15.00 Uhr
Expeditionskonzert mit Joana Mallwitz
Nach zwölf Jahren reich an Instrumental-Alben hat Chilly Gonzales sich eine Menge von der Seele zu schreiben. Die Notizbücher, die seit dem 2011 erschienenen orchestralen Rap-Opus „The Unspeakable Chilly Gonzales“ leer blieben, füllten sich seit Anfang 2022 wieder mit Worten, nachdem Gonzo ein langes Jahrzehnt der Psychoanalyse beendet hatte. Ein Zufall? Wohl kaum. Hinter all den Wortspielen und dem Namedropping (u.a. Ron Jeremy, Marie Kondo, Dschingis Khan und Philip Glass) offenbaren die Songs, die es auf das neue Album „Gonzo“ geschafft haben, eine anhaltende Spannung zwischen Überzeugung und Bekenntnis, Wahn und Selbsterkenntnis und schließlich Dankbarkeit. Auch das Spannungsfeld zwischen Kreativität und Kommerz ist für Gonzo ein Thema, das ihn schon lange beschäftigt. Ist dies wirklich ein Rap-Album? Instrumentalstücke wie das strawinsky-eske „Fidelio“ oder das tränenreiche „Eau de Cologne“ erinnern den Hörer an Gonzos selbsterklärte Rolle als „musical genius“, während sich die Worte und Reime der vorangegangenen Strophen im Ohr festsetzen.
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