15.00 Uhr
Expeditionskonzert mit Joana Mallwitz
48 Sekunden inklusive Türen zu und wieder auf dauert die Fahrt im Aufzug Süd von der Pförtner-Loge im Erdgeschoss bis ganz nach oben – falls niemand zwischendurch rein oder raus möchte. Wenn unterwegs Instrumente eingeladen werden, lässt er ohnehin auf sich warten. Wer spät dran ist, nimmt also besser die Treppe. Manchmal ist seine entschleunigende Wirkung im Trubel zwischen Garderoben, Casino und Bühne aber auch genau richtig für eine Minipause. Oder ein paar kurze Fragen zwischendurch. Heute fahren wir rauf mit Maria Krykov, seit 2022 Solo-Kontrabassistin im Konzerthausorchester Berlin.
Die Tür schließt sich in Zeitlupentempo.
Nein, eigentlich gar nicht (lacht). Ohne Kontrabass nehme ich lieber die Treppe!
Ich mag es, dass hier viel los ist. Vor einem Konzert oder anderen wichtigen Momenten rede ich gern mit Leuten. Das lenkt ab und beruhigt mich.
Hier habe ich viele sehr gute Kollegen und auch Freunde, aber in Helsinki konnte ich natürlich mit fast allen im Orchester Finnisch sprechen. Dadurch habe ich mich dort mehr wie in einer Familie gefühlt als an einem Arbeitsplatz. Und jedes Orchester klingt anders, hat ein anderes Repertoire. In Helsinki haben wir zum Beispiel viele moderne Stücke gespielt.
Letzten Sommer habe ich innerhalb einer Woche mit dem Konzerthausorchester zum Studienabschluss das Kontrabass-Konzert von Nino Rota gespielt und erfahren, dass ich die Probezeit bestanden habe! Das war ein Supermoment.
Beim Runterfahren haben wir dann noch zwei Sachen erfahren: Marias Lieblingskomponisten für Kontrabass-Orchesterstellen sind Mahler, Schostakowitsch und Richard Strauss. Und Aufzug heißt auf Finnisch „hissi“!