11 Fakten über Japan, die wir Euch erzählen müssen

8. April 2022

Teilen

Natürlich haben sich unsere Orchestermusiker*innen nicht nur musikalisch gründlich auf die Japan-Tourneen 2017 und 2019 vorbereitet. Dank Reiseführern und Internet, Geschichten aus dem Bekannten- und Kolleg*innenkreis oder sogar früheren Aufenthalte  glaubt man, eigentlich ganz gut Bescheid zu wissen. Trotzdem bleibt jede Tournee voller Überraschungen und birgt den einen oder anderen kleinen Kulturschock.

Manches findet man einfach nur merkwürdig, anderes richtig spannend oder faszinierend und vieles ist wirklich lustig.

Hier kommt die Konzerthausorchester-Liste der 11 interessantesten Fakten über Japan!

1.

Lieber Rechts-Links-Rechts!

In Japan gilt der Linksverkehr nicht nur für Autofahrer. Auch Fußgänger*innen laufen links. Unser Tipp: Beim Überqueren eine Straße solltet Ihr Eure Links-Rechts-Links-Blickbewegung umstellen.

2.

Wohin mit dem Müll?

Wer in japanischen Städten eine Plastikflasche oder Eisbecher loswerden möchte, merkt: Es gibt hier kaum Mülleimer. Wir empfehlen, immer eine Plastiktüte mitzunehmen – sozusagen als Zwischen-Mülldepot. Unser Geheimtipp sind außerdem Getränkeautomaten! Neben ihnen stehen die wenigen Mülleimer für Flaschen und Dosen.

3.

Die Qual der Wahl: Welchen Mundschutz soll ich tragen?

Als das Konzerthausorchester 2019 präpandemisch zum letzten Mal durch Japan tourte, waren FFP2- und sonstige „Mund-Nase-Bedeckungen“ im europäischen Alltag kein Thema. Also betrachtete man fasziniert die örtlichen Masken-Auslagen und stellte fest: „Ob in der U-Bahn, auf der Straße oder im Konzertsaal, man trägt Maske. Die masuku ( 伊達マスク ) gibt es in den verschiedensten Ausführungen mit „Hello Kitty“-Design, mit speziellen Pollenfiltern, Erdbeerduft oder Atembefeuchter. Um sich selbst oder andere vor Viren zu schützen, gehört ihr Tragen zum guten Ton.“ Aber nicht nur hygienische Gründe spielen eine Rolle. Das japanische Wikipedia listet weitere Vorteile auf, die uns inzwischen auch gar nicht mehr so weit hergeholt vorkommen: „Pickel und Bartstoppel können verdeckt werden, beim Schlafen trocknet das Gesicht nicht aus und man zeigt seinen Ärger nicht…“

4.

Ich schenk Dir eine Erdbeere!

Ein Erdbeerkorb für 16.200 YEN (=133 €), eine Melone für 110 €! Obst ist in Japan grundsätzlich teuer, aber die Preise in speziellen Obst-Boutiquen brachten uns zum Staunen. Unsere Dolmetscherin Azusa erklärte uns, dass die Luxusfrüchte ein beliebtes Geschenk zu besonderen Anlässe wie einer Geburt seien. Perfektionistische Bauern und Bäuerinnen achten auf Farbe, Form und Duft jeder einzelnen Frucht, denn sie muss höchsten Qualitätsstandards genügen.

5.

3 – 2 – 1 – LOS!

Riesige Bildschirme, bunte Werbeplakate und viele, viele Menschen. Das ist der Tokyoter Stadtteil Shibuya. Hier findet man die wahrscheinlich belebteste Kreuzung der Welt – alle Ampeln schalten gleichzeitig auf Grün und bis zu 15.000 Menschen überqueren sie. Es handelt sich um eine Alle-Gehen-Kreuzung, bei der die Fußgänger*innen nicht nur von einer Straßenseite auf die gegenüberliegende wechseln, sondern die Kreuzung diagonal überqueren können.

6.

Mit beiden Händen!

Unzählige Visitenkarten (Meishi) hat unser Intendant während der Japan-Tournee schon ausgetauscht. Im japanischen Geschäftsleben spielen sie eine wichtige Rolle. Hier eine kurzer Meishi-„Knigge“ in wenigen Schritten: Visitenkarte des Gegenübers mit beiden Händen entgegennehmen. Eigene Visitenkarte auf  gleiche Weise überreichen. Stellung des Gegenübers und seiner Firma durch genaue Betrachtung seiner Karte würdigen – niemals sofort wegstecken! Karte vor sich auf dem Tisch deponieren oder nach einer Weile respektvoll verstauen – aber keinesfalls in der Hosentasche! Alles klar?

7.

Im Gleichtakt

Ob Tokyo, Osaka, Yokohama – das  Konzerthausorchester spielte in ausverkauften Sälen und wurde mit Dirigent Eliahu Inbal, Geiger Ryu Goto und Pianistin Ayako Uehara gefeiert. Das Klatschen des Publikums klingt aber anders. Während des Konzerts herrscht absolute Stille bis zum letzten Ton, dann folgt der anschwellende Applaus im Gleichtakt, der dann auf einen Schlag endet. Unsere japanischen Kolleg*innen erklärten uns, dass der sehr ausgeprägte Kollektiv-Gedanke der Japaner*innen sich auf ihr Klatschen überträgt. So oder so, wir freuen uns über unser begeistertes Publikum!

8.

Mehr als Sushi & Sake

Kulinarisch betrachtet ist Japan sehr abwechslungsreich und aufregend. Tagelang probierten wir uns durch die japanische Küche: Sushi & Sashimi, Ramen (Nudelsuppen), Yakitori (Spieße), Shabu-Shabu, Tempura… Lecker! Viele Restaurants stellen Plastiknachbildung ihrer Speisen mit Preisangabe im Schaufenster aus. Falls es diese nicht gibt – einfach auf das Gericht der anderen Gäste zeigen. Wir wurden nur selten enttäuscht!

9.

Glücksspiel auf Japanisch

Überall laute (sehr laute) Musik, eine Orgie blinkender Lichter und viel Rauch – Japans Spielhallen sind nichts für Ruheliebende, aber eine interessante Erfahrung.

10.

Rauchen – ja oder nein?

In Japan ist es strengstens verboten, im Gehen zu rauchen. Man sollte nach markierten „Smoking Areas“ Ausschau halten. Zu unserer großen Überraschung darf man aber in den meisten Restaurants und Bars rauchen.

11.

Auf die Minute pünktlich!

Im Laufe der Tournee saßen wir öfter im Shinkansen, um die weiten Strecken im lang gezogenen Inselreich zurückzulegen. Und sind von der Pünktlichkeit begeistert.

Fotos: Yu-Hui Chuang, Ralf Forster, Elena Kountidou, Norbert Möller, Ronith Mues und Timo Steininger

Weiterleitung

Für diese Veranstaltung erhalten Sie Tickets nicht über unseren Webshop. Sie werden daher auf eine externe Seite des Veranstalters weitergeleitet. Falls Sie Buchungen auf konzerthaus.de nicht abgeschlossen haben, verfallen diese nach 20 Minuten.

Abbrechen