15.00 Uhr
Expeditionskonzert mit Joana Mallwitz
Schon Wolfgang Amadeus Mozart wußte, dass die Orgel die Königin der Instrumente ist. Allerdings hat er 1777 in einem Brief an seinen Vater noch vom „König der Instrumente“ geschrieben. Aber egal ob König oder Königin – wir freuen uns sehr, dass unsere Jehmlich-Orgel nach abgeschlossener Sanierung im Großen Saal nun in noch schönerer Klangpracht für Konzerte gerüstet ist.
1983/84 von Jehmlich Orgelbau Dresden in der Tradition der berühmten sächsischen Silbermann-Orgeln erbaut, besitzt sie 74 klingende Register, die sich auf vier Manualwerke und ein Pedalwerk verteilen. Insgesamt hat sie 5.811 einzelnen Pfeifen. Inklusive ihres tragenden Stahlgerüsts bringt sie ganze 20 Tonnen auf die Waage.
Eine mittlere Kirchenorgel verfügt dagegen nur über 20 bis 30 Register. Die größte Registerzahl hat übrigens die Sauer-Orgel im Berliner Dom von 1905: Ganze 113! In der Philharmonie befindet sich die größte Konzertsaalorgel der Stadt, deren 90 Register sich auf die Haupt- und die zweigeteilte Chororgel auf der Bühne verteilen.
Die Konzerthausorgel besitzt einen weichen, verschmelzungsfähigen Klang und ist damit eine hervorragende Partnerin für Chöre und Orchester bei klassisch-romantischer und zeitgenössischer Musik, war aber darüberhinaus von vornherein auch für den solistischen Einsatz vorgesehen.
Seit 2017 war die Erbauerfima mit der Generalüberholung und Reinigung des großen Instruments beauftragt. Dabei wurden „die Spieltische neu gestaltet und eine neue Setzerelektronik sowie eine Winddrossel eingebaut. Die Disposition blieb unverändert, die Nachintonation des Pfeifenwerks orientierte sich am Klangbild von 1984. Mit der Installierung mehrerer Sub- und Superoktavkoppeln konnten „Gravität“ und Klangfülle gerade für das Spiel mit Orchester noch etwas erweitert werden.“