11.00 Uhr
Familienführung
Konzerthausorchester
Vocalconsort Berlin
Titus Engel Dirigent
Shiva Feshareki Plattenspieler / Live Raumklang-Elektronik
Sebastian Heindl Orgel
Ralf Sochaczewsky Choreinstudierung
David Sheppard Sound Design
Alexey Kokhanov Workshop Obertongesang
Anna-Maria Hefele Workshop Obertongesang
Programm
Shiva Feshareki (geb. 1987)
„Turntable Soundscape“ (Improvisation)
Shiva Feshareki
„Aetherworld: Josquin, Mirrored.“ (2021, DEA) für Live-Plattenspielermanipulation, immersive Elektronik, Orgel und Chor
Josquin Desprez (ca. 1450 – 1521)
„Qui habitat in adiutorio altissimi“ - Motette für 24-stimmigen Chor
Shiva Feshareki
„Turntable Soundscape“ (Improvisation)
Daphne Oram (1925 – 2003)
„Still Point“ für Doppelorchester, behandelte Instrumentalaufnahmen, fünf Mikrophone, Echo und Tonregler (1948/49, realisiert von Shiva Feshareki und James Bulley 2018, DEA)
Movement I
Movement II – "Homage to Daphne Oram" von Shiva Feshareki
Movement III
Konzert ohne Pause
„Alles Mögliche kann hier nun stattfinden, kein Stein des klassischen Konzerts bleibt auf dem anderen,“ fasste die Berliner Zeitung begeistert die Idee unseres Festivals vor zwei Jahren zusammen.
Auch in der zweiten Ausgabe von „Aus den Fugen“ bleiben wir diesem mutigen Ansatz treu: Erneut verwandeln wir Impulse aus dem Weltgeschehen in künstlerische Ideen. Zwei Wochen lang schaffen wir alternative Konzertformate, geben zu Unrecht ungehörten Werken einen Platz auf der Bühne und holen häufig ausgeschlossene Akteure in die Mitte des Geschehens.
Gemeinsam mit starken Künstler*innen, die unsere Neugier auf unbekanntes Terrain teilen, setzen wir die aus den Fugen geratenen Teile neu zusammen und eröffnen damit frische Handlungsspielräume für das klassische Konzert.
Raum entsteht dabei auch für Nachdenklichkeit: Wie können wir wieder festen Boden unter den Füßen finden, wenn um uns herum so vieles ins Wanken gerät? Wie gelingt es, den Glauben an die Menschlichkeit zu bewahren angesichts der zahlreichen Konflikte, Fronten und Kriege? Vielleicht durch die Kraft der Musik als Mittel der Resilienz, durch den Willen, voneinander zu lernen und im Dialog zu bleiben – und nicht zuletzt durch die Gemeinschaft, die ein intensiv gestaltetes Festival stiften kann.
Dazu laden wir Sie herzlich ins Konzerthaus Berlin ein!
Sebastian Nordmann
Intendant
Dorothee Kalbhenn
Programmdirektorin
„Das All ist ein harmonisches Eins“, schreibt Johann Wolfgang Goethe in seinen „Maximen und Reflexionen“. „Jede Kreatur ist nur ein Ton, eine Schattierung einer großen Harmonie.“ Er war zwar nicht der erste, der das altgriechische Prinzip des „hen kai pan“ – „alles ist eins“ – übersetzte in musikalische Metaphorik, doch wurden seine Gedanken dazu besonders prominent. Im Vorwort von „Aetherworld: Josquin, Mirrored“ zitiert die Komponistin Shiva Feshareki die Autorin, Gesangslehrerin und Therapeutin Jill Purce, deren Theorie sich zweifelsohne an Goethe anlehnt: „Ich sehe die Harmonik als die Idee der Schöpfung aus dem Einen“, schreibt sie, „aber nicht der Schöpfung durch Vervielfachung, sondern der Schöpfung durch Teilung. So wird das Eine zur Zwei, zur Drei und zu Tausenden von anderen Dingen.“
Die Rhetorik geht aber noch weiter: Denn Harmonie und Harmonik funktionieren ja als noch viel größere Konzepte, nicht nur als musikphilosophische und -theoretische Fachbegriffe und Metaphern für kosmische Realitäten. Schlussendlich geht es bei der Harmonik, wie Feshareki schreibt, „um die Ordnung der Welt und des Universums, die mit der Ordnung in uns selbst zu tun hat.“ Man füge hinzu: Und mit der gesellschaftlichen und politischen Ordnung. Wenn, verkürzt gesagt, alles eins ist und Musik der klingende Beweis dafür, dann hat umgekehrt Musik noch viel mehr mit uns und unseren politisch, sozial und psychologisch bedingten Lebensrealitäten zu tun als oft behauptet wird.
