11.00 Uhr
Familienführung
Konzerthausorchester Berlin
Michael Sanderling Dirigentin
Elisabeth Leonskaja Klavier
Johannes Brahms (1833 – 1897)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-Moll op. 15 (nur am 02. März)
Maestoso
Adagio
Rondo. Allegro non troppo
Johannes Brahms (1833 – 1897)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 83 (nur am 3. März)
Allegro non troppo
Allegro appassionato
Andante
Allegretto grazioso
PAUSE
Robert Schumann (1818 – 1856)
Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120
Ziemlich langsam – Lebhaft
Romanze. Ziemlich langsam
Scherzo. Lebhaft
Langsam – Lebhaft
Zum Abschluss dieser elftägigen Hommage für Elisabeth Leonskaja erklingen an zwei Abenden die beiden großen Klavierkonzerte von Johannes Brahms. Es war der ausdrückliche Wunsch der Künstlerin, ihrem Berliner Publikum beide Brahms-Konzerte zu präsentieren, dabei unterstützt vom Konzerthausorchester und dem Dirigenten Michael Sanderling, mit dem sie bereits eine lange Zusammenarbeit verbindet (wie schon zuvor mit Kurt Sanderling, dem Vater des Dirigenten).
Ergänzt und kontrapunktiert werden die beiden Brahms-Konzerte durch Robert Schumanns 4. Sinfonie, die 1853 in Düsseldorf uraufgeführt wurde – nur wenige Monate vor Brahms' erstem Besuch bei den Schumanns in Düsseldorf, der sowohl sein Leben als auch das Leben der Familie Schumann so einschneidend und nachhaltig verändern sollte.
Brahms‘ erstes Klavierkonzert
Seitdem Robert Schumann 1853 in seinem gutgemeinten Brahms-Aufsatz „Neue Bahnen“ diesen als einen künftigen Messias der Musik angekündigt und die Hoffnung auf zukünftige sinfonische Großtaten ausgesprochen hatte, waren in der musikalischen Öffentlichkeit höchste Erwartungen geweckt: „Wenn er seinen Zauberstab dahin senken wird, wo ihm die Mächte der Massen im Chor und Orchester ihre Kräfte leihen, so stehen uns noch wunderbarere Blicke in die Geheimnisse der Geisteswelt bevor“, hatte Schumann prophezeit, und seitens des öffentlich so gelobten Komponisten fehlte es nicht an Versuchen, sich nach den so beifällig aufgenommenen Klavierwerken auch als Sinfoniker zu behaupten. Noch 1854 entstand eine als zumindest im Entwurf dreier Sätze fertiggestellte Sonate für zwei Klaviere, die Brahms gemeinsam mit Clara Schumann mehrmals aus dem Manuskript spielte. Doch genügte diese Fassung dem ehrgeizigen Komponisten nicht: Eine Sinfonie für Orchester musste es werden! Die Umarbeitung des ersten Satzes zu einem Sinfoniesatz wollte jedoch Brahms einfach nicht gelingen – zu sehr stellten sich ihm die Feinheiten des Komponierens für Instrumente, aber auch die Lösung von pianistischen Denk- und Empfindungsmustern als ein Buch mit sieben Siegeln dar.
Doch wie im Traum erschloss sich für Brahms eine Lösung aus diesem Dilemma zwischen Wollen und Können. Am 7.2.1855 hatte Brahms an Clara Schumann geschrieben: „Denken Sie, was ich die Nacht träumte: Ich hätte meine verunglückte Sinfonie zu einem Klavierkonzert benutzt und spielte dieses. Vom ersten Satz und Scherzo und ein Finale, furchtbar schwer und groß. Ich war ganz begeistert.“ Mit der Umarbeitung des Sinfoniefragments zu einem Klavierkonzertsatz fand Brahms eine Versöhnung von sinfonischem Wollen und pianistischem Denken und Empfinden. Zu diesem Sinfoniesatz passend komponierte Brahms im Herbst 1856 ein neues Rondo als Konzertfinale, das er seinem Freund Joseph Joachim zur sorgfältigen Prüfung schickte und dessen Ratschläge in mehreren eingreifenden Umarbeitungen ihren Niederschlag fanden. Das zunächst als langsamer Satz dieser Sonate vorgesehene Trauermarsch-Scherzo wurde eliminiert und fand später zu den Worten „Denn alles Fleisch, es ist wie Gras“ Aufnahme in „Ein deutsches Requiem“ op. 45. Stattdessen entstand im Januar 1857 das Adagio – diesmal arbeitete Brahms offenbar zügig und ohne Skrupel oder Selbstzweifel, die Vollendung der langwierigen Arbeit vor Augen.
