15.00 Uhr
Expeditionskonzert mit Joana Mallwitz
Bernhard Forck Violine I (Konzertmeister)
Kerstin Erben Violine I
Katharina Grossmann Violine I
Julita Forck Violine I
Yves Ytier Violine II (Stimmführer)
Thomas Graewe Violine II
Edburg Forck Violine II
Erik Dorset Violine II
Clemens-Maria Nuszbaumer Viola
David Agaiarov Viola
Annette Geiger Viola
Irene Liebau Violoncello
Barbara Kernig Violoncello
Walter Rumer Kontrabass
Kit Armstrong Cembalo
Johann Bernhard Bach (1676 – 1749)
Ouvertüre für Violine, Streicher und Basso continuo g-Moll
Ouverture
Air
Rondeaux
Loure
Fantaisie
Passepied
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Contrapunctus I (Streicher) und Canon per Augmentationem in Contrario Motu (Cembalo) aus „Die Kunst der Fuge“ BWV 1080
Johann Christian Bach (1735 – 1782)
Konzert für Cembalo, Streicher und Basso continuo f-Moll (Berlin 1755 – auch Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel Bach zugeschrieben)
Allegro di molto
Andante
Prestissimo
PAUSE
Carl Philipp Emanuel Bach (1714 – 1788)
Sinfonia für Streicher und Basso continuo B-Dur Wq 182/2
Allegro di molto
Poco andante
Allegro spirituoso
Johann Sebastian Bach
Canon alla Ottava (Cembalo) und Contrapunctus IV (Streicher) aus „Die Kunst der Fuge“ BWV 1080
Konzert für Cembalo, Streicher und Basso continuo d-Moll BWV 1052
Allegro
Adagio
Allegro
„Wenn ein Königreich eine große Familie ist, so ist auch eine Familie ein kleines Königreich‟, schreibt der britische Aufklärer Samuel Johnson 1759. Das erinnert an die Habsburger, die Hohenzollern oder die Windsors mit ihren internen Dramen und Volten. Vielleicht funktioniert aber auch, abzüglich der Intrigen, dieses Konzert mit Stücken von Mitgliedern der großen Musik-Dynastie Bach ganz ähnlich: Die große Musikgeschichte ist hier als kleine Familiengeschichte zu hören.
Die Bachs sind so etwas wie die künstlerische Dynastie in Deutschland überhaupt. Bereits Johann Sebastian Bach, ihr bekanntester Vertreter, hatte diese Ahnung. Schon zu seinen Zeiten (und noch lange danach) war „die Bache‟ der gebräuchliche Ausdruck für die Stadtpfeifer von Erfurt. In ganz Thüringen und darüber hinaus versorgte ihr Netzwerk Söhne und Cousins mit prestigeträchtigen Stellungen an Hofmusiken und Kirchenorgeln. Von diesen Positionen aus werden sie sich emanzipieren – von Angestellten an Instrumenten zu Künstlern. Von Johann Sebastian ist ein Stammbaum überliefert, angefertigt 1735, der diese Prozesse plastisch macht. 50 Jahre war Bach damals alt – ein angemessenes Alter für einen Rückblick, eine Selbstverortung in der Geschichte, die er mit seinem Ururgroßvater Veit Bach beginnen lässt, einem Bäcker und Müller, der sich kurzzeitig in Ungarn niederließ, ehe er, als Protestant religiös verfolgt, den Weg zu seinen thüringischen Wurzeln zurückfand. Ein Müller aber, der gerne unter dem Mahlwerk sitzend auf seiner Laute spielte. „Es muss doch hübsch zusammen geklungen haben! Wiewol er doch dabey den Tact sich hat imprimiren lernen‟, schreibt Johann Sebastian. „Und dieses ist gleichsam der Anfang zur Music bey seinen Nachkommen gewesen.‟
„Ältester Sohn von Johann Egydio Bachen Sub No. 8 ist in Erffurth An. 1676 gebohren. Lebet noch anjetzo als CammerMusicus u Organist in Eisenach‟, führt Johann Sebastian seinen Cousin 2. Grades Johann Bernhard Bach ein – als Nummer 18 seines Stammbaums. Doch hinter den kargen Worten verbindet sich eine Freundschaft, die über die traditionelle Vertrautheit des gesamten Bachschen Familienverbandes herausging. Man übernimmt die Patenschaft jeweils eines Sohnes des anderen, überliefert ist auch, dass Johann Sebastian Werke seines Cousins mit dem Collegium Musicum in Leipzig aufführte.
