinfonien und ihre Vorbilder“.

Im Kulturleben seiner Heimatstadt Berlin ist Akamus ein zentraler Pfeiler. Seit über 35 Jahren gestaltet das Orchester eine Abonnement-Reihe im Konzerthaus Berlin, seit 1994 widmet es sich an der Berliner Staatoper regelmäßig der Barockoper. Mit dem RIAS-Kammerchor besteht seit 1992 eine kontinuierliche und erfolgreiche Zusammenarbeit. Mit einer eigenen Konzertreihe ist die Akademie für Alte Musik seit 2012 zudem regelmäßig im Münchner Prinzregententheater zu Gast. Zugleich sind die Musikerinnen und Musiker ständiger und vielgefragter Gast auf den wichtigsten europäischen und internationalen Konzertpodien.

Das Ensemble musiziert unter der wechselnden Leitung seiner Konzertmeister Bernhard Forck und Georg Kallweit sowie ausgewählter Dirigenten. Mit René Jacobs verbindet es eine über 30-jährige künstlerische Partnerschaft. Darüber hinaus leiteten in jüngster Zeit Emmanuelle Haim, Bernard Labadie, Paul Agnew, Diego Fasolis, Fabio Biondi, Rinaldo Alessandrini und Christophe Rousset das Orchester. Regelmäßig arbeitet Akamus zudem mit Solisten wie Isabelle Faust, Antoine Tamestit, Kit Armstrong, Alexander Melnikov, Anna Prohaska, Michael Volle oder Bejun Mehta zusammen. Gemeinsam mit der Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests entstand die Erfolgsproduktion von Henry Purcells „Dido & Aeneas“, die weltweit eine Vielzahl an Aufführungen von Berlin bis Sydney erlebte.

Aufnahmen des Ensembles wurden mit allen bedeutenden Schallplattenpreisen ausgezeichnet, darunter der Grammy Award, Diapason d'Or, Gramophone Award, sowie der Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik. Zuletzt erschienen auf CD vier Sinfonien und das Oboen- und Klarinettenkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart mit Xenia Löffler und Ernst Schlader, sowie jüngst zusammen mit Voces Suaves die CD „Bachs Wurzeln“ mit Kompositionen deutscher Komponisten vor Johann Sebastian Bach.

Carlo Vistoli

Carlo Vistoli

In wenigen Jahren hat Carlo Vistoli sich den Ruf eines der weltweit besten Countertenöre auf den großen Bühnen der Welt ersungen. Er verführt mit der warmen Schönheit seines Timbres und beeindruckt gleichzeitig mit technischen Mitteln, die es ihm ermöglichen, fesselnde psychologische Porträts der von ihm gesungenen Figuren zu zeichnen. Der ausgebildete Gitarrist und Pianist Carlo Vistoli begann 2007 sein Studium als Countertenor. Er ist Preisträger renommierter Wettbewerbe: Erster Preis beim Cleto-Tomba-Wettbewerb 2012, Publikumspreis und Farinelli-Preis beim Neapolitanischen Barockgesangswettbewerb 2013 und im selben Jahr der Erste Preis beim Renata-Tebaldi-Wettbewerb (Kategorie Barock).

2017 wurde Vistoli von Sir John Eliot Gardiner zur Mitwirkung an der großen Monteverdi 450-Tournee ausgewählt. Mit Gardiner trat er sowohl in Europa (Berlin, Edinburgh, Luzern, Paris, Salzburg, Venedig) als auch in den USA (Chicago, New York) auf. Die vergangenen Spielzeiten prägten herausragende Bühnenproduktionen: Ruggiero in „Orlando furioso“ von Vivaldi am Teatro La Fenice, Ottone in „L'Incoronazione di Poppea“ bei den Salzburger Festspielen, „Luci mie Traditrici“ von Sciarrino (ebenfalls am Teatro La Fenice), Händels „Semele“ in Shanghai sowie dessen „Rinaldo“ an der Oper Lausanne. Zuletzt war Vistoli in „La Rappresentatione di Anima e di Corpo“ von Cavalieri am Theater an der Wien zu erleben, außerdem in „Orfeo ed Euridice“ von Gluck an der Komischen Oper in Berlin sowie dem „Stabat Mater“ von Pergolesi an der Seite von Cecilia Bartoli. 2024 sang er die Titelrolle in Händels „Giulio Cesare“, wiederum an der Seite von Cecilia Bartoli als Cleopatra, an der Wiener Staatsoper und der Oper von Monaco. Außerdem gab er sein Bühnendebüt in den Vereinigten Staaten an der San Francisco Opera als Arsace in Händels „Partenope“.

Georg Kallweit

Geboren in Greifswald, studierte Georg Kallweit an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, danach erhielt er ein Engagement im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Intensive Beschäftigung mit Barockvioline und historischer Aufführungspraxis. Inzwischen freiberuflich tätig, unter anderem als Konzertmeister und Solist ständiges Mitglied der Akademie für Alte Musik Berlin. Außerdem Gründungsmitglied der Berliner Barock-Compagney.

Internationale Konzerttätigkeit, Rundfunk- und CD-Aufnahmen. Als Künstlerischer Leiter bzw. Konzertmeister Zusammenarbeit mit Orchestern wie dem Ensemble Resonanz Hamburg, dem Philharmonischen Staatsorchester Nürnberg, dem DSO Berlin oder dem Osthrobothnian Chamber Orchestra (Finnland). Mitwirkung bei der Konzeption und Produktion szenischer Konzertprojekte im Berliner Radialsystem V.

Lehraufträge für Barockvioline und Meisterklassen an den Musikhochschulen von Leipzig, Weimar und Berlin. Dozent für das Jugendbarockorchester „Bachs Erben“. Seit 2015 ist er außerdem Künstlerischer Leiter des Encanto Festivals in Kaunieinen (Finnland).

Georg Kallweit spielt eine Barockvioline von Camillus Camilli (Mantua 1740).

Xenia Löffler

Xenia Löffler hat sich mit einem unverwechselbaren Oboenklang und überzeugenden Interpretationen in den vergangenen Jahren einen hervorragenden Ruf erworben. Seit 2001 ist sie Mitglied und Solo-Oboistin der Akademie für Alte Musik Berlin und tritt als Solistin und Kammermusikerin auch mit anderen Ensembles und Orchestern unter namhaften Dirigenten weltweit auf, so auf Einladung von Sir John Eliot Gardiner als Solo-Oboistin bei dessen „Bach Cantata Pilgrimage“ im Jahr 2000.

An der Schola Cantorum Basiliensis ausgebildet, ist Xenia Löffler die Erforschung und Einspielung von unbekanntem Oboenrepertoire ein besonderes Anliegen. Inzwischen liegen zahlreiche Solo-CDs von ihr vor, bei denen das Spektrum von den Oboenkonzerten Johann Sebastian Bachs und dessen Sohn Carl Philipp Emanuel über Johann Gottlieb Graun bis zu Oboen-Musik aus Dresden, Böhmen und Venedig reichen. Ihrer kammermusikalischen Leidenschaft geht sie in der Zusammenarbeit mit herausragenden Musikerinnen und Musikern wie Isabelle Faust, Maurice Steger, Vittorio Ghielmi und Václav Luks nach. Mit dem von ihr mitgegründeten Amphion Bläseroktett spielte sie neun vielbeachtete CDs ein und trat bei internationalen Festivals auf.

Xenia Löffler gibt Meisterkurse im In- und Ausland, ist seit 2018 Künstlerische Leiterin der Sommerakademie Neuburg/Donau und betreut die Klasse für historische Oboen an der Universität der Künste in Berlin.

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