16.00 Uhr
Neujahrskonzert
Academy of St Martin in the Fields
Tomo Keller Violine und Leitung
Daniel Müller-Schott Violoncello
Jan Lisiecki Klavier
Programm
Ruth Gipps (1921 – 1999)
„Seascape“ op. 53
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur op. 56
Allegro
Largo
Rondo alle Polacca
PausE
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73
Allegro
Adagio un poco moto
Rondo. Allegro, ma non troppo
In Zusammenarbeit mit der Konzertdirektion Goette
Der heutige Konzertabend hat eine ungewöhnliche Programmzusammenstellung und umgeht mit spielerischer Leichtigkeit die konventionelle Dramaturgie eines Sinfoniekonzerts. Es beginnt mit einer Rarität: Dem poetischen Stimmungsbild „Seascape“ aus der Feder einer emanzipierten Verfechterin eines Musiklebens, in dem Frauen ihren gleichberechtigten Platz als Kunstschaffende einnehmen. Mit dieser Miniatur für Bläserensemble von Ruth Gipps werfen die Mitglieder der Academy of St Martin in the Fields ein Schlaglicht auf das Schaffen ihrer wenig bekannten Landsfrau. Was folgt, ist eine doppelte Portion virtuoser Prachtentfaltung mit zwei großen Werken von Ludwig van Beethoven. Bei seinem Tripelkonzert handelt es sich ebenfalls um eine echte Seltenheit, nämlich ein Konzert mit gleich drei Soloparts. Als Finale folgt das berühmte 5. Klavierkonzert, das leider mit nur einem Solisten auskommen muss – aber Beethoven wusste genau, wie er das Maximum an Finesse und Brillanz aus dem Klavier hervorkitzeln konnte! So findet der Abend unter Jan Lisieckis fliegenden Fingern zu einem glanzvollen Schlusspunkt.
Ruth Gipps‘ „Seascape“
Schon seit einiger Zeit erfahren viele lang ignorierte Frauenfiguren der Musikgeschichte einen Zuwachs an Interesse, und Musiker:innen wie Publikum entdecken nach und nach die zahllosen Schätze, die diese Vorkämpferinnen unter oftmals widrigen Umständen geschaffen haben. Ruth Gipps muss als eine ebensolche Vorkämpferin betrachtet werden, wobei ihre enorme Begabung schon früh zu außergewöhnlichen Leistungen führte, aber auch das Risiko einer gewissen Vereinsamung mit sich brachte. Das Wunderkind musikalischer Eltern fand in der Grundschule wenig Anschluss, wurde schließlich daheim unterrichtet und mit nur 15 Jahren Studentin am Royal College of Music in London, wo sie parallel als Komponistin, Oboistin und Pianistin ausgebildet wurde. 1944 wurde sie Solo-Oboistin im Birmingham Symphony Orchestra und war dort ein Jahr später im Sinfoniekonzert nicht nur als Klaviersolistin zu erleben, sondern beteiligte sich am Englischhorn außerdem noch an der Aufführung ihrer eigenen ersten Sinfonie! So viel weibliches Talent in einem männlich dominierten Bereich zog neben Bewunderung sicher auch einiges an Feindseligkeit auf sich.
Parallel zu ihrer Karriere als Instrumentalistin landete die Universalmusikerin auch ihre ersten Erfolge mit eigenen Kompositionen: Eine sinfonische Dichtung schaffte es 1942 auf das Programm der „Last Night of the Proms“, und auch andere Werke feierten dank zugänglicher Klangsprache erfolgreiche Premieren. Infolge einer Schulterverletzung musste Gipps ihre solistische Karriere Anfang der Fünfziger Jahre vorzeitig beenden, ließ sich davon aber nicht aufhalten und versuchte einen Wechsel zum Dirigieren. Eine Frau an der Spitze eines Orchesters? Das scheint der Zeit dann doch zu weit voraus gewesen zu sein. Gipps blieb die Leitungsposition eines etablierten Klangkörpers verwehrt, doch sie gründete eigene Ensembles, leitete den City of Birmingham Choir, komponierte und lehrte als Professorin. Diese enorme Lebensleistung wurde 1981 mit der Verleihung des britischen Ritterordens gewürdigt.