Am 30.3.1858 gab es eine erste „Probeaufführung“ mit der Hannoverschen Hofkapelle unter Joseph Joachim, der am 22.1.1859 die „offizielle“ Uraufführung in Hannover folgte, die Brahms immerhin einen Achtungserfolg bescherte. Die zweite Aufführung am 27.1.1859 im Leipziger Gewandhaus mit Brahms am Klavier (Julius Rietz dirigierte das Gewandhausorchester) geriet jedoch zu einem Fiasko: „Die Erfindung hat auch an keiner Stelle etwas Fesselndes und Wohlthuendes; die Gedanken schleichen entweder matt und siechhaft dahin, oder sie bäumen sich in fieberhafter Aufgeregtheit in die Höhe, um desto erschöpfter zusammenzubrechen; ungesund mit einem Worte ist das ganze Empfinden und Erfinden in dem Stücke“, unkte der Rezensent der Leipziger „Signale für die musikalische Welt“ eine Woche später.
Das d-Moll-Konzert als ein durchaus sperriges Jugendwerk eroberte sich seinen Platz im Standardrepertoire eigentlich erst nach Brahms‘ endgültigem Durchbruch als Sinfoniker. Die mehrfache Überarbeitung und Neukonzeption, die Überlagerung der mindestens drei verschiedenen Arbeitsschichten „Sonate für zwei Klaviere“, „Symphonie“ und „Klavierkonzert“ hatte auch noch im vollendeten Werk Narben hinterlassen und wurde vom damaligen Konzertpublikum offensichtlich als störend empfunden. Das traditionelle Wechselspiel zwischen Orchester und Solisten erscheint in diesem Konzert häufig neu verteilt – so gibt es ausgedehnte Klaviersoli, bei denen das Orchester längere Zeit unbeteiligt zuschauen muss, dann aber auch zentrale Partien ohne Beteiligung des Solisten (z. B. das Fugato im Rondo-Finale). War das „sinfonische Konzert“ für Brahms zunächst so etwas wie eine grandiose Notlösung, um die Ergebnisse seiner mühevollen Kompositionsarbeit überhaupt noch verwerten zu können, so handhabte er später in seinem Violinkonzert und im zweiten Klavierkonzert – in einer mehr lyrisch gebändigten Tonsprache die Werkproportionen immer fest im Griff behaltend – diese Werkidee mit Souveränität und erhob sie zu seinem „Erfolgsmodell“ …
Brahms‘ zweites Klavierkonzert
Über 20 Jahre später entstanden, entstammt Brahms‘ zweites Klavierkonzert einer Schaffensperiode, wo sich der Komponist des letztendlichen Gelingens sicher sein konnte. Formale Experimente wie etwa die Viersätzigkeit waren nun keine Notlösung mehr, sondern künstlerisch sehr genau kalkuliert. Bereits für das Violinkonzert hatte Brahms 1878 zwei Mittelsätze vorgesehen, doch schließlich beließ er es dort bei der konventionellen Dreisätzigkeit und behielt sich die Erweiterung der Form zu einer gleichsam „sinfonischen“ Viersätzigkeit für sein neues Klavierkonzert vor.
„Erzählen will ich, daß ich ein ganz ein kleines Klavierkonzert geschrieben mit einem kleinen zarten Scherzo“, hatte Brahms das neue Werk in einem Brief an Elisabet von Herzogenberg im Juli 1881 angekündigt. Das „kleine“ Klavierkonzert hat eine Spieldauer von ca. 50 Minuten, und das „Scherzo“ ist ein Satz voller Leidenschaft und sinfonischem Furor. In ähnlicher Weise untertrieb Brahms in einem Brief an seinen Freund, den Wiener Chirurgen Theodor Billroth, dem er das Konzert als „ein paar kleine Klavierstücke“ zukommen ließ.
