Konzerthaus Berlin startet Kartenvorverkauf

Am Konzerthaus Berlin beginnt heute der Kartenvorverkauf für die neue Saison 2021/22. Um gegebenenfalls künftigen Pandemie-Maßnahmen flexibel zu begegnen und mehr Planungssicherheit zu gewinnen, wurde die Spielzeit zweigeteilt: Karten für alle Konzerte von August 2021 bis einschließlich Januar 2022 können ab sofort erworben werden. Der Vorverkauf für die Veranstaltungen von Februar bis Juli 2022 beginnt Ende November 2021.
 
Zahlreiche Konzerte, die pandemiebedingt abgesagt werden mussten, haben in der Programmplanung der neuen Saison ihren Platz gefunden – darunter das Jubiläumskonzert zur Saisoneröffnung am 26. und 27. August mit dem Konzerthausorchester Berlin unter Chefdirigent Christoph Eschenbach und ein Open Air-Konzert am 28. August – das Konzerthaus Berlin freut sich sehr darauf, zu letzterem mit dem Klavierduo Lucas und Arthur Jussen die neuen Artists in Residence der Saison 2021/22 zu begrüßen. Für die nächsten drei Saisons ist Iveta Apkalna als Organistin in Residence dem Haus am Gendarmenmarkt verbunden. Mit dem Festival „Sound of Berlin“ steht vom 25. bis 28. November ein spannendes Experiment an: In analogen, digitalen und hybriden Konzertformaten erforschen Konzerthaus und Konzerthausorchester Berlin zusammen mit der interkulturellen Musikszene und der Berliner Bevölkerung Klangräume in der Stadt.

Uraufführungen zum Jubiläumsjahr

In der Woche nach dem Eröffnungskonzert spielt das Konzerthausorchester Berlin im Rahmen des Musikfest Berlin im Großen Saal die Uraufführung eines Kompositionsauftrags zum Jubiläumsjahr an Johannes Kalitzke. Seine Musik zu Max Neufelds Stummfilm „Hoffmanns Erzählungen“ (1923) erklingt am 5. September (in Kooperation mit ARTE/ZDF).

Die Uraufführung eines weiteren Auftragswerks fiel im Frühjahr während des zweiten Lockdowns aus und steht nun am 26. November auf dem Programm: Konzerthausorchester Berlin und vision string quartet spielen Thorsten Enckes „technología“.

Mit Dan Tansons Musiktheaterstück „SchattenGold“ wird zwischen dem 19. und 22. November ein Education-Auftragswerk nachgeholt: Gemeinsam mit Berliner Schüler*innen geht es um Teufelspakte aller Art (ab 10 Jahre).

Die Uraufführung von „Der Freischütz – das epitom der german angst“  bringt das Verworrner-Krause-Kammerorchesters (VKKO) am 7. Dezember auf die Bühne.

200 Jahre Konzerthaus Berlin – weiter im Jubiläumsmodus

Zum Glück hat ein Jubiläumsjahr 12 Monate – was am 26. Mai, dem 200. Jahrestag der Hauseröffnung, pandemiebedingt verschoben werden musste, wird nun zum festlichen Auftakt der „zweiten Halbzeit“: Chefdirigent Christoph Eschenbach und das Konzerthausorchester Berlin eröffnen am 26. und 27. August die Saison mit dem Jubiläumskonzert „200 Jahre Konzerthaus“ im Großen Saal. Als Solisten sind zwei ehemalige Artists in Residence dabei, Organist Cameron Carpenter und Pianist Martin Helmchen, der Webers brillantes Konzertstück für Klavier und Orchester spielt. Außerdem auf dem Programm steht die Uraufführung des Auftragswerks „XYLO“ von Samir Odeh-Tamimi. Am 28. August geht es auf dem Gendarmenmarkt weiter: Ein Open Air-Konzert für Berlin steht an, mit Webers „Freischütz“-Ouvertüre, Mendelssohns „Italienischer“ und dem Konzert für zwei Klaviere von Francis Poulenc. Als Solisten stellen sich die neuen Artists in Residence Lucas und Arthur Jussen vor. Das Konzert wird als Kooperation mit dem rbb am selben Abend live im rbbKultur Radio und um 22 Uhr im rbb Fernsehen ausgestrahlt. Die Tickets sind kostenlos.