Johann Bernhard Bach wird von seinem Vater, dem Organisten der Erfurter Kaufmannkirche und Direktor der Ratsmusik, musikalisch ausgebildet und begegnet auch dem in Erfurt als Organist tätigen Komponisten Johann Pachelbel. Schon mit 19 Jahren übernimmt er von ihm das Amt an der Orgel. 1703 wird er nach Eisenach berufen, neben Erfurt das Zentrum der Bachfamilie. Sein Onkel Johann Christoph, den Johann Sebastian in seiner Ahnenreihe einen „profonde[n] Componist[en]‟ nennt, wirkte dort viele Jahrzehnte als Organist, nach seinem Tod soll der junge Johann Bernhard die Stellung übernehmen. Zugleich wird er auch Cembalist in der Hofkapelle.
Das Herzogtum Sachsen-Eisenach erlebt in diesen Tagen eine kulturelle Blüte. Erst 1662 war das Land unabhängig geworden – die komplizierten Erbverhältnisse der regierenden Häuser zerstückeln das heutige Thüringens in immer neue Territorien. Für die Familie Bach bedeuten viele Höfe, die um die besten Musiker konkurrierten, aber auch hervorragende Bedingungen, ihre im weitverzweigten Verwandtschaftsnetz ausgebildeten Mitglieder in gute Stellungen zu bringen.
In Sachsen-Eisenach ist es allerdings nicht Johann Bernhard Bach, der das neue Hoforchester zu einem der besten seiner Zeit macht. 1706 lädt der Herzog den aufstrebenden Komponisten Georg Philipp Telemann als Konzertmeister und Kantor an seinen Hof. Sein Stil, der die Musikästhetik des 18. Jahrhunderts mitprägen wird, entwickelt Telemann auch in seinen Eisenacher Jahren, wo er mit Johann Bernhard Bach arbeitet und auch dessen heute bekannteren Cousin kennenlernen sollte.
Auch Johann Bernhard komponiert in diesen Jahren. Nur das wenigste ist erhalten. Vor allem die vier Ouvertüren, Orchestersuiten, die deutlich den Einfluss Telemanns zeigen, erfahren heute wieder Aufführungen – auch, weil immer wieder ganz individuelle Lösungen und Einfälle glänzen. Johann Bernhard Bach dient dem Hoforchester bis 1741 – das Herzogtum fiel in diesem Jahr an Sachsen-Weimar, der Hof löste sich auf. Bach bleibt in der Stadt und übernimmt das Amt des Städtischen Kantors bis zu seinem Tod 1749.
Das Zeitalter des Absolutismus, das Europa der Könige und Fürsten im 17. und 18. Jahrhundert, braucht ein Zentrum, einen Fixstern, um den herum sich das politische und gesellschaftliche Leben organisiert. Und wenn jede Familie ein Königreich ist – wer stünde im Zentrum dieser Bachs? In der heutigen Wahrnehmung zweifelsohne Johann Sebastian. Ob die Zeitgenossen ebenso dachten? Zwar war er sicher nicht der berühmteste Komponist seiner Zeit, er stand im Schatten Händels oder Telemanns. Ein verkanntes Genie war er aber auch bei weitem nicht. Ob als Orgelvirtuose oder Komponist, sein Ruf ging weit über die Grenzen Mitteldeutschlands hinaus.