William Turner: Wellen, die sich gegen den Wind brechen, 1835
Zeitlebens eine sehr selbstbewusste Person, schreckte Gipps nicht vor Auseinandersetzungen zurück, besonders im Hinblick auf ihre ästhetischen Überzeugungen, die in starker Opposition zum Zeitgeist standen. Verschiedene Spielarten der Atonalität herrschten in der Avantgarde der Nachkriegszeit vor, und Werke, die an traditionellen Kompositionsprinzipien festhielten, traf die Geringschätzung intellektueller Kreise. Gipps aber zeigte sich davon gänzlich unbeeindruckt: „Ich betrachte alle sogenannte Zwölftonmusik, serielle, elektronische und Avantgardemusik als absoluten Abfall und sogar eine bewusste Täuschung des Publikums“. Mit dieser Abwehr war sie zusätzlich isoliert; ihre Musik konnte sich trotz einiger erfolgreicher Aufführungen zu Lebzeiten nicht recht durchsetzen.
Umso mehr dürfen wir uns freuen, heute Abend mit dem Stück „Seascape“ für zehn Holzbläser einen Eindruck von der hohen Qualität ihrer Kompositionen zu erhalten und uns dabei an die Südküste Englands entführen zu lassen. Diese Welt war Gipps von Kindheit an vertraut, wuchs sie doch in einem Ort auf, der das Meer im Namen trug: Bexhill-on-Sea. Zwei Stunden weiter westlich liegt Broadstairs, wo die eigenwillige Komponistin während eines beruflichen Aufenthalts 1958 in einem Hotelzimmer direkt am Wasser unterkam. Der Klang der Wellen schwappte durch das offene Fenster bis vor das Bett und in ihre Träume, wo er sich bald zu einem Musikstück verdichtete. Als gelernte Oboistin war Gipps genau mit den Möglichkeiten eines Holzbläserensembles vertraut und nutzte dessen breite Farbpalette, um vom zarten Rauschen unter offenen Himmeln bis hin zum plötzlichen Hochschießen der launigen See ein facettenreiches Kurzporträt zu entwerfen. Ihr selbst waren wohl die Klänge der Stürme am liebsten – das scheint nur passend für eine hochtalentierte Frau, die sich auch bei aufgewühltem Fahrwasser nicht in dem Glauben an ihre künstlerische Stärke beirren ließ.
William Turner: Torbogen mit Bäumen am Meer, 1828
Beethovens Tripelkonzert
Experimente sind eine gewagte Angelegenheit mit ungewissem Ausgang. Das mag eine Erklärung dafür liefern, dass sich Ludwig van Beethovens Tripelkonzert op. 53 neben seinen anderen Konzerten nie so richtig behaupten konnte. 1805 vollendet, war es nach drei Klavierkonzerten und zwei Romanzen für Violine und Orchester Beethovens sechstes Werk im konzertanten Genre und die Besetzung dieses Mal äußerst ungewöhnlich. Konzerte mit mehreren Solisten hatten zwar dank der in der Frühklassik entstandenen Gattung der Sinfonia concertante ein gewisses Vorbild, blieben aber trotzdem Ausnahmen. Außerdem waren als Solisten hier eher eine Gruppe von Streichern oder Bläsern anzutreffen – ein Klaviertrio, wie Beethoven es zum Einsatz bringt, war ganz ohne Tradition. Und ein weiterer, etwas weniger augenfälliger Aspekt könnte dem Erfolg dieses Sonderfalls bei nachfolgenden Generationen im Wege gestanden haben: Im Gegensatz zu seiner experimentellen Besetzung wirkt die Musik des Tripelkonzerts für Beethovens Verhältnisse recht gefällig und lässt die Kompromisslosigkeit anderer Werke vermissen. Wollte er die neuartige und komplexe Besetzung vielleicht durch eine Lieblichkeit des Ausdrucks ausbalancieren?
