15.00 Uhr
Expeditionskonzert mit Joana Mallwitz
Avigail Bushakevitz Violine
Nilay Ozdemir Viola
Moritz Huemer Violoncello
Cătălin Şerban Klavier
Gustav Mahler (1860 – 1911)
Klavierquartett a-Moll (Fragment)
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Streichtrio c-Moll op. 9 Nr. 3
Allegro con spirito
Adagio con espressione
Scherzo. Allegro molto e vivace
Finale. Presto
PAUSE
Richard Strauss
Klavierquartett c-Moll op. 13
Allegro
Scherzo. Presto – Molto meno mosso
Andante
Finale. Vivace
Sometimes chamber music functions primarily as a "transit stage" to higher vocations: In the musical careers of Gustav Mahler and Richard Strauss, it forms a barely considered terrain from which the two quickly distanced themselves when it came to scaling symphonic peaks. Mahler's Piano Quartet in A minor remained a fragment, whereas Richard Strauss's Piano Quartet was allowed to grow to 40 minutes in its completed form - longer than any of his other early instrumental works such as sonatas, symphonies or concertos.
In contrast, chamber music, and in particular the string quartet, was an important focus of Ludwig van Beethoven's oeuvre. It was also an important part of his strategy to position himself as an up-and-coming young virtuoso and composer in Vienna in the 1790s. His string trio operas also had an important place here. However, after the success of his first string quartet opus - the six quartets op. 18, which finally appeared in print in 1801 - Beethoven ignored the opportunities that the string trio genre could offer at all, so that his magnificent three trios op. 9 were not continued by him.
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Klavierquartett a-Moll
Gustav Mahlers kompositorisches Œuvre wird durch die neun großen Sinfonien, das „Lied von der Erde“ und die unvollendet gebliebene 10. Sinfonie strukturiert, denen sich die Liedkompositionen gleichsam als Keimzellen der späteren sinfonischen Kompositionen zuordnen lassen. Die Ursprünge seiner Kompositionstechnik und seines musikalischen Denkens, nämlich die zahlreichen während des Studiums entstandenen Kammermusikwerke (deren Gelingen dem Studenten manchen Wettbewerbspreis eingebracht hatte), hatte der spätere Wiener Operndirektor geflissentlich vernichtet, um alle Spuren seiner Entwicklung zu verwischen und sich nur mit „fertigen“ Werken zu präsentieren. (Diese gnadenlose Selbstkritik dem eigenen Frühwerk gegenüber teilte er übrigens mit dem eine Generation älteren Johannes Brahms.) Und so kam die Entdeckung eines Fragmentes für Klavierquartett vor einigen Jahren einer Sensation gleich. 1876 hatte Mahler dieses wahrscheinlich viersätzig geplante a-Moll-Werk begonnen und zumindest den (im heutigen Konzert erklingenden) Kopfsatz vollenden können, brach die Arbeit in einem als Scherzo angelegten 2. Satz dann aber ab. Mahler wähnte das Werk als verloren, und diesem Irrtum verdankt die Nachwelt die Bekanntschaft mit diesem aufregenden Quartettsatz, dessen vor allem an das große Vorbild Brahms gemahnende Tonsprache manche Elemente des späteren Sinfonikers vorwegzunehmen scheint.
Streichtrio c-Moll op. 9 Nr. 3
Die drei Streichtrios op. 9 wurden in den Jahren 1796-98 komponiert und unmittelbar nach Vollendung auch gleich publiziert (mit einer Widmung an den befreundeten Grafen Johann Georg von Browne). Einmal mehr bildete das Moll-Werk den musikalischen Höhepunkt des Opus und wohl auch den Stolz des Komponisten.
Man benötigt als Hörer nicht einmal den Respekt vor den Eigenheiten der Tonart c-Moll, wie sie Beethoven von seinem Opus 1 bis zum Opus 111 pflegte: Allein die Perfektion des Triosatzes in der polyphonen Führung der Einzelstimmen, mit der Massierung der Klangwirkungen durch Doppelgriffe bis zur Fünfstimmigkeit, mit der Variabilität, die das Violoncello in die Melodierolle und die Viola in den Bass verlagert, nötigt dem Hörer Bewunderung ab. Hier knüpft Beethoven an die Erfahrungen Mozarts in dessen Streichtrio-Divertimento Es-Dur KV 563 an – das einzige Werk, das Beethovens Trios op. 9 ebenbürtig sein könnte! Dazu tritt eine Ausdruckskraft, die man fast schon explosiv nennen möchte. Auf den leidenschaftlichen Kopfsatz folgt der Hymnus des Adagios. Scherzo und Finale schlagen dann wieder eine Brücke zum Anfang des Trios.