Das Klavierkonzert B-Dur setzt aus der Stille heraus ein: Wie aus der Ferne erklingt ein Hornruf, den der Solist in Akkorden aufgreift und zu einer ersten Kadenz formt, bevor das Orchestertutti ihn im kraftvollen Forte wiederholt. Dieses Thema erscheint mit einem offenen Schluss (Halbschluss in der Dominante), und der Gegenstand des gesamten ersten Satzes scheint es zu sein, gemeinsam mit Solisten und Orchester einen vollständigen Schluss für dieses Thema zu finden. Erst in der Coda wird mit vereinten Kräften ein die Tonika stabilisierender Abschluss erreicht.
Der zweite Satz bringt nach dem in seinen Dimensionen gewaltigen Kopfsatz einen unerwarteten Einbruch der Leidenschaft. „Allegro appassionato“ notierte Brahms. In seinem dreiteiligen Aufriss entspricht er der für ein Scherzo üblichen Form, allerdings greift dieser Satz eher dessen grimmige Spielart auf, ohne aber den dort üblichen Humor zu bemühen.
Mit Beginn des dritten Satzes folgt eine weitere Überraschung: Die Kantilene des Themas wird zunächst einem Solo-Violoncello anvertraut, der Solist muss sich vorerst noch gedulden. Sein Einsatz wirkt wie eine Wiederaufnahme des Passagenwerks aus den ersten beiden Sätzen, nun aber in lyrischer Gestalt und Verlangsamung. Nach einem erregteren Durchführungsteil und der Entrückung in entlegene (Tonart-)Sphären stimmt der Solo-Cellist das Thema des Satzes wie eine Bekräftigung erneut an, diesmal aber sofort vom Klavier umspielt. (Brahms-Kenner werden die Verwandtschaft des Hauptthemas mit dem fünf Jahre später entstandenen Abschiedslied „Immer leiser wird mein Schlummer“ sofort erkannt haben …)
Auch das abschließende Final-Rondo in dem von Brahms so geliebten „All’ongarese“-Stil wartet mit Überraschungen auf: Brahms beschließt sein zweites Klavierkonzert nicht mit dem vollen Orchester, sondern spart die Trompeten und Pauken im Finale aus. Brahms’ Konzert endet somit in kammermusikalischer Transparenz.
Schumanns vierte Sinfonie
In den 1830er Jahren hatte Schumann in Leipzig vor allem als streitbarer und geistvoller Musikkritiker, außerdem als Gründer und Herausgeber einer führenden musikalischen Zeitschrift („Neue Zeitschrift für Musik“, 1834 bis 1844 in der Verantwortung von Schumann) auf sich aufmerksam gemacht. Seine Kompositionen, bis 1839 ausschließlich dem Klavier anvertraut, erschlossen sich lediglich einem kleinen Kreis von Kennern, während die Mehrzahl der klavierspielenden Liebhaber ohnehin an den enormen spieltechnischen Schwierigkeiten der poetischen Zyklen, Charakterstücke, Sonaten oder Fantasien verzweifeln musste. Der öffentliche Durchbruch gelang Schumann erst ab 1840 – dem Jahr übrigens, in dem er außerdem nach mehrjähriger Auseinandersetzung mit seinem zukünftigen Schwiegervater Friedrich Wieck endlich seine Braut Clara Wieck zum Traualtar führen durfte. Mit seinen herrlichen Liedkompositionen krönte er die poetischen Möglichkeiten seines Klavierschaffens und eroberte auch die Herzen zahlreicher Musikliebhaber. „Mit Kleinem ist schwer durchzudringen“ – mit diesem Wissen erschloss er sich in der Folgezeit die große sinfonische Form und erreichte bereits 1841 mit drei Sinfonien Erfolg und Popularität. 1842 wurde für Schumann mit Streichquartetten, Klavierquintett und -quartett ein Jahr reicher kammermusikalischer Ernte. 1843 fasste er seine instrumentalen und vokalen Erfahrungen zusammen in dem weltlichen Oratorium „Das Paradies und die Peri“ – „ein Oratorium, aber nicht für den Betsaal – sondern für heitere Menschen“, wie Schumann sein neues Werk selbst beschrieb.