Er selbst führt sich fast bescheiden in seine Chronik an Nummer 24 ein – mit einem Lebenslauf: „Ward (1) Hoffmusicus in Weimar bey Herzog Johann Ernsten, An. 1703. (2) Organist in der neüen Kirche zu Arnstadt 1704. (3) Organist zu St. Blasii Kirche in Mühlhausen An. 1707.‟ Es folgen Stellungen als Kammer- und Hoforganist, bald als Konzertmeister am Hof zu Weimar. Von dort wechselt er an den Hof von Köthen. Und dann: „(7) Wurde von dar An. 1723. als Director Chori Musici u Cantor an der Thomas Schule nacher Leipzig vocirt; allwo er noch bis jetzo nach Gottes H. Willen lebet, u zugleich von Haus aus als Capellmeister von Weißenfels u Cöthen in function ist.‟
Dort, in Leipzig, entstehen auch die hier zu hörenden Stücke. Das Konzert für Cembalo in d-Moll war vermutlich lange vor seiner Niederschrift um 1738 aufgeführt. Eine Urversion lässt sich bereits in die Zeit vor 1720 hinein rekonstruieren, als die Komposition wohl als komplexes Stück für Violine entstand. Die „Kunst der Fuge‟ wiederum blieb unvollendet. Es ist aber mitnichten die Bachsche Version eines „Requiem‟, sondern eine komplexe Aufgabenstellung, die oft fast als Mathematik verstanden wird. In weiten Teilen entsteht sie wohl in den frühen 1740er Jahren – einer Zeit, in der Johann Sebastian auch die „Goldberg-Variationen“ und der zweite Teil des „Wohltemperierten Klaviers“ beschäftigen. Wie diese vermutlich angelegt als Lehrbuch, versucht der Komponist hier, alle Möglichkeiten eines Fugenthemas durchzuführen – das Thema wird in 14 Fugen und vier Kanons mit jeweils unterschiedlichen Kontrapunkten variiert. Die 14. Fuge bricht unvollendet ab. Sein zweiter Sohn Carl Philipp Emanuel schreibt daneben ins Autograph: „ueber dieser Fuge, wo der Nahme B A C H im Contrasubject angebracht worden, ist Der Verfaßer gestorben‟.
„Das Clavier ist auf das feinste mit dem Orchester verwebt – man kann sich das Eine nicht denken ohne das Andere.“ Dieses begeisterte Urteil fällt Clara Schumann, nachdem sie am 13. August 1841 in einer Probe mit dem Leipziger Gewandhausorchester ein brandneues Werk ihres Robert ausprobiert hat, nämlich seine Fantasie für Klavier und Orchester. Das Stück ist in einer Zeit der privaten und künstlerischen Durchbrüche entstanden: Vor Gericht kann das Paar nach jahrelangem Streit mit Claras Vater sein Recht auf Eheschließung durchsetzen und Robert erschließt mit großer Geschwindigkeit neue Genres, nachdem er mehr als zehn Jahre lang ausschließlich solistische Werke für das Klavier veröffentlicht hatte. Die Fantasie komponiert er im Windschatten seiner Ersten Sinfonie, die Anfang 1841 nur so aus ihm herausgesprudelt ist und Schumann dank einer sehr erfolgreichen Uraufführung nur wenige Wochen später als Schöpfer großer Orchesterwerke etabliert. Aber während der Knoten im sinfonischen Bereich zerschlagen ist, drohen sich die Dinge bei der Fantasie zu verhaken. Der Knackpunkt: Das ungewöhnliche Format.
Die übrigen Söhne aber treten in die Fußstapfen ihres Vaters, mehr oder weniger erfolgreich. Johann Christoph Friedrich, genannt der „Bückeburger Bach‟, lebt ein halbes Jahrhundert am Hofe des Herzogtums Schaumburg-Lippe als Kapellmeister und Komponist. Vermutlich aufgrund seiner unspektakulären Biographie werden seine Werke oft unterschätzt. Sein jüngster Bruder Johann Christian dagegen gilt alternierend als „Mailänder‟ oder „Londoner Bach‟ – ein weitgereister Musiker und Geschäftsmann, der der entstehenden Wiener Klassik entscheidende Impulse mitgab.
