15.00 Uhr
Expeditionskonzert mit Joana Mallwitz
Auf der Jahrespressekonferenz am 7. Mai 2019 im Konzerthaus Berlin stellten Intendant Sebastian Nordmann und Christoph Eschenbach als neuer Chefdirigent des Konzerthausorchesters Berlin die Saison 2019/20 vor.
Mit Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 8 beginnt Christoph Eschenbach am 30. August 2019 seine erste Saison am Gendarmenmarkt, in der er sich schwerpunktmäßig neben Johannes Brahms Werken des 21. Jahrhunderts von Sofia Gubaidulina, Thomas Adès und einer Uraufführung von Christian Mason widmet. Besondere Akzente in der Saison 2019/20 setzen die „Hommage an Gidon Kremer“ und das Islandfest. Passend zu letzterem begrüßt das Konzerthaus Berlin als Artist in Residence Pianist Víkingur Ólafsson, der als Solist mit dem Konzerthausorchester Berlin sowie mit Rezitals und als Kammermusiker zu hören sein wird.
„Mich hat die besondere Geschichte des Konzerthausorchesters und seines Hauses mit ihren Höhen und Tiefen fasziniert, in der sich die Geschichte Berlins widerspiegelt. Vom Künstlerischen wie vom Menschlichen war die Zusammenarbeit eine große Inspiration und ein Ansporn für meine Vorstellungen, wohin ich in den nächsten Jahren mit dem Orchester gelangen möchte“, beschreibt Christoph Eschenbach die Anziehungskraft seiner neuen Position und die ausgezeichnete Stimmung zwischen ihm und den Orchestermusikerinnen und -musikern nach ersten gemeinsamen Projekten in den beiden letzten Saisons. Ein Brahms-Zyklus und der Beginn seines Schostakowitsch-Zyklus in Gestalt von dessen fünfter Sinfonie bilden Programmschwerpunkte 2019/20.
„Christoph Eschenbach ist ein Humanist und Weltbürger, den als Dirigenten neben enormer Musikalität die Fähigkeit auszeichnet, Musikerinnen und Musiker rund um den Globus so zusammenzuführen, dass sie seinen Weg durch die Epochen der Musikgeschichte begeistert mitgehen. Sein Gestaltungswille passt zu unserer Programmatik eines offenen und innovativen Konzerthauses. Wir freuen uns sehr darauf, gemeinsam mit unserem Publikum unserem neuen Chefdirigenten und dem Konzerthausorchester Berlin auf dieser besonderen Reise zu folgen“, so Konzerthaus-Intendant Sebastian Nordmann.
Für die festliche Saisoneröffnung am 30. August 2019 hat der neue Chef mit der inoffiziell „Sinfonie der Tausend“ genannten achten Sinfonie Gustav Mahlers ein gewaltiges Werk gewählt. Zwei Tage nach diesem furiosen Auftakt gibt der „Willkommenstag für und mit Christoph Eschenbach“ am 1. September dem Berliner Publikum bei freiem Eintritt Gelegenheit, den „Neuen“ als Dirigenten und Gesprächspartner näher kennenzulernen. Neben einer öffentlichen Probe sowie einem Sinfoniekonzert heißen Ensembles des Konzerthausorchesters ihren Chef willkommen.
Auch im Februar wird es festlich: Am 20.02.2020 begeht Christoph Eschenbach seinen 80. Geburtstag. Das Konzerthaus Berlin feiert vom 25. Februar bis 1. März mit ihm, dem Konzerthausorchester Berlin, dem ihm seit langem verbundenen Orchestre de Paris sowie musikalischen Weggefährten und Freunden: Sängern wie Matthias Goerne, denen er über Dekaden ein kongenialer Partner am Klavier war, Pianisten wie Lang Lang oder Tzimon Barto sowie Streichern wie Geigerin Midori oder Cellist Kian Soltani, deren musikalische Entwicklung er über Jahre als Mentor begleitet hat.
Mit „Christoph Eschenbachs Schlüsselwerke“ bringt der neue Chefdirigent eine sehr persönliche Reihe an den Gendarmenmarkt: „Es erklingen Werke, die mir sehr am Herzen liegen, gespielt von Leuten, von denen ich weiß, dass sie meine Vision der Werke teilen.“ – von Bachs „Wohltemperiertem Klavier“ bis zu Bartóks Mikrokosmos.
Als Artist in Residence begrüßt das Konzerthaus Berlin diese Saison den Isländer Víkingur Ólafsson, der sich in den letzten Jahren nicht zuletzt mit DG-Veröffentlichungen zu Philip Glass und Johann Sebastian Bach als einer der gefragtesten Pianisten seiner Generation etabliert hat. Ein Bach-Rezital gehört ebenso zu den 11 vielseitigen Programmen seiner Residency wie Konzerte mit dem Danish String Quartet, dem Klarinettisten Martin Fröst und als Solist mit dem Konzerthausorchester Berlin unter Christoph Eschenbach.
Das viertägige Islandfest (14. bis 17. November 2019) gibt einen kleinen Einblick in die vielfältige Musikszene der Vulkaninsel im hohen Norden Europas. Jazzer, Multi-Instrumentalisten, Streicher mit Cover-Versionen von Björk-Songs, Singer-Songwriter, isländischer Schubert und Artist in Residence Víkingur Ólafsson als Solist mit dem Iceland Symphony Orchester und einem für ihn geschriebenen Klavierkonzert von Daníel Bjanarson kommen am Gendarmenmarkt zusammen.
Die traditionelle zehntägige Hommage am Konzerthaus Berlin gilt in der kommenden Saison vom 18. bis 27. Oktober 2019 dem großen Geiger Gidon Kremer. Neben seinem Kammerorchester Kremerata Baltica und sehr renommierten Weggefährten wie Christoph Eschenbach, David Zinman und Martha Argerich treten in diesem Rahmen auch zahlreiche junge Musikerinnen und Musiker auf, die Kremer verbunden sind. Als besonderen Schwerpunkt hat er das Werk Mstisław Weinbergs und Franz Schubert gewählt.
Eine Reihe mit Alter Musik und eine Reihe mit zeitgenössischer Musik gehen 2019/20 in ihre erste Saison am Konzerthaus Berlin. Das Late Night-Format „360Raum:Klang“ erlaubt dem Publikum, unkonventionellen Gruppen der Alte-Musik-Szene wie dem Calmus Ensemble oder The Playfords im Großen Saal aus nächster Nähe zu folgen. Das Komponisten-Porträt widmet sich quer durch die Formate am Konzerthaus pro Saison einer lebenden Komponistin bzw. einem solchen Komponisten. Höhepunkt der kommenden Saison mit Werken Sofia Gubaidulinas: Die deutsche Erstaufführung ihrer Kantate „Von Liebe und Hass“ am 14. Juni 2020, die mit dem Konzerthausorchester unter Christoph Eschenbach in einem Porträtkonzert erklingt.