Wie dem auch sei, der Beginn des Konzerts lässt jedenfalls aufhorchen: Ganz behutsam stiehlt sich das noble Hauptthema auf die Szene und lässt eine Atmosphäre freudiger Erwartung entstehen. Nachdem das Orchester die beiden Themen vorgestellt hat, offenbart sich das Cello als führende Figur in der Riege der drei Virtuosen, wenn es – wie in den anderen beiden Sätzen auch – als erstes Soloinstrument erklingt. Dass es dabei fast sofort in einer außergewöhnlich hohen Lage agieren muss, entpuppt sich für dieses Stück als Regelfall. Immer wieder lässt Beethoven das Cello in einer Region spielen, die nach den Standards der damaligen Zeit unerhört war. Ein weiterer Grund für die eher geringe Popularität des Werkes mag also auch bei den technischen Herausforderungen liegen.
Sobald sich Geige und Klavier dazugesellt haben, kann das Dreiergespann seine geballte Virtuosität entfalten. Beethoven genießt offenbar die gegenüber einem herkömmlichen Solokonzert deutlich potenzierten Interaktionsmöglichkeiten, lässt seine Solisten einander und gleich darauf mit vereinten Kräften das Orchester zum lustvollen Wettstreit herausfordern. Nach dem virtuosen Sonnenglanz des Anfangs folgt ein zarter Satz im entlegenen As-Dur, der wie ein kurzer Traum vorüberzieht und nach einer kleinen Eintrübung dem abschließenden Rondo Platz macht. Hier scheint Beethoven fast ein wenig die Kontrolle über das Geschehen loszulassen, wenn die Solisten in ihrem Übertrumpfungswettbewerb mit immer neuen Echoeffekten, brillanten Passagen und unerwarteten Wendungen kunstvoll ein ums andere Mal das endgültige Ende herauszögern.
Beethovens fünftes Klavierkonzert
Als Beethoven 1808 daranging, sein wohl bekanntestes Konzert zu komponieren, hatte er neben dem Tripelkonzert noch die Erfahrungen eines weiteren Klavierkonzerts und seines groß angelegten Violinkonzerts gesammelt. Das in all diesen Werken erworbene Gespür im Umgang mit der Gattung scheint in diesem strahlenden Werk zusammenzufließen, das sein letzter Ausflug in das Genre des Konzerts bleiben sollte. Vielleicht mag dazu auch beigetragen haben, dass sich die drei Sätze in einer so vollendeten Meisterschaft und spielerischen Leichtigkeit im Umgang mit der Form präsentieren: Ein nochmaliges Übertreffen schien kaum möglich. Übrigens ist das Stück in seiner Anlage dem Tripelkonzert durchaus verwandt: Die Proportionen insgesamt sind vergleichbar, und insbesondere die Idee, zwei kraftvolle, ausgedehnte Ecksätze mit einem kurzen Stück in weit entfernter Tonart zu verbinden, rückt die beiden Werke in eine gewisse Nähe zueinander.
William Turner: Torbogen mit Bäumen am Meer, 1828
Dass die Besetzung diesmal nun denkbar klassisch ist, hindert Beethoven jedoch keinesfalls am Experiment. Er beginnt sogar mit einer Innovation, wenn er die eigentlich für das Ende eines Satzes vorgesehene Solokadenz zu einem mächtigen Eingangsportal umfunktioniert, das er der Orchestereinleitung voranstellt. War der Grundgestus im Tripelkonzert eher lyrisch, so dominiert hier ein beinahe militärischer Ton in dem von Beethoven selbst oft als Heldentonart eingesetzten Es-Dur — nicht von ungefähr erhielt das Konzert in England den Beinamen „Emperor“. Dagegen wirkt der zweite Satz umso mehr wie eine entfernte Vision, ganz losgelöst von jedem irdischen Geschehen. Es folgt ein auftrumpfendes Rondo, dessen Thema wohl das berühmteste des ganzen Konzerts ist: Die Musik scheint sich vor lauter Überschwang selbst überholen zu wollen, stürmt voller Freude vorwärts, und der Klavierpart schwelgt in Virtuosität. Mit einer letzten aberwitzigen Passage droht der Solist fast über den oberen Rand der Klaviatur zu rauschen, bevor das Orchester mit knackigen Akzenten den Vorhang fallen lässt.