Insgesamt fünf sinfonische Werke nahm Schumann 1841, im Jahre seines sinfonischen Überschwanges, in Angriff. Davon wurden bis zum Dezember dieses Jahres eine Sinfonie in B-Dur (die „Frühlings-Sinfonie“), eine in d-Moll (die zehn Jahre später zu einer „Symphonischen Phantasie“ überarbeitete und dann als Nr. 4 veröffentlichte Sinfonie d-Moll) und eine dreisätzige Sinfonietta zur Uraufführung gebracht. Die Sinfonietta überarbeitete Schumann bereits vier Jahre später, um sie als Ouvertüre, Scherzo und Finale E-Dur op. 52 herauszugeben und ihr somit ein verbindlicheres Aussehen zu geben. Zwei weitere Werke waren 1841 noch nicht vollendet: Die einsätzige Fantasie für Klavier und Orchester wurde erst vier Jahre später mit Intermezzo und Finale zu einem dreisätzigen Klavierkonzert erweitert, und eine Sinfonie in c-Moll kam nicht über erste Skizzen hinaus.
Die bei ihrer Leipziger Uraufführung 1841 gleichsam „modernistisch“ wirkende Sinfonie d-Moll mit ihren vier ohne Pause ineinander übergehenden Sätzen wurde erst im Dezember 1851 von Schumann wieder vorgenommen und umgearbeitet, wobei vor allem die Instrumentation einer umfangreichen Revision unterzogen wurde. Böse Zungen behaupteten, die neue Instrumentation sei durch die Erfahrungen mit dem damals schlechten Orchester in Düsseldorf veranlasst worden – zumindest wurde die Neufassung der Sinfonie durch den Komponisten nicht von allen als Fortschritt wahrgenommen, ihr neues instrumentales Gewand häufig als zu „dick“ und überladen kritisiert. So konnten sich Johannes Brahms und Clara Schumann über den Wert der Frühfassung nicht einigen, und deren separate Publikation durch Franz Wüllner 1891 – als „Anhang“ zur Gesamtausgabe – stellte für Brahms‘ Freundschaft mit Clara zeitweise eine schwere Belastungsprobe dar ...
Zunächst hatte Schumann die Bezeichnung „Symphonistische Phantasie“ für das etwa halbstündige Werk erwogen, beließ es dann aber bei dem konventionellen Titel einer Sinfonie (allerdings „in einem Satze“), nunmehr als die Vierte gezählt.
Das Konzerthausorchester Berlin spielt seit der Saison 2023/24 unter Leitung von Chefdirigentin Joana Mallwitz.
Sie folgt damit Christoph Eschenbach, der diese Position ab 2019 vier Spielzeiten inne hatte. Als Ehrendirigent ist Iván Fischer, Chefdirigent von 2012 bis 2018, dem Orchester weiterhin sehr verbunden.
1952 als Berliner Sinfonie-Orchester (BSO) gegründet, erfuhr das heutige Konzerthausorchester Berlin von 1960 bis 1977 unter Chefdirigent Kurt Sanderling seine entscheidende Profilierung und internationale Anerkennung. Seine eigene Spielstätte erhielt es 1984 mit Wiedereröffnung des restaurierten Schauspielhauses am Gendarmenmarkt. Zehn Jahre später wurde das BSO offizielles Hausorchester am nun umgetauften Konzerthaus Berlin und trägt seit 2006 dazu passend seinen heutigen Namen. Dort spielt es pro Saison mehr als 100 Konzerte. Außerdem ist es regelmäßig auf Tourneen und Festivals im In- und Ausland zu erleben. An der 2010 gegründeten Kurt-Sanderling-Akademie bilden die Musiker*innen hochbegabten Orchesternachwuchs aus.
Einem breiten Publikum auf höchstem Niveau gespielte Musik nah zu bringen, ist dem Konzerthausorchester wesentliches Anliegen. Dafür engagieren sich die Musiker*innen etwa bei „Mittendrin“, wobei das Publikum im Konzert direkt neben Orchestermitgliedern sitzt, als Mitwirkende in Clipserien im Web wie dem mehrfach preisgekrönten #klangberlins oder in den Streams „Spielzeit“ auf der Webplattform „twitch“. Die Verbundenheit mit Berlin zeigt sich im vielfältigen pädagogischen und sozialen Engagement des Orchesters mit diversen Partnern in der Stadt.
Seine erste Chefposition hatte Michael Sanderling bei der Kammerakademie Potsdam, deren Künstlerischer Leiter er von 2006 bis 2011 war.
Von 2011 bis 2019 war er Chefdirigent der Dresdner Philharmonie. In dieser Zeit profilierte er das Orchester als einen der führenden Klangkörper Deutschlands. Die Einspielungen sämtlicher Sinfonien von Beethoven und Schostakowitsch für Sony Classical dokumentieren diese besondere Zusammenarbeit.
