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Familienführung
Eine neue Ära am Gendarmenmarkt: Zur festlichen Saisoneröffnung 2019/20 am 30. August präsentiert sich Christoph Eschenbach zum ersten Mal im Amt des Chefdirigenten mit seinem Konzerthausorchester Berlin.
Mit der selten aufgeführten, mächtigen Achten erklingt eine Sinfonie Gustav Mahlers, die der 1940 in Breslau geborene und in Schleswig-Holstein aufgewachsene Eschenbach zu den Werken des Komponisten zählt, die ihm besonders wichtig sind. Für das inoffiziell „Sinfonie der Tausend“ genannte Werk sind der Tschechische Philharmonische Chor Brno, der Slowakische Philharmonische Chor sowie der Staats- und Domchor Berlin zu Gast im Konzerthaus Berlin. Erin Wall, Michaela Kaune und Marisol Montalvo (Sopran), Mihoko Fujimura und Gerhild Romberger (Alt), Robert Dean Smith (Tenor), Michael Nagy (Bariton) und Mikhail Petrenko (Bass) übernehmen die Solopartien in dem Stück, das Elemente eines mittelalterlichen Hymnus mit der Schlussszene von Goethes „Faust“ vereint. Im Anschluss lädt das Haus zum traditionellen Auftaktsempfang auf der Freitreppe.
Zwei Tage später, beim „Willkommenstag für und mit Christoph Eschenbach“ am 1. September, sind alle Berliner ab Mittag eingeladen, den Musiker und Menschen bei freiem Eintritt als Dirigenten und im Gespräch zu erleben. Auf dem Programm stehen eine öffentliche Probe von Brahms‘ Zweiter, Kammermusik von Ensembles des Konzerthausorchesters und eine Aufführung von Dvořáks Neunter.
Christoph Eschenbachs erste Saison am Gendarmenmarkt prägt Musik von Johannes Brahms, dessen sämtliche Sinfonien er dirigieren wird. Dazu kommt der Auftakt seines Schostakowitsch-Zyklus mit dessen Fünfter: „Ich bin gespannt auf dieses Orchester, mit dessen DNA Schostakowitsch von einer Generation an die nächste weitergegeben wird. Bei seiner fünften Sinfonie hat der Komponist kurz vor seinem Tod das Tempo der Coda des letzten Satzes nach unten korrigiert, weg vom Jubel, hin zu etwas Tragischem, Schmerzvollem. Diese Version spielen wir. Sie berührt mich persönlich sehr.“ Außerdem wird Christoph Eschenbach neben dem Silvester-, Neujahrs- und Karfreitagskonzert die deutsche Erstaufführung von Sofia Gubaidulinas Kantate „Über Liebe und Hass“ dirigieren.
Zu den Höhepunkten der kommenden Monate gehört Christoph Eschenbachs 80. Geburtstag im Februar 2020, den er vom 25. Februar bis 1. März im Kreise des Konzerhausorchesters und vieler musikalischer Freunde und Wegbegleiter – unter ihnen Matthias Goerne, Midori und das Orchestre de Paris – mit einem glanzvollen musikalischen Fest begeht.
Ein wichtiges Anliegen ist dem ehemaligen Pianisten und Kammermusiker außerdem seine Gesprächskonzertreihe „Christoph Eschenbachs Schlüsselwerke“: „Sie ist etwas sehr Persönliches, denn es erklingen Werke, die mir besonders am Herzen liegen, gespielt von Leuten, von denen ich weiß, dass sie meine Vision der Werke teilen.“