Als Johann Sebastian starb, war Johann Christian 14 Jahre alt. Danach lebte und lernte er bei seinem älteren Halbbruder Carl Philipp Emmanuel (dem „Berliner‟ oder „Hamburger Bach‟) in Berlin, einem Musiker am königlichen Hof. Seine erste Stellung erhielt er 1754 in Mailand im höfischen Umfeld, tat dann aber etwas für die urprotestantische Familie Unerhörtes: Er konvertierte zum Katholizismus und wurde Organist am Mailänder Dom. Auch seine eigenen Werke fanden Beifall, vor allem seine geistliche Musik, bald komponierte er aber auch Opern. Wie sein Bruder ereilte ihn bald ein royaler Ruf: Königin Charlotte von England, popkulturell heute vor allem bekannt als Hauptfigur im Kosmos der Serie „Bridgerton‟, stellte ihn 1762 als ihren privaten Musiklehrer an.
In London komponierte er weiter Opern, erfolgreich wurde er aber als Musikunternehmer. Er begründete die ersten Londoner Abonnementkonzerte, bei denen auch eigene Werke zur Aufführung kamen, neben Auszügen aus bekannten Opern und geistlicher Musik. Er spielte das erste Konzert mit dem Hammerklavier, Vorgänger des modernen Pianos, auf britischem Boden. Und 1764 musizierte er mit dem noch kindlichen Wolfgang Amadeus Mozart. Ganz angetan ist der von der Klangsprache des Älteren: Mozarts frühe Werke sind deutlich von der Musik des Bachsohnes geprägt, dem damit eine Position als „Missing Link“ zwischen Barock und Wiener Klassik zukommt.
Wobei das Konzert für Cembalo, Streicher und Basso continuo in f-Moll, entstanden mutmaßlich schon in seiner Berliner Jugendzeit, auch dem ältesten Sohn Wilhelm Friedemann („Dresdener Bach‟) zugeordnet wird – der Lieblingssohn Johann Sebastians schaffte es nie, zu ähnlichem Ruhm zu kommen wie Johann Christian oder gar sein Vater, er starb verbittert und verarmt – bezeichnend, dass er eigene Kompositionen unter dem Namen seines Vaters verkaufte (und umgekehrt ...). Die meisten seiner Kompositionen gingen verloren. Doch wer genau hinhören mag, kann in seinen überlieferten „Fantasien‟ eine überraschende Vorwegnahme der Romantik hören, als hätten seine Einfälle die Jahrzehnte übersprungen.
Auch Carl Philipp Emanuel wurde das Stück seines Bruders schon zugeschrieben. Zu Lebzeiten war er sicher der berühmteste Sohn Johann Sebastians – zumindest in Deutschland. Geboren in der Weimarer Zeit seines Vaters, verließ er als junger Mann bewusst die vorgegebenen Bahnen, als er zum Jura-Studium ins preußische Frankfurt (Oder) ging. Dort fand er bald Kontakte zum Königshof und wurde in die Kapelle des Kronprinzen Friedrich berufen, der kurz darauf den Thron besteigt – und als Friedrich der Große heute zu den bekanntesten Figuren der deutschen Geschichte gehört.
Als 1747 sein Vater zu Besuch in Berlin weilte, ließ der König auch ihn rufen – Friedrich II. gab ihm das Thema, das Johann Sebastian wenig später in das „Musikalische Opfer‟ verarbeiten sollte. Dabei war Carl Philipp Emanuel sicher keine Hofschranze. Das royale Musizieren langweilte ihn mehr und mehr, bald nahm er eher am regen Kulturleben in der erblühenden Stadt Berlin teil als am Hofleben in Sanssouci. Und dann musste er doch ganz ausbrechen – in die nächste Metropole.