Die Academy of St Martin in the Fields ist berühmt für ihre frischen und brillanten Interpretationen und ihren glanzvollen Klang. Im Jahr 1958 von Sir Neville Marriner aus einer Gruppe führender Londoner Musiker gegründet, gab das Ensemble seine ersten Konzerte in der namensgebenden Kirche im Jahr 1959. Heute steht das Orchester unter der musikalischen Leitung des Geigenvirtuosen Joshua Bell, wobei der kollegiale Geist und die Flexibilität des ursprünglich dirigentenlosen Ensembles beibehalten wurden. Oft auch unter der Leitung des Konzertmeisters Tomo Keller präsentiert die Academy of St Martin in the Fields sinfonisches Repertoire und Kammermusik in unverwechselbarem Stil an namhaften Veranstaltungsorten rund um den Globus. In dieser Saison gibt die ASMF mehr als einhundert Konzerte, tourte im Herbst bereits durch Europa, die USA, Korea und China und eröffnete im Dezember im Londoner Barbican die dortige Residency von Katia Buniatishvili.
Jenseits des Konzertsaals engagiert sich die ASMF mit vielen Projekten für soziale Zwecke und arbeitet unter anderem mit Menschen zusammen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind, oder fördert Nachwuchsmusiker. Das Ensemble ist eines der meist aufgenommenen Orchester weltweit und hat durch seine CDs, seine Live-Konzerte und seine digitalen Initiativen bei vielen Menschen die Liebe zur klassischen Musik entfacht. Nach wie vor ist sie einer der bedeutendsten Kulturbotschafter Großbritanniens. Die Academy of St Martin in the Fields, ein Tourneeorchester der Konzertdirektion Schmid, ist seit Begründung unserer Reihe „Kammerorchester International“ in jeder Saison im Konzerthaus Berlin zu Gast.
ist seit 2016 Leiter und Konzertmeister der Academy of St Martin in the Fields und tritt mit diesem Orchester weltweit als Kammermusiker und Solist auf. Daneben musiziert er in vielen europäischen Konzertsälen und wurde zu bedeutenden Festivals eingeladen. Konzertreisen führten ihn in fast alle europäischen Länder sowie nach Asien, Amerika und in den Nahen Osten. Von 1999 bis 2007 wirkte er als Erster Konzertmeister der Essener Philharmoniker, von 2009 bis 2015 als Assistant Leader des London Symphony Orchestra und von 2014 bis 2019 als Erster Konzertmeister des Swedish Radio Symphony Orchestra; als Gastkonzertmeister arbeitete er mit mehr als 20 Orchestern zusammen. Er kann auf eine umfangreiche Diskographie verweisen.
Tomo Keller wurde 1974 in Stuttgart als Sohn deutsch-japanischer Musiker geboren. Seinen ersten Violinunterricht erhielt er mit sechs Jahren; Studien führten ihn nach Wien an die Universität für Musik und darstellende Kunst sowie nach New York an die Juilliard School of Music. Er hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten und Meister-, Kammermusik- und Orchesterkurse an allen Londoner Musikhochschulen sowie an der Yale University und anderen bedeutenden Universitäten in den USA und im Fernen Osten gegeben. 2022 wurde er zum Professor für Violine an der Haute Ecole du Musique im schweizerischen Sion ernannt. Tomo Keller spielt die ‘ex-Braga’ Stradivari von 1726, eine freundliche Leihgabe der Beare’s International Violin Society.