„Still Point“
„Mein Vater spielte in der Kirche Orgel und Klavier. Das ist meine früheste Erinnerung an Musik,“ erzählt Derrick Skye. Improvisierte Worship-Musik, Schwarze Gospel-Stimmen – das prägt natürlich für das Leben als Komponist, von dem Skye bis heute nicht ganz überzeugt ist. Denn Astronomie, das All, die Sterne faszinieren ihn mindestens genauso. Vielleicht wird er irgendwann doch noch Astronaut. Jetzt ist er aber erst einmal Komponist und das auch erfolgreich.
Seit über 10 Jahren berät er das Los Angeles Chamber Orchestra in künstlerischen Fragen. Damals trug er noch seinen Familiennamen Spiva. Das war der Name, den seine Vorfahren bei der Versklavung durch die Amerikaner erhielten. Im Sommer 2021 änderte er ihn zu Skye – natürlich eine Anspielung auf seine Liebe zur Astronomie. Dass das möglich war, gab ihm Kraft. „Ich konnte bewirken, dass der Staat mich so nennt, wie ich genannt werden möchte. Und das ist derselbe Staat, der in der Vergangenheit Namen und Kulturen von Menschen ausgelöscht hat.“
Dieses Gefühl der Anerkennung und Wertschätzung ist genau das, was Skye mit seinen Werken dem Publikum vermitteln möchte. Und deswegen arbeitet das Los Angeles Chamber Orchestra auch so gern mit ihm zusammen. Skye sei einer jener Künstler, die, wenn man ihnen eine Grenze oder ein Genre vorgibt, diese nicht einfach überschreiten, sondern neu definieren, so beschreibt es der Geschäftsführer des Ensembles.
Eigentlich könnte man Skye auch als Erfinder bezeichnen. Während seiner Zeit auf dem College fand er heraus, dass es in der Wissenschaft üblich ist, Geräte, Methoden, Techniken, die einem während der Forschung hilfreich sein könnten, selbst zu bauen oder eben zu erfinden. Warum also dieses Vorgehen nicht auch bei Musik anwenden?