„Es ist uns ein dringendes Bedürfnis, in den nächsten Monaten mit möglichst vielen Konzerten für möglichst viele Besucher*innen Kultur in den Alltag zurückzubringen. Dabei helfen ein Hygienekonzept auf dem neuesten Stand und unser hochmotiviertes Team. Die Musiker*innen des Konzerthausorchesters Berlin können den Start der neuen Saison kaum erwarten – endlich wird wieder gemeinsam musiziert! Wir freuen uns alle sehr auf unser Publikum und darauf, das Jubiläumsjahr „200 Jahre Konzerthaus“ fortzusetzen.“ – Intendant Sebastian Nordmann

„Mit dem Konzerthausorchester Berlin wieder im wunderbaren Großen Saal zu spielen, ist für mich Nahrung für die Seele. Jedes einzelne abgesagte Konzert der von Corona geprägten Monate hat mich geschmerzt. Immer waren es musikalische und menschliche Begegnungen, die auf diese Weise ausblieben. Einen gewissen Trost boten intensive gemeinsame CD-Produktionen, darunter unser Zyklus der Brahms-Sinfonien, der im September erscheint. In der neuen Saison 2021/22 werden wir die „verschobene“ Brahms-Sinfonie Nr. 4 live vor Publikum musizieren, was mich besonders glücklich macht. Außerdem steht Bruckners zweite Sinfonie auf dem Programm, und in einem Komponistenporträt stellen wir Werke meines geschätzten Kollegen Matthias Pintscher vor.“ – Chefdirigent Christoph Eschenbach

Artists in Residence – Lucas und Arthur Jussen

Gleich zwei „Artists in Residence“ sind in der Saison 2021/22 am Konzerthaus Berlin zu Gast: Die niederländischen Brüder Lucas und Arthur Jussen musizieren seit ihrer Kindheit gemeinsam als Klavierduo. In der ersten Hälfte der Saison 2021/22 kann man sie zunächst beim Open Air am 28. August mit Francis Poulencs Konzert für zwei Klaviere hören. Am 20. Oktober sind sie gemeinsam mit Musiker*innen des Konzerthausorchesters bei einer „Schubertiade“ zu erleben und am 22. Dezember spielen sie bei einem weihnachtlichen Familienkonzert Saint-Saëns‘ „Karneval der Tiere“ mit dem Konzerthausorchester Berlin, Erzählerin ist Schauspielerin Katja Riemann.

Sound of Berlin

Mit dem Festival „Sound of Berlin“ steht vom 25. bis 28. November ein spannendes Experiment an: In analogen, digitalen und hybriden Konzertformaten erforschen Konzerthaus und Konzerthausorchester Berlin zusammen mit der interkulturellen Musikszene und der Berliner Bevölkerung Klangräume in der Stadt. Künstlerische Arbeit im hybriden Raum wird erprobt, um darüber unterschiedliche Publika an mehreren Orten zu erreichen. Parallel erarbeiten Schüler*innen der 9. Klasse der Gemeinschaftsschule Efeuweg in einem Workshop Materialien zur Klangkultur Berlins. Vor Ort gestalten das Festival neben dem Konzerthausorchester Berlin das vision string quartet, Daniel Hope, Jacques Ammon, Avi Avital, Mia Knop Jacobsen, Julia Hülsmann, Andreas Lang, Eva Klesse, DJ Ipek, Mahir Duman sowie das Babylon Orchestra und das Trickster Orchestra.
Dank der Förderung durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa im Rahmen des Förderprogramms Digitale Entwicklung im Kulturbereich findet „Sound of Berlin“ digital mit Dj Ipek, PotsaLotsa XL, LUX:NM feat. Taner Akyol, Club Real und dem bildenden Künstler Florian Japp statt. Im Anschluss werden die Arbeitsprozesse und das gesamte Format evaluiert, dokumentiert und als Veranstaltungsmodell öffentlich zur Verfügung gestellt.