Klavierquartett c-Moll op. 13
Für Johannes Brahms und Richard Strauss war die Kammermusik ein wichtiges Experimentierfeld auf dem Wege zu einer vollkommenen Beherrschung der großen sinfonischen Form. Doch während der Ältere an der Beschäftigung mit der Kammermusik bis zum Lebensende festhielt (während der Sinfoniker in den letzten Lebensjahren wieder verstummte), war für Strauss die Kammermusik wirklich nur von temporärem Interesse, der er sich als erfolgreicher Opernkomponist und Sinfonischer Tondichter nicht mehr zuwenden sollte.
Manche dieser Kammermusikwerke tragen unverhohlenen Studiencharakter. mitunter wirkt es auf den Betrachter, dass der junge Komponist systematisch Gattung für Gattung „abarbeitet“ (wie Karsten Bartels es formulierte). Einzig die Cellosonate F-Dur op. 6 (1882/83), die Violinsonate Es-Dur op. 18 aus dem Jahre 1887 sowie das 1883/84 komponierte Klavierquartett heben sich durch einen unüberhörbaren „Eigenton“ aus Strauss‘ früher kammermusikalischer Produktion heraus und errangen einen Platz im Standardrepertoire. Das Klavierquartett c-Moll op. 13 bezeichnete Richard Specht einmal sogar als „das stärkste Bekenntnis zu Brahms, das Strauss je abgelegt“ hätte, gleichzeitig ist das Werk mit 40 Minuten Spieldauer ein Sich-Einüben in die sinfonischen Dimensionen, die Strauss mit der Violin- und Cellosonate zuvor gerade noch vermieden hatte.
wurde in Israel geboren und ist in Südafrika aufgewachsen. Sie studierte an der New Yorker Juilliard School bei Sylvia Rosenberg, anschließend in Tel Aviv sowie schließlich in Berlin bei Ulf Wallin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler. Seit 2014 ist sie Mitglied im Konzerthausorchester Berlin. Am Konzerthaus spielt sie außerdem im Franz Trio und im Konzerthaus Kammerorchester. Sie gewann Violinwettbewerbe in Israel, Spanien und Südafrika und tritt als Solistin regelmäßig mit allen großen Sinfonieorchestern Südafrikas auf. Als Kammermusikerin konzertiert sie unter anderem in Duoprogrammen mit ihrem Bruder, dem Pianisten Ammiel Bushakevitz.
wurde im türkischen Antalya geboren. Die Bratschistin studierte in Leipzig bei Tatjana Masurenko, in Paris bei Jean Sulem und in Berlin bei Tabea Zimmermann an der Hochschule für Musik Hanns Eisler sowie aktuell an der Universität der Künste bei Hartmut Rohde. Seit 2019 ist sie Mitglied im Konzerthausorchester Berlin, außerdem spielt sie am Konzerthaus im Quartett Polaris. Sie war Stipendiatin der Kurt-Sanderling-Akademie des Konzerthausorchesters. Nilay Özdemir war zu Gast beim Krzyzowa Kammermusik Festival und Stipendiatin verschiedener renommierter Akademien (Verbier Festival, Kronberg, Seiji Ozawa).
In Feldkirch (Österreich) geboren und aufgewachsen in Liechtenstein, war Moritz Huemer Jungstudent in der Klasse von Rafael Rosenfeld an der Musik-Akademie Basel und besuchte gleichzeitig das Gymnasium in Feldkirch. Von 2018 bis 22 studierte er bei Wolfgang Emanuel Schmidt an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar und seit Herbst 2022 bei Jens Peter Maintz an der UdK Berlin.
Seit 2022 ist Moritz Huemer Mitglied der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker. Zudem ist er Stimmführer im Sinfonieorchester Liechtenstein und war bis 2021 in derselben Position im Kammerorchester Ensemble Esperanza tätig. Er ist Stipendiat der Internationalen Musikakademie in Liechtenstein, zudem seit der Saison 2022/23 der Landesstiftung Villa Musica Rheinland-Pfalz.
Der in Bukarest aufgewachsene Pianist studierte an der Universität der Künste Berlin und an der Musikhochschule Lübeck und unterrichtet mittlerweile als Klavierdozent an der Lübecker Musikhochschule. Zu Beginn seines Klavierstudiums war er bereits mehrfach Erster Preisträger bei Klavierwettbewerben in Rumänien Er war Stipendiat der Berliner UdK, der Paul Hindemith Gesellschaft Berlin und der Marie-Louise Stiftung Lübeck. Cătălin Şerban lebt und arbeitet in Berlin und entfaltet von hier aus seine Tätigkeit als Solist und Kammermusikpartner. In Zusammenarbeit mit Konzertleben e.V.. Cătălin Şerban hat 2021 die Kammermusiktage auf Rügen initiiert und seit Frühjahr 2022 die künstlerische Leitung der „Spielenden Insel“ übernommen.
Fußball trifft Fortissimo