Die meiste Zeit bestand Orams Aufgabe darin, schrille Soundeffekte etwa für Hörspiele zu entwickeln – doch sie war unzufrieden: Das Potenzial, das die Elektronik für eine ganz neue Musiksprache bot, blieb aus ihrer Sicht ungenutzt. Und so arbeitete sie nachts allein weiter, räumte Tonbandgeräte und Kabel beiseite und richtete sich ein eigenes Mehrspurstudio für die Produktion sinfonischer Werke ein. Anders als Stockhausen, Boulez und all die anderen Männer hatte Oram bei ihrem visionären Vorhaben allerdings mit Widerstand zu kämpfen: „Die BBC war eine von Männern geführte Institution in einer sexistisch geprägten Welt“, zitiert BBC-Korrespondentin Holly Williams die Dramatikerin Isobel McArthur. „Ihr wurde entgegengehalten: Diese Frau ist sehr schwierig, eigensinnig und stur, und das sind alles schlechte Eigenschaften für eine Frau.“
Trotz all dem begann Oram bereits im Jahr 1948, vier Jahre vor Karlheinz Stockhausens ersten Gehversuchen mit „Studie I“ und „Studie II“, die Arbeit an ihrem Orchesterwerk „Still Point“ – die vermutlich erste Komposition weltweit, in der elektronische Klänge in Echtzeit manipuliert werden. Sie schrieb das Werk vor dem Eindruck ihrer Erinnerungen an die deutsche Bombardierung Londons während der Luftschlacht um England in den 1940er Jahren. Ihr Arbeitsplatz, die Royal Albert Hall, nämlich war mit ihrer Glaskuppel ein besonders vulnerabler Ort: Dort balancierte die junge Frau unter anderem regelmäßig die Rundfunkübertragungen der Konzerte aus. Hätte nun die Halle evakuiert werden müssen, oder wäre tatsächlich während eines Live-Konzerts ein Sprengsatz durch die Decke gerauscht – und das war ein durchaus realistisches Szenario –, hätte Oram, sofern sie dazu noch in der Lage gewesen wäre, schnell eine Platte auflegen müssen – damit die Musik im Radio weiterläuft.
Daphne Oram, 1962
Vier Jahre lang hat die Komponistin und Turntablekünstlerin Shiva Feshareki zusammen mit dem Komponisten und Sounddesigner James Bulley in Daphne Orams Nachlass geforscht, in Archiven in ganz Großbritannien, um „Still Point“ wiederzufinden: Nach 20 Jahren, die sie als verschollen galt, wollte Feshareki die abgeschlossene Partitur dieses bahnbrechenden Werks endlich aufführen – zum ersten Mal überhaupt. Im Dezember 2016 dann entdeckte James Bulley das Stück tatsächlich, und zwar im Nachlass des Komponisten Hugh Davies – nur zwei Jahre später brachte Feshareki es bei den BBC Proms zur Uraufführung. Minutiös hielt sich die Komponistin und Turntable-Artistin dabei an Orams detaillierte handschriftliche Anweisungen: Vor Beginn der Aufführung nämlich sollen Fragmente beider Orchesterparts in einem Studioraum aufgenommen werden – Oram nennt in ihren Notizen das Maida Vale Studio 1 der BBC. Für beide Sessions plante die Komponistin mindestens einen ganzen Tag ein.
Feshareki nun hält sich an diese Vorgaben Orams und entwickelt sie gleichzeitig weiter, indem sie ihre eigenen, moderneren Techniken und ihre Interpretation von Orams musikalischer Ästhetik miteinander verbindet. Bei der Aufführung arbeitet sie, basierend auf Orams Anweisungen, mit unterschiedlichen Techniken wie etwa Echoeffekten, Geschwindigkeitsmanipulationen, die sich auch auf Tonhöhe und Tempo auswirken, Zurückspulen, Zeitlupen-Rückwärtsschleife und Rückwärtslauf, Entfernen bestimmter Frequenzen und Mischen der Aufnahmen auf den verschiedenen Platten.
In ihrer künstlerischen Arbeit nehmen Plattenspieler und analoge Tonbandgeräte für Feshareki eine zentrale Rolle ein – allerdings, schreibt sie in einem Gastbeitrag für BBC, nutzt sie sie „nicht so, wie sie eigentlich gedacht sind.“ Vielmehr wird das Equipment zur Wiedergabe von Klang bei ihr zum eigenständigen Instrument: „Im Laufe der Zeit habe ich meine eigenen Techniken entwickelt, die die Bewegung der sich drehenden Platte nutzen, um elektronische Klänge in verschiedenen Formen und Perspektiven zu manipulieren“, schreibt Feshareki. So erschafft die Künstlerin die elektronischen Klänge immer live im Moment, „auf improvisatorische Art und Weise“, und hat dabei immer den Raum im Blick und im Ohr – ihn betrachtet sie genauso als kompositorisches Mittel wie etwa Harmonie und Rhythmus. Beim Komponieren und Improvisieren „denke ich darüber nach, wie sich der Klang im Raum bewegt und mit der Akustik interagiert“, schreibt sie: Das Publikum soll ihn als „greifbare Bewegung“ ganz tatsächlich zu spüren bekommen.
