15.00 Uhr
Expeditionskonzert mit Joana Mallwitz
Ernst-Martin Schmidt studierte in Berlin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler bei Gerhard Riedel und Walter Küssner und war Stipendiat der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker. Er hat mit den Berliner Barocksolisten musiziert und tritt als passionierter Kammermusiker vor allem in verschiedenen Duo- und Triobesetzungen im In- und Ausland auf.
Das Schöne an unserem Beruf ist, dass ich mich nicht nur auf einige, sondern so viele Komponisten wirklich freue, wenn sie auf dem Programm stehen: Ob Mozart, Brahms, Ravel, die ganzen tschechischen Komponisten, Tschaikowsky und Prokofjew, Beethoven, Mendelssohn und Mahler ... Aber dann doch: Meine besondere Liebe gilt Schubert, glaube ich. Mein Traum: Einmal das himmlische Trio der Großen C-Dur-Sinfonie in einer Endlos-Schleife spielen, nicht unter zwei Stunden, besser drei! (Und hier mein Geheimtipp: Am schönsten ist‘s tatsächlich auf der Bratsche!)
Ja, das gibt es! Meine Eltern hatten unter ihren Schallplatten auch eine mit dem 6. Brandenburgischen Konzert. Ich hörte es rauf und runter und wusste: Die Bratsche muss es für mich sein. Eines schönen Tages (es war ein Sonnabend) stimmte ich alle Saiten meiner halben oder Dreiviertelgeige eine Quinte runter, um endlich mal mit der Schallplatte mitzuspielen; die Musik kannte ich ja nicht umsonst bereits par coeur! Beim Wiederheraufstimmen der Saiten auf Geigenniveau dann das verdiente Desaster: Zwei reißende Saiten und ein umfallender Steg, zu allem Überfluss auch noch die Aufmerksamkeit meiner dann zum Glück milden Eltern. Nun, und so wurde ich – natürlich nicht schnell, aber dafür stetig – ein glücklicher Bratscher.
Ein guter, starker Espresso.