Konzerthausorchester Berlin

Ehrendirigent Iván Fischer bleibt dem Konzerthausorchester Berlin weiterhin eng verbunden. In der ersten Hälfte der Saison 2021/22 dirigiert er in zwei Programmen Werke von Bartók, Strawinsky und Milhaud sowie Beethovens Violinkonzert mit Solistin Mirijam Contzen. Für ein reines Liszt-Programm ist Fischer mit Pianist Dejan Lazić und dem Budapest Festival Orchestra zu Gast. Der Erste Gastdirigent Juraj Valčuha leitet das Konzerthausorchester mit Mendelssohns Violinkonzert (Solist Julian Rachlin) und Tschaikowskys Fünfter sowie beim Silvester- und Neujahrskonzert mit Organistin Iveta Apkalna als Solistin.

Unter den Künstler*innen und Ensembles, die das Konzerthausorchester Berlin zwischen August 2021 und Januar 2022 begrüßt, sind Dirigent Matthias Pintscher, dem im Januar außerdem das Komponistenporträt der Saison gewidmet ist; Pianist Víkingur Ólafsson, der auch mit dem Konzerthaus Kammerorchester und in einem Rezital auftritt; die Dirigenten Pablo Heras-Casado und Giovanni Antonini; die Geiger*innen Mirjam Contzen, Julian Rachlin und Christian Tetzlaff; der Dresdner Kreuzchor, das Vocalconsort Berlin, Sopranistin Julia Lezhneva und Schlagzeuger Simone Rubino.

Für Herbst 2021 sind Gastspiele des Konzerthausorchesters Berlin in Budapest und Bratislava sowie eine Tournee durch Konzertsäle in Deutschland und der Schweiz mit Chefdirigent Christoph Eschenbach und Geiger Christian Tetzlaff geplant.

Kammermusik-Reihen

Die Kammermusikreihen am Konzerthaus Berlin und das Format „2 x hören“ starten in der Saison 2021/22 wieder mit spannenden Werken und Künstler*innen, darunter Cellist Daniel Müller-Schott, die Pianist*innen Nicholas Angelich, Martin Helmchen und Danae Dörken, Bratscher Nils Mönkemeyer und Trompeter Simon Höfele. Hinzu kommen renommierte Ensembles für Alte Musik wie La Cage de la Loge mit Countertenor Philippe Jaroussky, Il Pomo d’Oro mit Mandolinist Avi Avital und die Akademie für Alte Musik Berlin. Konzerte im Bereich Neue Musik setzen mit zehn Uraufführungen bis Ende Januar einen deutlichen Schwerpunkt auf Kompositionen der unmittelbaren Gegenwart.

Digitales

Das Konzerthaus Berlin nutzt Augmented und Virtual Reality-Elemente, Smartphone-Apps, VR-Brillen, Streamings und Games, um so viele Menschen wie möglich in ihrer Lebensrealität zu erreichen. Während der Pandemiezeit wurden die vorhandene Expertise im Bereich digitale Vermittlung ausgebaut und innovative Formate geschaffen. Im Frühjahr verlieh das Konzerthaus Berlin sein VR-Equipment als „VR on Tour“ an Interessierte, die die audiovisuelle Anwendung ˈʊmˌvɛltn̩ – eine fantastische Welt mit Klängen des Konzerthausorchesters Berlin – daheim ausprobieren konnten. Nun wird eine Augmented Reality-App entwickelt, die „Umwelten“ einfach auf Smartphone und Tablet bringt. Die Veröffentlichung ist für Herbst 2021 geplant. Die Konzerthaus Plus-App wird in den nächsten Wochen mit neuen Inhalten und einfacherem Gebrauch einen Relaunch erfahren.

Auch in der neuen Saison setzt das Konzerthausorchester Berlin sein erfolgreiches Format „Spielzeit“ auf der Livestreaming-Plattform „twitch“ fort (entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“). Das analog-digitale Education-Projekt „Orchesterbox“, das ein Sinfonieorchester sowohl durch mit RFID-Chips bestückte Musiker*innen-Figuren als auch per App erlebbar macht, wird in den nächsten Monaten fertiggestellt (gefördert aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung).

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