„Qui habitat in adiutorio altissimi“
Das Werk schrieb die Komponistin anlässlich des 500. Todestags von Josquin Desprez – einem Künstler, der besonders die kontrapunktische Kompositionskunst der Renaissance nicht nur besonders gut beherrschte, sondern ihre Möglichkeiten weiterentwickelte: In seinen Messen wie etwa der Missa „Mater patris“ wagte er für die damalige Zeit radikale Stilexperimente mit neuen Formen der rhetorischen Textdarstellung und Versuchen mit musikalischer Steigerung, klanglichem Reichtum und minutiöser Verknüpfung von Details. Seine Zeitgenossen rühmten seine Fähigkeit, „einen Text zum Sprechen zu bringen“. Sein vierundzwanzigstimmiger Riesenkanon „Qui habitat in adiutorio altissimi“ ist eine von nur fünf erhaltenen Psalmmotetten – ein Werk mit extrem klarer Form und starken Kontrasten, ein damals extrem neuer und zugespitzter Stil. Trotz der fülligen Riesenpartitur ergibt sich dabei überraschend durchsichtige Musik. In Fesharekis „Aetherworld“ erklingt Josquin Desprez‘ Motette als Aufnahme, die Feshareki ihrer eigenen Angabe nach „in einem Moment der verbindenden Trance unendlich transformiert“.
So verbindet sich in diesem Konzertprogramm nicht nur organisch erzeugte mit elektronischer Musik, sondern auch die Erinnerung an historisches Hören mit dem radikal gegenwärtigen Raum des Konzerthaus-Saals im Jahr 2024. Shiva Feshareki und ihre Musiker*innen liefern ein ästhetisches Modell für einen transformativen Umgang mit Geschichte und Geschichtsschreibung: Was gilt als hochwertige Musik und was nicht, und mit welchen fadenscheinigen Argumenten wird das begründet? Die Auslöschung und Unsichtbarmachung der Arbeit von bestimmten Menschen – etwa Frauen, feminisierte Menschen und nichtweiße Personen – ist genauso Teil unserer musikalischen Gegenwart wie der Kanon, den wir so sehr verehren. Musik bündelt dieses Wissen wohl unmittelbarer als jede andere Kunst: Jeder einzelne Ton, den wir heute hören, steckt voller Geschichte.
Josquin Desprez. Holzschnitt von Petrus Opmeer, 1611
Das Konzerthausorchester Berlin spielt seit der Saison 2023/24 unter Leitung von Chefdirigentin Joana Mallwitz. Sie folgt damit Christoph Eschenbach, der diese Position ab 2019 vier Spielzeiten innehatte. Als Ehrendirigent ist Iván Fischer, Chefdirigent von 2012 bis 2018, dem Orchester weiterhin sehr verbunden.
1952 als Berliner Sinfonie-Orchester (BSO) gegründet, erfuhr das heutige Konzerthausorchester Berlin von 1960 bis 1977 unter Chefdirigent Kurt Sanderling seine entscheidende Profilierung und internationale Anerkennung. Seine eigene Spielstätte erhielt es 1984 mit Wiedereröffnung des restaurierten Schauspielhauses am Gendarmenmarkt. Zehn Jahre später wurde das BSO offizielles Hausorchester am nun umgetauften Konzerthaus Berlin und trägt seit 2006 dazu passend seinen heutigen Namen. Dort spielt es pro Saison mehr als 100 Konzerte. Außerdem ist es regelmäßig auf Tourneen und Festivals im In- und Ausland zu erleben. An der 2010 gegründeten Kurt-Sanderling-Akademie bilden die Musiker*innen hochbegabten Orchesternachwuchs aus.