Carl Philipp Emanuels Kompositionen werden sich weit von der Klangsprache seines Vaters ablösen. Dem Zeitgeist der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entsprechend, betonen seine Werke tiefe Gefühle, suchen einen unverstellten Zugang zu den eigenen Emotionen – der empfindsame Stil lehnt die Formelhaftigkeit der Barockzeit ab, für die Johann Sebastian und sein Durcharbeiten von Themen exemplarisch stehen. Die Sinfonie B-Dur von 1773, eine seiner „Hamburger Sinfonien‟, ist auf dem Weg dahin. Die Spannung ist spürbar: Sie lässt der individuellen Exzentrik des Komponisten Raum, ist allerdings noch deutlich dem Barock verpflichtet und pflastert die Ausbrüche auch immer wieder zu. Sie entstand fünf Jahre nach seiner Berufung als Musikdirektor an die Hauptkirchen Hamburgs, der Stadt, in der er 1788 als berühmter Künstler sterben wird – und kurz vor Veröffentlichung von Goethes „Werther‟, der die Gefühlswelt der Zeit revolutionieren wird.
Über 1000 Werke soll Carl Philipp Emanuel geschrieben haben, vom Volkslied bis zum Oratorium. Zu Lebzeiten gefeiert, gilt er, wie sein Bruder Johann Christian, als wichtiges Glied zwischen Barock und Klassik. Kurz vor Bachs Tod dirigierte etwa Mozart sein Oratorium „Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu‟, auch Haydn und Beethoven äußerten sich voll Bewunderung für den Komponisten, mit dem auch die große Zeit der Musik-Dynastie endet.
1982 von Mitgliedern mehrerer Berliner Sinfonieorchester gegründet. Name in Anlehnung an die „Akademien“ im Berliner Musikleben des 18. Jahrhunderts gewählt. Verbindung einer an den historischen Bedingungen orientierten Aufführungspraxis mit Spontanität des Spiels und Farbigkeit des Ausdrucks als künstlerisches Anliegen. Breitgefächertes Repertoire vom 17. bis zum 19. Jahrhundert – zahlreiche Wiederaufführungen vergessener Werke aufgrund eigener Quellenarbeiten.
Seit 1984 mit einer eigenen Konzertreihe im Konzerthaus Berlin vertreten. Seit 1992 besteht zudem eine kontinuierliche und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem RIAS Kammerchor. 1994 begann die regelmäßige Zusammenarbeit mit der Berliner Staatsoper Unter den Linden, mit der Spielzeit 2012/13 außerdem eine eigene Konzertreihe im Münchner Prinzregententheater. Inzwischen auch regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks sowie mit dem Theater an der Wien.
Zahlreiche Rundfunk-, Schallplatten- und CD-Aufnahmen (seit Herbst 1994 vor allem für harmonia mundi france), die regelmäßig mit internationalen Preisen ausgezeichnet werden. Gastspielreisen in nahezu alle europäischen Länder und in den Nahen Osten, nach Südostasien, China und Japan, Nord- und Südamerika.
Das Ensemble musiziert unter der wechselnden Leitung seiner Konzertmeister Bernhard Forck und Georg Kallweit sowie ausgewählter Dirigenten. Regelmäßige künstlerische Partner sind neben René Jacobs, mit dem das Ensemble eine über 30-jährige erfolgreiche Zusammenarbeit verbindet, Dirigenten wie Marcus Creed, Daniel Reuss und Hans-Christoph Rademann, Solisten wie Anna Prohaska, Werner Güra, Michael Volle und Bejun Mehta, Isabelle Faust, Andreas Staier und Alexander Melnikov oder die Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests, mit der das Ensemble in den letzten Jahren mehrere Aufsehen erregende Produktionen herausbrachte. 2022 war das Ensemble Artist in Residence in der Londoner Wigmore Hall sowie beim Deutschen Mozart-Fest Augsburg.
2006 wurde das Orchester mit dem Telemann-Preis der Stadt Magdeburg ausgezeichnet, 2014 mit der Bach-Medaille der Stadt Leipzig und einem ECHO Klassik für die Einspielung der Bachschen Matthäus-Passion unter René Jacobs.