Seit der Saison 2021/22 ist Michael Sanderling Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters. In seiner dritten Saison führen Tourneen durch Europa und nach Südamerika. 2023 erschien bei Warner Classics der Brahms-Zyklus mit den vier Sinfonien und seiner „Fünften“, dem von Arnold Schönberg orchestrierten Klavierquartett.
Neben seinen Verpflichtungen in Luzern gibt er in dieser Saison sein Debüt beim Hong Kong Philharmonic Orchestra und beim Indianapolis Symphony Orchestra. Außerdem kehrt er zur Dresdner Philharmonie, zum Helsinki Philharmonic Orchestra sowie zum BBC Scottish Symphony Orchestra zurück.
Gastengagements führen Michael Sanderling zu führenden Orchestern weltweit. Eine besonders enge und regelmäßige Zusammenarbeit pflegt er mit dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Konzerthausorchester Berlin, dem SWR Sinfonieorchester und dem BBC Scottish Symphony Orchestra. Im Opernfach war Michael Sanderling bisher unter anderem mit einer Neuproduktion von Sergej Prokofjews „Krieg und Frieden“ an der Oper Köln zu erleben, für die er von der Zeitschrift „Opernwelt“ zum Dirigenten des 2011 Jahres gewählt wurde.
Sanderling ist ein leidenschaftlicher Förderer der nächsten Generation junger Musiker. Er unterrichtet an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und arbeitet temporär mit dem Bundesjugendorchester, der Jungen Deutschen Philharmonie und dem Schleswig-Holstein Festival Orchester zusammen. Von 2003 bis 2013 war er Chefdirigent des Jugendorchesters Deutsche Streicherphilharmonie.
Elisabeth Leonskaja wurde 1945 im georgischen Tiflis als Tochter russischer, aus Odessa stammender Eltern geboren. Mit sieben erhielt sie regelmäßigen Klavierunterricht, gab mit elf ihr öffentliches Debüt und wurde mit vierzehn am Musik-Gymnasium ihrer Heimatstadt aufgenommen. Nach dem Gewinn des Internationalen Enescu-Klavierwettbewerbs in Bukarest 1964 wechselte sie an das Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium in die Klasse von Jacob Milstein. Bald darauf nahm sie erfolgreich am Marguerite-Long-Wettbewerb in Paris und am Königin-Elisabeth-Wettbewerb in Brüssel teil. Über ihren späteren Ehemann, den Geiger Oleg Kagan, kam Elisabeth Leonskaja in Kontakt mit Swjatoslaw Richter, der ihre weitere musikalische Entwicklung maßgeblich beeinflusste und ihr bis zu seinem Tod in Freundschaft verbunden blieb.
1978 reiste Elisabeth Leonskaja aus der Sowjetunion aus und ließ sich in Wien nieder. Ihr sensationeller Auftritt bei den Salzburger Festspielen 1979 markierte den Beginn einer großen Karriere im Westen. Neben der solistischen Tätigkeit ist Kammermusik immer ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit geblieben – so zählten bisher unter anderem das Belcea, Borodin, Artemis oder Jerusalem Quartett und vor allem das Alban Berg Quartett zu ihren Partnern.
Elisabeth Leonskaja hat zahlreiche Schallplattenpreise erhalten. Ihre umfangreiche Diskographie nennt unter anderem die Klavierkonzerte von Tschaikowsky, Chopin, Schostakowitsch und Brahms, alle Klaviersonaten von Schubert, Brahms und Mozart sowie die letzten drei Sonaten von Beethoven. Sie wurde mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, der georgischen Auszeichnung „Priesterin der Kunst“ und dem Lifetime Achievement Award 2020 geehrt.
Seit 1999 ist Elisabeth Leonskaja regelmäßig mit dem Konzerthauorchester (ehemals Berliner Sinfonie-Orchester) aufgetreten und war zudem mit Soloabenden im Konzerthaus zu Gast.
Wir haben einen neuen Solo-Flötisten im Probejahr: Yuan Yu stammt aus Beijing, hat in Paris bei Sophie Cherrier sowie in München bei Andrea Lieberknecht studiert und ist Preisträger großer internationaler Wettbewerbe (Krakow 2017, Kobe 2019: 1. Preis; Prag 2019, Genf 2023: 2. Preis). 2018 erhielt er den „Discovery Award of the International Classical Music Awards (ICMA)“. Zuletzt war Yuan Solo-Flötist der Hong Kong Sinfonietta.
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