Einem breiten Publikum auf höchstem Niveau gespielte Musik nah zu bringen, ist dem Konzerthausorchester wesentliches Anliegen. Dafür engagieren sich die Musiker*innen etwa bei „Mittendrin“, wobei das Publikum im Konzert direkt neben Orchestermitgliedern sitzt, als Mitwirkende in Clipserien im Web wie dem mehrfach preisgekrönten #klangberlins oder in den Streams „Spielzeit“ auf der Webplattform „twitch“. Die Verbundenheit mit Berlin zeigt sich im vielfältigen pädagogischen und sozialen Engagement des Orchesters mit diversen Partnern in der Stadt.
Titus Engel studierte Musikwissenschaft und Philosophie in seiner Geburtsstadt Zürich und in Berlin. Er erlernte sein Dirigierhandwerk in Dresden bei Christian Kluttig und wurde durch das Dirigentenforum des Deutschen Musikrats gefördert. 2000 gab er sein Operndebüt mit der Uraufführung von Benjamin Schweitzers „Jakob von Gunten“ in Dresden. Seitdem leitete er unter anderem Alban Bergs „Wozzeck“ (Oper Stuttgart), Jacques Offenbachs „Fantasio“ (Komische Oper Berlin), Telemanns „Orpheus“ (Oper Frankfurt), Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ (Hamburgische Staatsoper), Phillipp Glass’ „Akhnaten“ (Opera Vlaanderen Antwerpen/Gent), Giuseppe Verdis „La traviata“ (Theater Basel) und die Wiederaufnahmen von „Giuditta“ und „Hänsel und Gretel“ (Bayerische Staatsoper). Darüber hinaus dirigierte er zahlreiche Uraufführungen (Sergej Newski, Leo Dick, Olga Neuwirth, Michael Wertmüller, Rebecca Saunders, Bernhard Gander) bei den Salzburger Festspielen, den Berliner Festspielen, dem Lucerne Festival, der Ruhrtriennale sowie am Wiener Konzerthaus. Zuletzt leitete er 2024 am Grand Théâtre de Genève Hèctor Parras neue Oper „Justice“, die danach auch in St. Pölten gespielt wurde. Immer wieder engagiert sich Titus Engel für Education-Projekte, um Menschen, die sonst nicht auf der klassischen Bühne stehen, durch besondere Erfahrungen für Musik zu begeistern. Beispiele hierfür sind Cornelius Cardews „The Great Learning“ (Konzerthaus Berlin, Alte Oper Frankfurt, Tonhalle Zürich), John Cages Music Circus (Alte Oper Frankfurt) und Bernhard Ganders „Melting Pot“ (Haydn Orchester Bozen, Gürzenich Orchester Köln). Vom Magazin Opernwelt wurde er als Dirigent des Jahres 2020 ausgezeichnet.
Das Vocalconsort Berlin gilt als eines der besten Vokalensembles Deutschlands. 2003 gegründet, arbeitet der Chor mit unterschiedlichen Dirigenten, aber auch mit festen künstlerischen Partnern wie Daniel Reuss, Folkert Uhde und Sasha Waltz zusammen.
Das Vocalconsort Berlin ist regelmäßig in den Musikmetropolen und auf den großen Festivals Europas präsent. Wandlungsfähig in der Besetzung, reicht das Repertoire des Ensembles von Alter Musik bis hin zu zeitgenössischen Werken. Es feiert mit seiner beeindruckenden Homogenität Erfolge sowohl in a cappella-Aufführungen als auch in szenischen Produktionen wie Glucks Oper „Orfeo ed Euridice“, mit denen es bewusst die Grenzen der klassischen Genres und Disziplinen überschreitet.