Im Jubiläumsjahr 2022 erschienen unter anderem eine neue Telemann-Produktion (mit Antoine Tamestit als Solisten), eine Neueinspielung der Messe h-Moll von Johann Sebastian Bach mit dem RIAS Kammerchor unter René Jacobs sowie Beethovens Sinfonien Nr. 4 und Nr. 8, außerdem eine besondere CD-Box mit Aufnahmen von Werken der Familie Bach aus 40 Jahren Akamus-Geschichte.
1992 in Kalifornien (USA) geboren. Im Alter von fünf Jahren erster Klavier- und Kompositionsunterricht. Siebenjährig jüngster Student, der jemals an der Chapman University of California angenommen wurde, daneben absolvierte er die Highschool und nahm regelmäßig Unterricht bei Alfred Brendel.
Mit acht Jahren Konzertdebüt, seitdem umfangreiche internationale Konzerttätigkeit (Konzerte mit Orchester, Rezitals und Kammermusik), unter anderem mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Riccardo Chailly, mit dem Sinfonieorchester des WDR Köln, den Bamberger Symphonikern, Mozarteum Orchester Salzburg, London Philharmonic Orchestra, Gulbenkian Orchester Lissabon. Soloabende unter anderem in Wien, Paris, Florenz, Venedig, Baden-Baden, Berlin und München. Im Sommer 2010 mit dem Leonard Bernstein Award des Schleswig-Holstein Musik Festivals ausgezeichnet.
Zahlreiche Kompositionen, vor allem für Solo- und kammermusikalische Besetzungen. Auftragswerke unter anderem für den Klarinettisten Paul Meyer und das Zürcher Kammerorchester, für das Klavierfestival Ruhr sowie für den Pianisten Till Fellner.
Im Konzerthaus Berlin inzwischen regelmäßiger Gast, unter anderem als Solist des Konzerthausorchesters Berlin und der Wiener Philharmoniker, mit der Akademie für Alte Musik Berlin, mit einem Klavierabend im Großen Saal oder als Klavierpartner des Sängers Mark Padmore.
Zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen (Sony, DG). Sein Debüt-Album bei der Deutschen Grammophon mit Werken von William Byrd und John Bull wurde 2021 veröffentlicht und erreichte umgehend eine hohe Platzierung in den Klassik Charts.
Im Jahr 2024 besonderer Schwerpunkt auf dem Projekt „Expedition Mozart“: Mit einem neu gegründeten Ensemble lotet Kit Armstrong die Grenzen zwischen Instrumentalkonzert und Kammermusik in immer wieder spannenden Programmen aus.
Die Autorin Inge Kloepfer veröffentlichte 2024 im Berlin Verlag eine Biographie von Kit Armstrong „Metamorphosen eines Wunderkinds“.
1963 in Altdöbern geboren. Violinstudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ bei Eberhard Feltz. Bereits während des Studiums intensive Beschäftigung mit Alter Musik, unter anderem in Meisterkursen bei Nikolaus Harnoncourt und Catherine Mackintosh. 1986 erstes Engagement im Berliner Sinfonie-Orchester (heute Konzerthausorchester Berlin).
1982 Gründungsmitglied der Akademie für Alte Musik Berlin, seit 1985 auch einer der Konzertmeister. Außerdem Konzertmeister des von René Jacobs gegründeten Ensembles Concerto Vocale und Mitglied der Berliner Barock Solisten. Mit diesen Ensembles internationale Konzert- und Aufnahmetätigkeit. Musikalischer Leiter von Opernproduktionen in Potsdam, Berlin und London. Seit 2007 Musikalischer Leiter des Händelfestspielorchesters Halle und Künstlerischer Leiter der Konzertreihe „Händel zu Hause“ im Händel-Haus Halle.
Zahlreiche pädagogische Verpflichtungen, unter anderem beim Kammermusikkurs „Jugend musiziert“, an der Musikhochschule Basel und an den beiden Berliner Musikhochschulen.