ist Brückenbauer zwischen Musik, Literatur und Bildender Kunst. Zu den Höhepunkten in dieser Saison zählen für ihn neben der Tournee mit der Academy of St Martin in the Fields Brahms‘ Doppelkonzert mit Julia Fischer und der NDR Radiophilharmonie, Konzerte mit dem Concertgebouw Chamber Orchestra, dem Orchestra of St. Luke's in der Carnegie Hall, dem Euskadi Symphony Orchestra (Spanien-Tournee), dem Helsinki Philharmonic, dem Bruckner Orchester Linz oder dem Orchestra Sinfonica Di Milano. Er ist Artist in Residence beim Zürcher Kammerorchester Festival und feiert bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern sein 30-jähriges Jubiläum. Ein kammermusikalisches Highlight sind Konzerte mit David Fray.
Daniel Müller-Schott ist rund um den Globus mit den bedeutendsten Orchestern, Dirigenten und Kammermusikpartnern aufgetreten. Er erweitert das Cello-Repertoire durch die Entdeckung unbekannter Werke, durch eigene Bearbeitungen sowie durch die Zusammenarbeit mit Komponisten unserer Zeit. Mehrere Werke entstanden extra für ihn. Der Cellist hat eine große Affinität für die Bildende Kunst und engagiert sich beim „Street Art“ Projekt in München, Berlin (ARTE), Melbourne 2016 und als Künstlerischer Leiter des Festspielfrühlings Rügen. Für das Projekt „Rhapsody in School“ begeistert sich Daniel Müller-Schott seit vielen Jahren; regelmäßig lehrt er in Meisterkursen. Viele seiner CD-Einspielungen wurden mit Preisen bedacht.
Daniel Müller-Schott studierte bei Walter Nothas, Heinrich Schiff und Steven Isserlis, wurde von Anne-Sophie Mutter gefördert und erhielt privaten Unterricht bei Mstislaw Rostropowitsch. Im Alter von fünfzehn Jahren gewann er 1992 den Ersten Preis beim Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. Er spielt das 'Ex Shapiro' Matteo Goffriller Cello (Venedig 1727).
blickt bereits auf anderthalb Jahrzehnte auf den großen Bühnen der Welt zurück. In der Saison 2024/25 bringen ihn Wiedereinladungen mit dem Boston Symphony Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra, den Münchner Philharmonikern, dem Pittsburgh Symphony Orchestra und der Seattle Symphony zusammen. Im Rahmen einer deutsch-österreichischen Tournee mit 19 Konzerten leitet er die Academy of St Martin in the Fields vom Klavier aus. Als Artist in Residence des Toronto Symphony Orchestra eröffnete er die Saison des Orchesters und leitet innerhalb der Spielzeit einen Beethoven-Konzertzyklus vom Klavier aus. Sein vielbeachtetes Solorezital „Preludes“ präsentiert er diese Saison in der Mailänder Scala, dem Théâtre des Champs-Élysées in Paris, in San Francisco, Brüssel und beim Klavier-Festival Ruhr. Ein Duo-Programm mit Julia Fischer führte ihn in fünfzehn Konzertsäle Europas und Amerikas, darunter die Berliner Philharmonie sowie das Lincoln Center in New York.
Im Alter von 15 Jahren unterzeichnete er einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon. Der mit Matthias Goerne eingespielte Zyklus von Beethovenliedern wurde mit dem Diapason d’Or ausgezeichnet. 2020 erschien eine Gesamtaufnahme der Beethoven-Konzerte mit der Academy of St Martin in the Fields, 2022 das Album „Night Music“ (Werke von Mozart, Ravel, Schumann und Paderewski). Im März 2025 kommt die CD „Preludes“ (Werke von Chopin, Bach, Rachmaninow, Messiaen und Gorecki) heraus. Jan Lisieckis Aufnahmen erhielten unter anderem den ECHO Klassik und den JUNO Award. Mit 18 wurde Jan Lisiecki vom Gramophone Magazine zum jüngsten Preisträger des Young Artist Awards gekürt und erhielt den Leonard Bernstein Award. Im Jahr 2012 ernannte ihn die UNICEF zum Botschafter für Kanada.