Das Vocalconsort Berlin arbeitete bereits mit Dirigenten wie René Jacobs, Kent Nagano, Peter Ruzicka, Sir Simon Rattle, Marcus Creed, Jos van Immerseel, Pablo Heras-Casado, Christophe Rousset und Vladimir Jurowski zusammen. In den letzten Jahren intensivierte sich zudem die Zusammenarbeit mit dem Konzerthausorchester Berlin, der Staatsoper Unter den Linden sowie der Komischen Oper Berlin.
Shiva Feshareki ist eine mit dem Ivor Novello ausgezeichnete britisch-iranische Komponistin und Turntablist. Sie hat am Royal College of Music promoviert und bewegt sich an der Schnittstelle zwischen zeitgenössischer Klassik und elektronischer Musik. Feshareki ist international in Kunstgalerien und auf Raves aufgetreten, mit bemerkenswerten Auftritten bei den BBC Proms (Royal Albert Hall, London), im Southbank Centre und Barbican Centre (London), De Bijloke (Gent), Helmut List Halle (Graz), Sonar (Barcelona), Moskauer Museum Moderne Kunst, Casa Del Lago (Mexiko City), Mutek (Montreal), bei den Berliner Festspielen (Kraftwerk, Berlin), in Hellerau (Europäisches Zentrum der Künste, Dresden), bei den Kunstfestspielen Herrenhausen (Hannover), beim Amsterdam Dance Event und in der Greek National Opera (Athen). Ihre eigenen Werke hat Feshareki mit den BBC Singers, dem BBC Concert Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra, dem London Contemporary Orchestra, dem Ensemble Modern, dem Nederlands Kamerkoor, dem RSO Wien, den Düsseldorfer Symphonikern und dem Orchestre National de Lyon aufgeführt, um nur einige zu nennen.
„Sebastian Heindl spielt die Orgel nicht einfach nur. Er kann sein Publikum in den Himmel heben oder ins Elend versenken – ein Leipziger Wundermusiker“, schrieb DIE ZEIT 2021.
In den letzten Jahren erregte der 24-Jährige durch zahlreiche Wettbewerbserfolge internationale Aufmerksamkeit. Aufgrund seines einnehmenden Charismas und seiner Experimentierfreudigkeit ist Heindl inzwischen ein gefragter Virtuose auf den führenden Konzertpodien. Seine musikalische Grundausbildung erhielt er im Thomanerchor, anschließend studierte er an der Hochschule für Musik Leipzig. 2022 wurde er zum Organisten und Kirchenmusiker der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche Berlin gewählt.
David Sheppard lebt in England und ist Sounddesigner, der mit seinem Unternehmen Sound Intermedia in den letzten 25 Jahren an einer Vielzahl von Projekten auf der ganzen Welt mitgewirkt hat. Er arbeitet mit vielen führenden Orchestern, Ensembles und Opernhäusern sowie mit Rock- und Popmusikern, bildenden Künstlern, Tanz- und Filmschaffenden zusammen. Er unterstützt Komponisten und Künstler bei der Umsetzung ihrer Ideen, ist aber auch als Klanginstallationskünstler und Elektronikproduzent bekannt. Zuletzt arbeitete er mit Hannah Peel, Jon Hopkins und dem Speakers Corner Quartet zusammen. Neben Performance-Events hat er auch Installationen und immersive Erlebnisse entwickelt, darunter das Design für die erste Hyper-Reality-Oper „Current Rising“, die vom Royal Opera House in Auftrag gegeben wurde, und ein interaktives Sounddesign für die Ausstellung „Opera, Passion Power and Politics“ im Victoria and Albert Museum.
Im Jahr 2019 gründete er Loss >< Gain, eine Partnerschaft für immersive Erlebnisse. Im Jahr 2025 wird er sich mit der Erforschung von Spatial-Audio-Shows an Grass Roots Konzertorten befassen. Daneben sind Projekte mit Künstlern wie der Colin Currie Group, Sigur Ros und dem BBC Symphony Orchestra geplant.